Ôsaka zu byôbu
Ein Stellschirm mit Ansichten der Burgstadt Ôsaka in Schloss Eggenberg
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Von Zeit zu Zeit werden in Europa japanische Kunstwerke wiederentdeckt, die man schlichtweg als sensationell bezeichnen kann. Dazu zählt auch ein achtteiliger Stellschirm, der 250 Jahre lang im Grazer Schloss Eggenberg unbeachtet als Wanddekoration eines „Japanischen Kabinetts“ diente und dessen Bedeutung erst 2001 im Zuge von Restaurierungsarbeiten erkannt wurde.
Der Eggenberger Paravent ist eine Hommage auf die blühende Residenzstadt von TOYOTOMI Hideyoshi (1536–1598), der nach einem Jahrhundert von Krieg und Zerstörung die Einheit des japanischen Reiches wiederherstellte und in seiner kurzen Regentschaft für eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit des Landes sorgte. Toyotomi ließ seine Residenz in Ôsaka errichten, das in wenigen Jahrzehnten zu einer gewaltigen Burgstadt und prosperierenden Handelsmetropole ausgebaut wurde. 1615 ging die Stadt im Zuge der Eroberung durch die Tokugawa in Flammen auf. So wurden auch die meisten Zeugnisse dieser kurzen Blütezeit von Ôsaka vernichtet, von dem neben dem Grazer Paravent nur noch zwei weitere zeitgenössische Ansichten erhalten sind. Der Eggenberger Stellschirm hat sich als perfekt erhaltene und besonders detaillierte Darstellung dieser verlorenen Toyotomi-Residenz erwiesen. Er zeigt die blühende höfische Kultur der Momoyama-Periode in der Burgstadt, das Leben des Schwertadels mit seinen religiösen Bräuchen, Teezeremonien, Falkenjagden und Bootsfahrten.
Seit 2007 erforschen Fachleute des Universalmuseums Joanneum, der Japanologie der Universität zu Köln und der Kansai Universität in Ôsaka dieses kostbare kulturhistorische Dokument, und im August 2008 gab ein Symposium in Graz Anlass zur Präsentation von Forschungsergebnissen, die rund um die verschlüsselten Botschaften des Paravents gewonnen werden konnten. Der vorliegende Band stellt diese Erkenntnisse erstmals einem deutschsprachigen Publikum vor.
Inhalt
TAKAHASHI Takahiro
Stellschirme und die Kultur Japans
Franziska EHMCKE
Der Eggenberger Paravent vom ersten Schloss Ôsaka – Ansichten und Einsichten
KITAGAWA Hiroshi
Die Geschichte von Schloss Ôsaka und die Bedeutung des Eggenberger Paravents
KANO Hiroyuki
„Paravents mit Ansichten innerhalb und außerhalb Kyôtos“ und der Eggenberger Ôsaka-Paravent – die geschichtliche Bedeutung der Stellschirme mit japanischen Stadtansichten aus dem 16./17. Jahrhundert
KURODA Kazumitsu
Der Sommer-Festumzug des Sumiyoshi-Shintôheiligtums auf dem Eggenberger Paravent
YABUTA Yutaka
Japanische Stellschirme und Europa – Leiden, Graz, Évora und Rom
Isabel TANAKA-VAN DAALEN
„Biobes“ oder vergoldete Paravents: Der Export japanischer Stellschirme im 17. Jahrhundert
Barbara KAISER, Hannes P. NASCHENWENG
„Ein Indianisch spänische Wandt per 25 fl.“ Zur Geschichte des Ôsaka zu byôbu in Eggenberg
Franziska Ehmcke und Barbara Kaiser (Hg.)
Ôsaka zu byôbu. Ein Stellschirm mit Ansichten der Burgstadt Ôsaka in Schloss Eggenberg
(= Joannea. Neue Folge, Band 1)
Universalmuseum Joanneum,
Graz 2010
241 Seiten
Deutsche Ausgabe (softcover) mit englischen Abstracts - Vergriffen
Schloss Eggenberg
Eggenberger Allee 90
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9560 und -9532
eggenberg@museum-joanneum.at
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Di-So, Feiertag 10-17 Uhr geöffnet
1. November 2021 bis 31. März 2022 geschlossen, bis 19. Dezember 2021 jedoch im Rahmen einer Führung nach Voranmeldung zugänglich
Voranmeldung: +43-316/8017-9560 od. info-eggenberg@museum-joanneum.at
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