Mehr als eine Träne im Ozean

Über den Dichter und Denker Manés Sperber und seinen autobiografischen Schlüsselroman

11.01.2015

Bildinformationen

Datum

11.01.2015

Uhrzeit

10:00

Ort

Museum für Geschichte

Treffpunkt

Museum im Palais, 2. Stock

Kosten

Eintritt frei!

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Über die
Veranstaltung

Kooperation mit

 

Zusatzinformationen

10 Uhr: Im Rahmen des Vortrags Führung durch die Ausstellung Die Steiermark und der „Große Krieg“
11 Uhr: Veranstaltung

 

Zusammenstellung: Gerhard M. Dienes

Vortrag / Lesung: Gerhard M. Dienes, Gerhard Balluch, Stefan Suske

Musik: Peter Kunsek

 

 

Er entstammte der längst untergegangenen bzw. brutal ausgelöschten Welt der ostjüdischen Schtetls. 1905 wurde Manès Sperber am östlichen Ende der Donaumonarchie in der heutigen Ukraine geboren. Als der Erste Weltkrieg seine Heimat zur Front machte, verschlug es die Familie nach Wien.

1921 lernte Sperber den Psychologen Alfred Adler kennen und wurde sein Assistent. Doch der Lehrer brach mit dem Schüler, als dieser Adlers Individualpsychologie mit der marxistischen Theorie zu verknüpfen suchte.

Sperber, der Kommunist, ging nach Berlin. 1933, nach der Machtübernahe durch die Nationalsozialisten, finden wir ihn in Jugoslawien, wo illegale Kommunisten gegen das staatlich-autoritäre System ankämpften.

Letztendlich kam er nach Paris und brach nach den großen Moskauer Schauprozessen mit der kommunistischen Partei. Als ihn die Nazis einholten, gelang es Sperber, sich in die Schweiz abzusetzen.

Dort begann er – „in der Zeit der Verachtung“ – mit der Abfassung seiner Romantrilogie „Wie eine Träne im Ozean“, einem Hauptwerk des Humanismus, in dem er die totalitären Ideologien und Systeme des 20. Jahrhunderts analysiert. Der zeitliche Rahmen reicht von den Schlachten am Isonzo bis zum Holocaust an den Juden. Sperber, der Mahner, dessen Werk erst spät gewürdigt wurde, starb 1984 in Paris.

 

Eine Veranstaltung der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik im Universalmuseum Joanneum.