Hier finden Sie Informationen zur Geschichte des Schloss in weiteren Sprachen.
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Restaurierung und Neuausstattung
Aufnahmen aus dem 19. Jahrhundert
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Das Jagdzimmer des Schlossherrn
Geweihmöbel waren eine Mode des 19. Jahrhunderts. Graf Josef Lamberg ließ diese Jagdzimmereinrichtung wohl bei einem regionalen Handwerker anfertigen. Die sorgfältige mosaikartige Verarbeitung ist ihr besonderes Merkmal.
1951: Das Land Steiermark mietet die Repräsentationsräume im ersten Stock des Gebäudes und beauftragt Karl Haiding mit dem Aufbau eines Museums für den Bezirk Liezen. Im Vorfeld von Sonderausstellungen sammelte er Objekte und Dokumentationen zu den Themen Bienenzucht und Lebzelterhandwerk, Wald und Holz oder Almwirtschaft in der Steiermark.[1]
Dem Engagement von Karl Haiding verdankt das Museum Trautenfels einen großen Teil seiner volkskundlichen Sammlungen. Ab 1955 prägte er die Ausrichtung des Museums – seine Aktivitäten vor 1945 und seine Verstrickungen in den Nationalsozialismus blieben jedoch lange Zeit unerwähnt. Dies entfachte zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine Debatte in den Medien, der sich eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Haidings Nachlass und seiner Person anschloss.
1959: Die Republik Österreich verkauft Schloss Trautenfels samt dem zugehörigen Areal um einen Anerkennungspreis und „schenkt“ dem Jugendherbergswerk 750.000 Schilling mit der Auflage, damit die schadhaften Wehrbasteien zu sanieren. Die Renovierungsarbeiten wurden in den Jahren 1960 bis 1962 durchgeführt.
Am 9. August wird das Heimatmuseum als Museum für den Bezirk Liezen und Abteilung des Joanneums (Gründung durch Erzherzog Johann im Jahre 1811) offiziell eröffnet.
1971: Es erfolgt die Umbenennung in „Landschaftsmuseum Schloss Trautenfels“, seit 2011 heißt die Museumsabteilung Schloss Trautenfels. Die Dauerausstellung wird weiter als Landschaftsmuseum bezeichnet.
Nutzung und Generalsanierung
Aufnahmen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
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1982: Trotz hoher Auslastung der Jugendherberge (bis zu 30.000 Nächtigungen im Jahr) häufen sich finanzielle Probleme und dringend erforderliche Sanierungsmaßnahmen an Dach, Fassade und Ausstattung. Die Herberge wird geschlossen. Die seit 1969 in einigen Räumen untergebrachte land- und forstwirtschaftliche Internatsschule übersiedelt nach Gröbming.
Auf Initiative des damaligen Museumsleiters Volker Hänsel bildet sich ein „Kuratorium zur Rettung von Schloss Trautenfels“. Im Dezember 1983 konstituiert sich der „Verein Schloss Trautenfels“. Politische Vertreter der Region sprechen sich für eine Erhaltung von Schloss Trautenfels als „nationales und internationales kulturelles Zentrum mit dem Museum für den Bezirk Liezen“ aus.
1983: Die Gemeinde Pürgg-Trautenfels erwirbt mit Unterstützung des Landes Steiermark das Schloss zum symbolischen Kaufpreis von einem Schilling. Die Gemeinde verpachtet das Schloss an den Verein Schloss Trautenfels, dessen Zweck die Renovierung und Erhaltung des Schlosses sowie die Förderung und Unterstützung des Landschaftsmuseums am Joanneum ist.
1984–1989: Um das Schloss im wahrsten Sinne des Wortes „vor dem Verfall zu retten“, werden die dringend notwendigen Renovierungsarbeiten an dem Dach, der Fassade und den Fenstern über Förderungen und Spenden finanziert und umgesetzt.
Moderne Architektur von Manfred Wolff-Plottegg
Aufnahmen aus den 1990er Jahren
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1990–1992: Schloss Trautenfels erhält den Zuschlag für die Ausrichtung der Steirischen Landesausstellung Lust und Leid. Barocke Kunst, barocker Alltag. Die nötigen Budgetmittel für die vollständige Renovierung des Gebäudes und die Erstellung einer zeitgemäßen Infrastruktur für den Museums- und Ausstellungsbetrieb werden freigegeben. Die Generalsanierung wird vom Architekten Manfred Wolff-Plotteg in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und den Bauherren im Stil des 20. Jahrhunderts geplant und umgesetzt.
Die Planung ging von dem aus, was 1.) das Gebäude an Sanierung und Rückführung einforderte, was 2.) für die neue Nutzung erforderlich war und was 3.) baukünstlerisch unter dem Aspekt von „Bauen im Bestand“ im Entwurf entwickelt wurde. Die gesamte Erschließung des Gebäudes für den Besucher*innenstrom erfolgte von der Eingangshalle über den Felsengang, der zweiten Hauptstiege mit Lift, hinauf zur Stiegenanlage im Aussichtsturm und schließlich zur Ausgangshalle mit dem neuen Ausgang bei der östlichen Terrasse. Weitere punktuelle Eingriffe waren die Kassa in der Eingangshalle, die neuen WC-Anlagen, die Überdachung der beiden Lichthöfe und die Trennung zum neuen Seminarbereich. Das gesamte Gebäude wurde mit einer Hüllflächen-Temperier-Anlage ausgestattet, die gesamte Sanitär- und Elektroinstallation erneuert. Außen kam es zum Zubau der Hauswerkstätte, deren begrüntes Dach nunmehr auch einen Rundgang um das Schloss ermöglicht.
1992: Im Zuge der Renovierungsmaßnahmen im Zwischengeschoss kommen Farbschichten zum Vorschein. In den Jahren 1997 bis 1999 werden die aus dem 16. Jahrhundert stammenden Bildfelder freigelegt. Der sogenannte „Freskenraum“ wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
1994: Die Gemeinde Pürgg-Trautenfels vermietet Schloss Trautenfels an das Land Steiermark – Landesmuseum Joanneum.
1998: Eröffnung des neuen Landschaftsmuseums, das in 13 kaleidoskopartig angeordneten Themenräumen die Kultur- und Naturgeschichte des steirischen Ennstales und Ausseerlands präsentiert.
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Renovierungen im 21. Jahrhundert
Aufnahmen aus den Jahren 2009 und 2010
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[1] Haiding, Karl (1906–1985), der Volkskundler war in der NS-Zeit u. a. in hoher Funktion im Amt Rosenberg tätig. Vgl. Mindler Ursula, „… obwohl ich überhaupt keine Zugeständnisse gemacht habe und meine gesamtdeutsche Einstellung den Fachkollegen durchaus bekannt ist …“. Anmerkungen zu Karl Haiding (1906–1985). In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, NS Band LXIV, Heft 2 (2010), Seite 179–202. (Im Shop erhältlich.) Dem Engagement von Karl Haiding verdankt das Museum Trautenfels einen großen Teil seiner volkskundlichen Sammlungen. Ab 1955 prägte er die Ausrichtung des Museums – seine Aktivitäten vor 1945 und seine Verstrickungen in den Nationalsozialismus blieben jedoch lange Zeit unerwähnt. Dies entfachte zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine Debatte in den Medien, der sich eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Haidings Nachlass und seiner Person anschloss.
[2] Aufgrund akuter Einsturzgefahr eines ca. 30 m langen Teilstücks der Basteimauer des Schlosses Trautenfels musste zu Weihnachten 2007 die an der Mauer entlangführende Zufahrtsstraße gesperrt werden. Im Zuge der Befundungen wurde festgestellt, dass die gesamte Basteimauer in äußerst desolatem Zustand ist, worauf ein Gesamtsanierungskonzept entwickelt wurde. Im Juli 2009 konnte nach Genehmigung der Mittel durch die Steiermärkische Landesregierung mit einer umfassenden Sanierung begonnen werden. Die Sanierungsarbeiten kamen bereits im Frühsommer 2010 zum Abschluss.
[3] Europäisches Patent, EP2141287: Durch die Aufnahme des Erddruckes hinter der Stützwand durch Beton-Lastverteilungsscheiben und angeschlossene Erdvernagelung wird ein neues Tragsystem hergestellt. Dies ermöglicht, das vorhandene Bauwerk so zu entlasten, dass es sich nur noch selbst tragen muss und somit erhalten werden kann.
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