Becher mit Erinnerung einer der letzten europäischen Glaubensvertreibungen.

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Becher mit Erinnerung einer der letzten europäischen Glaubensvertreibungen.
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Das schlichte Glas mit der oval eingefassten Schlossansicht ist auf den ersten Blick einer jener typischen Erinnerungsgegenstände, wie sie im Biedermeier populär waren. Das Gebäude war 1832 von Karl Friedrich Schinkel und nochmals 1841–1843 von Friedrich August Stüler im romantischen Historismus umgebaut worden.
In dieser Gestalt wird es auf dem Glas gezeigt. Mit dieser harmlosen Vedute verbindet sich jedoch die Erinnerung an eine der letzten Glaubensvertreibungen in Europa. Im Sommer 1837 mussten über 400 Zillertaler Protestanten auf Befehl Kaiser Ferdinands I. ihre Tiroler Heimat verlassen. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. sicherte ihnen mit Erdmannsdorf in Niederschlesien eine neue Bleibe zu, wo auf dem Grundbesitz um das Schloss ein Musterdorf nach alpenländischem Vorbild entstand.
Eine eifrige Protektorin der Exulanten war eine schlesische Adelige, die tiefgläubige, sozial engagierte Friederike von Reden, geborene von Riedesel zu Eisenbach (1774–1854). Schon 1802 hatte sie Friedrich Wilhelm Graf Reden geheiratet, einen bedeutenden Bergbaureformer und eifrigen Förderer des preußischen Eisengusses. Einige Jahre zuvor, 1798, hatte dieser das junge Königspaar, Friedrich Wilhelm III. und Luise, auf deren Huldigungsreise durch Schlesien empfangen.
Die bis 1945 „Zillerthal-Erdmannsdorf“ heißende Gemeinde trägt heute den polnischen Namen Myslakowice. Ein kleines Museum, der „Rieserhof“ (polnisch „Dom Tyrolski“), erinnert an diese Zeit.
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