Die Sammlungsbereiche

Das Herbarium ist das Herzstück der botanischen Sammlungen. Es beinhaltet mehr als 650.000 Herbarbelege, wovon jedes einzelne gleichsam als Archivstück das Vorkommen einer bestimmten Pflanzenart an einem bestimmten Ort zur angegebenen Zeit dokumentiert.

Das Herbarium der Farn- und Blütenpflanzen wurde von Erzherzog Johann im Zuge der Joanneums-Gründung begründet. Zahlreiche Belege aus dem 19. Jahrhundert stammen nicht nur aus dem heutigen Gebiet Österreichs, sondern auch von den ehemaligen Kronländern der Balkanhalbinsel. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelangten vor allem Belege aus der Steiermark in ihren heutigen Grenzen in die Sammlung.

Seit 1985 erfährt das Herbarium der Großpilze beachtliche Zuwächse durch die Sammeltätigkeit des Arbeitskreises Heimische Pilze; der geografische Schwerpunkt liegt dabei auf der Steiermark, inklusive angrenzender Gebiete.

Bedeutsam sind auch die bryologischen Sammlungen (Moose) von Johann Breidler und Julius Glowacki; zusammen trugen sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs über 80.000 Moos-Belege zusammen.

Eine kleine Spezialsammlung aus dem 19. Jahrhundert ist die Xylothek. Dabei handelt es sich um eine „Holz-Bibliothek“ mit Kassetten in Buchform, von denen jede eine bestimmte Gehölzart dokumentiert. Die Kassetten sind aus dem jeweiligen Holz gearbeitet, ihr Inneres zeigt unter anderem Blätter, Zweige, Blüten und Früchte der jeweiligen Art. Über 400 kunstvoll gefertigte Bände umfasst die Xylothek des Joanneums.

Von großem kulturhistorischen Wert ist auch die pomologische Sammlung. Sie stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und umfasst über 300 Modelle von verschiedenen Obstsorten, mehr als die Hälfte davon sind Apfelsorten.

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Aufgaben

Dokumentation und Studium der Pflanzenwelt insbesondere der Steiermark ist zentrale Aufgabe der Botaniker/innen des Joanneums. Die Schwerpunkte liegen einerseits bei den Gruppen der Farn- und Blütenpflanzen und andererseits bei den Großpilzen.

Die botanischen Sammlungen bestehen hauptsächlich aus dem Herbarium mit mittlerweile mehr als 650.000 Belegen. Es wird durch Neuzugänge laufend ergänzt und ist für Fachleute zugänglich.

Eigene Forschungsarbeiten behandeln vor allem Themen zu Großpilzen und Gefäßpflanzen der Steiermark sowie zur Vegetation dieses Bundeslands.

Mit einem breitgefächerten Programm an Vorträgen, Seminaren und Exkursionen bieten wir interessierten Laien und fortgeschrittenen Kennern die Möglichkeit zur Weiterbildung und zum Kennenlernen anderer biologisch interessierter Personen.

Last but not least sorgen die Botaniker*innen des Joanneums dafür, dass die Besucher*innen des Naturkundemuseums in den Ausstellungen botanische und pilzkundliche Themen informativ und attraktiv aufbereitet vorfinden.

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