Österreichischer Skulpturenpark

Natur und Skulptur im Dialog

Eine Betonskulptur in der Form eines realen Bootes scheint auf der Hügellandschaft des Skulpturenparks zu schwimmen. Eine Betonskulptur in der Form eines realen Bootes scheint auf der Hügellandschaft des Skulpturenparks zu schwimmen.

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Österreichischer Skulpturenpark

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Lotosblütenteiche, Rosengärten und Pflanzenlabyrinthe sind die „Entfaltungsräume“ für mehr als 80 Beispiele zeitgenössischer Skulptur!


Der sieben Kilometer südlich von Graz gelegene Österreichische Skulpturenpark hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2003 als Zentrum für zeitgenössische Skulptur etabliert. Die faszinierende Parkanlage des Landschaftsarchitekten Dieter Kienast erstreckt sich über ein Areal von rund sieben Hektar und ist Entfaltungsraum für mehr als 80 Skulpturen. Werke renommierter Künstler*innen aus Österreich – von Fritz Wotruba über Franz West bis hin zu Erwin Wurm, Heimo Zobernig und Michael Kienzer – kommunizieren hier mit Beispielen internationaler Bildhauerei, zum Beispiel von Jeppe Hein, Nancy Rubins, Tobias Rehberger oder Susana Solano.

Skulptur und Natur treten in Verbindung miteinander

Wenn Skulptur und Natur in Verbindung treten, reagieren sie aufeinander: Es entwickelt sich eine Wechselbeziehung, die im Lauf der Zeit eine Geschichte erzählt und sich permanent ändert. Der Garten als vom Menschen gestaltete und doch ständig wachsende Natur korrespondiert im Österreichischen Skulpturenpark in besonderem Maße mit den der Witterung ausgesetzten Skulpturen, die sich der Landschaft einfügen oder auf diese reagieren.

Das Vokabular der zeitgenössischen Skulptur reicht von abstrakter Bildhauerei bis zu Alltagsgegenständen, von anthropomorphen Figurationen bis zu Gebrauchsobjekten. Der Dialog zwischen Standort und Skulptur soll dieses Vokabular sichtbar machen, also Aussagen über die Kunst, aber auch über die Gesellschaft, ihre Konflikte und Träume treffen und Begegnungsräume schaffen.

Mario Terzics stetig wachsende Arche aus lebenden Bäumen ist der Inbegriff der Auseinandersetzung und Harmonie zwischen Natur und Skulptur. Oswald Oberhubers Skulptur an der Wand verweist darauf, dass seit Minimal-Art jede Skulptur nicht nur auf dem Boden stehen, sondern auch an der Wand hängen kann, dass Skulptur also auch im Dialog zum Bild steht. Der kunstinhärente Dialog, z. B. zwischen Bild und Raum, kann auch durch einen Dialog zwischen Formen der Kunst und der Natur erweitert werden, wie die Gegenüberstellung der Skulpturen von Fritz Hartlauer und Jörg Schlick zeigt, die sich mit Regeln der Form, Algorithmen und Wachstum beschäftigen. Zu dieser Kategorie gehören auch die Skulpturen von Christa Sommerer und Michael Kienzer. Arbeiten sogenannter Altmeister finden sich auf einer dem Himmel zugewandten Stufenlandschaft, die als Pantheon fungiert. Diese Macht des Ortes unterstützt auch die Bedeutung von Heimo Zobernigs Turm am Eingang des Österreichischen Skulpturenparks oder die „Rad“-Skulptur von Susana Solano. Dasselbe gilt für die sich aufblähende und wieder in sich selbst zusammenfallende, in einer Mulde gelegene Skulptur Werner Reiterers, den zwischen Hecken platzierten Polster Hans Kupelwiesers oder die Arbeit Peter Weibels, die den Globus als Koffer erfahrbar macht.

Bewegungsmaschinen wie Autos (Erwin Wurm), Schiffe (Michael Schuster), Segel (Martin Walde), Flugzeuge (Nancy Rubins) oder Züge (Hans Hollein) erzählen vom Schicksal der Apparate, von Scheitern und Stillstand, sozialen und technischen Träumen und verwandeln die Landschaft in ein Meer oder einen Flughafen. Dazu korrespondierend erscheinen Heinz Gappmayrs Hinweise auf „noch nicht Sichtbares“ und „nicht mehr Sichtbares“ je nach Position der Betrachtenden, Yoko Onos zu benagelndes Kreuz, die Tanzenden Bäume von Timm Ulrichs sowie die Wasserskulptur von Jeppe Hein steigern die Beziehung zwischen Besucher/in und Kunstwerk. So wird der Österreichische Skulpturenpark als Plattform benutzt, um den Dialoghorizont mit der zeitgenössischen Skulptur zu eröffnen und deren Sprache besser verstehen zu können.

Unser Tipp im Sommer: der Lotosblütenteich

Im Ostteil des Parks ist ein besonderer Gartenraum einer exotischen Wasserpflanze gewidmet, die in unseren Breiten nur schwer zu kultivieren ist: Die Lotosblume findet hier in einer 1.500 m2 großen Wasserfläche – aufgeteilt in fünf Becken auf Spezialsubstrat – einen geeigneten Lebensraum. Umgeben von platzartigen Flächen, ist der Lotosteich ein beschaulicher Rückzugsort.

In seine Mitte wurde eine Inselfläche platziert, die wiederum über einen schmalen Steg zugänglich ist. Jeden Sommer Anfang Juli können die Besucher/innen hier ein faszinierendes Naturschauspiel betrachten, wenn die Lotosblüte für wenige Wochen ihre ganze Pracht entfaltet.

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Lotosblüte im Österreichischen Skulpturenpark

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Lotosblüte im Österreichischen Skulpturenpark

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