In einer zerrissenen Zeit

Das Dorf vor 100 Jahren

Bildinformationen

Laufzeit

29.04. - 11.12.2022

Eröffnung

28.04.2022, 19 Uhr

Ort

Museum für Geschichte

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Über die
Ausstellung

Um 1900 lebt ein Gutteil der steirischen Bevölkerung auf dem Land. Wie schon in den Jahrhunderten davor ist der Alltag der Menschen durch die Arbeit auf den Höfen und Feldern bestimmt. Zentraler Erlebnisraum ist das Dorf, erste Autorität die katholische Kirche. Innerhalb von nur zwei, drei Jahrzehnten zerfällt diese Welt. Diese fragile Zeit des Umbruchs zeigt die neue Ausstellung im Museum für Geschichte.


Zusatzinformationen

 

Museum für Geschichte, Sackstraße 16, 8010 Graz

 

Kuratiert von Harald Heppner
Presseführung: 27.04.2022, 11 Uhr
Eröffnung: 28.04.2022, 19 Uhr
Laufzeit: 29.04.-11.12.2022

 

Info Ausstellung: +43-316/8017-9800
Info Presse: +43-316/8017-9213 und DW -9211
presse@museum-joanneum.at

 

Der überraschend ausbrechende und viereinhalb Jahre dauernde Erste Weltkrieg führte zu einer Daueranspannung: Versorgungsprobleme und Ressourcenverlust in den Dörfern stehen der Sinnesüberflutung der Front, dem Trommelfeuer der Behörden und Fremdheitserfahrungen im Kontext von Kriegsgefangenschaft gegenüber. Die Folgen sind vielfach Verzweiflung und Abstumpfung, die Erosion von Moral und Glauben. Mit dem Ende des Krieges endet ein Zeitalter, eine Rückkehr zur gekannten Ordnung gibt es nicht. Die neuen Verhältnisse stellten die Landleute – damals noch die Mehrheit der Bevölkerung – abermals vor eine Fülle von Sorgen und Fragen.

Mit dem Schwerpunkt auf der Steiermark und mithilfe von Fotografien und Filmaufnahmen, Briefen, Tagebüchern und Chroniken erzählt die von Harald Heppner kuratierte Ausstellung In einer zerrissenen Zeit. Das Dorf vor 100 Jahren von den Empfindungen der Menschen in den Jahren rund um die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts und macht verständlich, wie es Leuten geht, die schwere Zeiten vor sich haben, ohne diese vorherzusehen und sich darauf einstellen zu können. Unter dem Titel „Zwielicht des Fortschritts“ werden in einem ersten Raum die technischen und naturwissenschaftlichen Errungenschaften an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und deren Einfluss auf den Alltag thematisiert. Raum 2 – „Die Wucht des Kriegsgeschehens“ – beleuchtet die Jahre des Ersten Weltkrieges mit der Allgegenwart des Todes und dem Hoffen auf ein baldiges Kriegsende. Im Zeichen der Ungewissheit steht schließlich der dritte Raum „Banges Warten auf die Zukunft“ nach Ende des Ersten Weltkrieges.