Mit den steigenden Ansprüchen an das Wohnen und Einrichten entfaltete sich auch eine eigene Tafelkultur. Schon in ritterlicher Zeit gibt es „Tischzuchten“. Für das Anrichten und Auftragen von Speisen wurde ein wachsender Bestand entsprechender Utensilien notwendig, die aus Glas, Keramik und Porzellan gefertigt wurden. Aus unserer rund 400 Objekte umfassenden Keramiksammlung entstammen figurale Plastiken, Büsten und Gefäße. Ein Großteil kommt aus Österreich, doch sind auch andere europäische Regionen vertreten, die allesamt regen Exporthandel betrieben. Eine Sonderstellung nimmt das Wiener Porzellan ein, das im 18. und 19. Jahrhundert ebenso wie die Produkte der legendären Meißner Manufaktur großes Ansehen genoss. Hier erleben Sie die bunte Fülle von Krügen, Bechern, Schalen, Schüsseln und Terrinen, Tellern, Kannen und Vasen, Salzfässern und Zuckerdosen, aus denen die Bedeutung der regionalen Hafnerei und die Vielfalt des Dekors heimischer Betriebe sprechen. Unsere Glassammlung darf hohen Rang beanspruchen: Sie umfasst rund 1100 Gläser aus dem 16. bis zum 20. Jahrhundert und zeichnet sich durch besondere Vielfalt aus, wozu vor allem die böhmischen Gläser aus der Zeit um 1840 beitragen.