Ich hab das selbig paun lassen. Beiträge zur Kunst der Spätgotik in der Steiermark

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„Ich hab das selbig paun lassen.“ Mit diesen Worten hat sich Kaiser Friedrich III. als Bauherr in die Architekturgeschichte der Spätgotik in Graz und der Steiermark eingeschrieben. Dieser außerordentlich fruchtbaren Epoche ist der vorliegende zweite Band der neuen Folge von „Joannea“ gewidmet, mit der wir jene anspruchsvolle Joannea-Reihe wieder aufnehmen, in der vor einigen Jahrzehnten heute noch grundlegende Bände zur Kunst- und Kulturgeschichte der Steiermark erschienen sind. Die neue Folge der Joannea wird ihre Schwerpunkte ebenfalls aus den umfassenden Sammlungen des Universalmuseums schöpfen, den Blick aber stets auf die Kunst- und Kulturgeschichte des gesamten Landes in seinem europäischen Kontext richten. 

Je vielfältiger die Perspektive, desto facettenreicher und umfassender das Bild, wie Beiträge von Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Fachbereichen, der universitären und musealen Forschung, der Denkmalpflege und der Bauforschung belegen sollen. Neben dem Landes- und führenden Bauherrn, Kaiser Friedrich III., wird eine weitere, für die Geschichte des Landes zentrale Persönlichkeit vorgestellt, die über ihre regionale Bedeutung hinaus europäische Relevanz beansprucht: Balthasar Eggenberger, kaiserlicher Münzmeister und schillernder „Finanztycoon“ seiner Zeit. Auch er hat als Bauherr und Mäzen maßgeblich dazu beigetragen, dass die Steiermark ein überaus reiches spätmittelalterliches Erbe aufzuweisen hat. Im Fokus der hier versammelten Forschungen stehen folglich Baudenkmäler und Kunstwerke, die mit diesen beiden Persönlichkeiten aufs Engste zusammenhängen: Die Grazer Burg weist in ihrer Substanz noch bedeutende Teile aus der Zeit Friedrichs III. auf, die das Bild einer repräsentativen Herrscherresidenz wieder aufleben lassen; Schloss Eggenberg besitzt ebenfalls noch seinen spätgotischen Kern, der ein besonders kostbares, in der Region einzigartiges Ensemble enthält, die Marienkapelle mit ihrem virtuosen Gewölbe, die zugleich eines der wertvollsten Zeugnisse spätgotischer Tafelmalerei im Lande beherbergt, den „Eggenberger Altar“. Neue Untersuchungen zur Ikonografie des hl. Mauritius in der Region und ein Blick auf die gotischen Anfänge von Stift Rein bei Graz runden das Bild einer hochentwickelten Kunstlandschaft am Ende des Mittelalters ab.

 

 

Inhalt

Ulrich Becker
Wessen Bild ist das und wessen Umschrift?
Zum Bronzeporträt Friedrichs III. im Münzkabinett am Universalmuseum Joanneum

 

Wolfgang Absenger, Manuela Legen
Die Grazer Burg und Residenz in der Zeit Friedrichs III. und Maximilians I. Erkenntnisse und Fragestellungen zur Baugenese des 15. und frühen 16. Jahrhunderts

 

Hannes P. Naschenweng
Ich Walthesar Ekkennperger...
Glück und Ende eines reichen Grazer Bürgers im 15. Jahrhundert

 

Hannes P. Naschenweng
Urkunden zur Geschichte der Familie Eggenberg 1400−1499

 

Paul Schuster
Die spätgotische Marienkapelle in Schloss Eggenberg

 

Ulrich Becker
Exemplum nobilitatis – Beobachtungen zum Eggenberger Altar

 

Helga Hensle-Wlasak
Eine nicht mehr vorhandene Kirche und ihr „schwarzer Patron“. Auf den Spuren des hl. Mauritius in der Steiermark 

 

Margit Stadlober
Die Kreuzkapelle des Stiftes Rein als Quelle des neuen Raumbewusstseins innerhalb des Sakralbaus im 15. Jahrhundert

 

Ulrich Becker, Barbara Kaiser, Edgar Lein (Hg.)
Ich hab das selbig paun lassen. Beiträge zur Kunst der Spätgotik in der Steiermark (= Joannea. Berichte aus den Sammlungen des Universalmuseums Joanneum. Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte der Steiermark. Neue Folge, Bd. 2)
Universalmuseum Joanneum, Graz 2011

205 Seiten

ISBN 9783902095350