Artists in Residence
Der Österreichische Skulpturenpark lädt nationale und internationale Künstler*innen sowie Kunstklassen zur Auseinandersetzung mit dem Park und Entwicklung eigener temporärer Werke für den Skulpturenpark ein.
Das akustische Haus
In Then Out, Version 2018
27.05.-31.10.2018
Laura Walch, Anna Sudy, Gloria Schweighofer, Nicola Strobl, Maximilian Murg:
Das akustische Haus, 2018
2014 realisierten Studierende der Klasse Tobias Rehberger an der Städelschule in Frankfurt am Main als Artists in Residence die Arbeit „In Then Out“. Ausgehend vom Bedürfnis nach einer Wohnmöglichkeit schufen sie ein Objekt, das zwischen Skulptur und Architektur angesiedelt ist. Das um rechtwinkelige und bis zu 5 m hohe Rahmenstrukturen als Wände gewickelte Folienmaterial wurde am Ende des Jahres entfernt, um immer wieder andere Künstler/innen einladen zu können, die Grundstruktur neu zu adaptieren. „ “
In diesem Jahr provozieren Schüler/innen von Markus Wilfling an der HTBLVA Graz-Ortweinschule, Abteilung Kunst und Design, Produktdesign und Präsentation, vielschichtige Fragen, die an unsere Erinnerung, unser Vorstellungsvermögen, unsere Assoziationsfähigkeit appellieren und deren Realität in unseren Köpfen sichtbar wird:
Nähern wir uns der bestehenden Grundstruktur, erkennen wir an einigen Rahmen Kunststoff-Klingeln. Unserem haptischen Verlangen und der Neugierde nachgebend läuten wir und vernehmen Klänge und Geräusche, die von Künstlerinnen und Künstlern zusammengestellt und einzelnen Räumen und Zonen zugeordnet werden.
Einem durchschnittlichen bürgerlichen Wohnhaus entsprechend verbinden wir mit den Klängen und Geräuschen z. B. Eingang, Küche, Wohn- und Schlafzimmer, Toilette oder den Gartenbereich. Indem akustische Phänomene auf die abstrahierte Vorgabe der Skulptur reagieren, transponiert sich Gegenständliches in Vorstellbares, werden Rezeptoren getriggert und wir versuchen, uns zurechtzufinden.
Dabei realisieren wir, dass sich Geräusche in Räumen und Häusern parallel zu den technischen Revolutionen geändert und sukzessive zugenommen haben. Anstatt des Anklopfens klingeln wir, statt früher Geräusche des Fegens oder des Waschrumpelns für Reinigung sind es heute Staubsauger, Waschmaschine oder Geschirrspüler, statt der Sense sind es Rasenmäher oder Fadenschneider, die deren Funktion übernommen haben. Fernseher, Computer oder portable Telefone melden sich zusätzlich. Körper- und Naturgeräusche klingen hier wie Relikte aus einer archaischen Welt. Veränderte Funktionen von Lebensräumen werden dabei ebenso bewusst wie die Vielschichtigkeit unserer Vorstellungen, von Gelerntem, kulturell Bestimmtem.
So löst diese Arbeit nicht nur Fragen nach unterschiedlichen sozialen Zuordnungen oder der eigenen Geschichte, Gewohnheiten und Möglichkeitsformen des Zusammenlebens aus, darüber hinaus öffnet sie unsere Sinne für Gerüche, unterschiedliche Temperaturen, Licht und Dunkelheit, für das Bedürfnis nach Rückzug oder stellt Fragen nach der Realität evozierter Wirklichkeiten, nach Offenheit und Verschlossenheit, nach Abgrenzung oder Sicherheit, Schutz und Intimität in unmittelbar erlebbarer Form.
Elisabeth Fiedler
Österreichischer Skulpturenpark
Thalerhofstraße 85
8141 Premstätten, Österreich
T +43-316/8017-9704
skulpturenpark@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
April bis August Mo-So, Feiertag 10 - 20 Uhr
September bis Oktober Mo-So, Feiertag 10 - 18 Uhr
Büroadresse:
Marienplatz 1/1, 8020 Graz
Mo-Fr 9-17 Uhr
Termine auf Anfrage:
Führungen: T 0316/8017- 9200