Die Sammlung der Schutzwaffen ermöglicht uns heute nachzuvollziehen, wie sich Soldaten im Kriegseinsatz schützen konnten. Diese dienten zum einen den Fußsoldaten (Büchsenschützen, Landsknechte), zum anderen den Offizieren und adeligen Truppenführern (schwere Reiter, Husaren, Arkebusierreiter).
Das Landeszeughaus beherbergt 3.844 Objekte:
- Harnische
- Helme
- Kettenhemden
- Panzerärmel
- Schilde
Die im Zeughaus erhaltenen Schutzwaffen stammen aus der Zeit von 1500 bis 1685 und wurden von den steirischen Landständen in Grazer, Innsbrucker, Augsburger und Nürnberger Werkstätten angekauft.
Von besonderer Bedeutung ist ein Pferdeharnisch aus der Werkstatt des Innsbrucker Plattners Conrad Seusenhofer, der um 1510 gefertigt wurde und 1814 als Schenkung von Karl Graf von Stubenberg ins Landeszeughaus gelangte.
Weitere besondere Sammlungsstücke sind: ein Feldküriss von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich (1564–1590) aus der Werkstatt des Augsburger Plattners Conrad Richter, ein Riefelharnisch aus der Werkstatt des Innsbrucker Plattners Hans Maystetter sowie eine Harnischgarnitur für das Turnier des Kaspar Freiherr zu Völs-Schenkenberg aus der Werkstatt des Innsbrucker Plattners Michael Witz dem Jüngeren.
Bildergalerie und 360° Ansichten
Objekte aus der Sammlung
Pferdeharnisch
Werkstatt des Innsbrucker Plattners Konrad Seusenhofer, um 1510
Der im frühen 16. Jahrhundert entstandene Pferdeharnisch aus der Werkstatt des Innsbrucker Plattners Konrad Seusenhofer zählt heute vor allem deshalb zu den Prunkstücken der Sammlung, da er neben einzelnen Rossstirnen der einzig vollständige Pferdeharnisch im Landeszeughaus ist. mehr...
Reiterrüstung mit Verstärkungsplatten
Hans Prenner (?), Graz um 1620
Die Feldkürisse für die schwere Reiterei zählen zu den beeindruckenden Zeugnissen handwerklichen Könnens, einige davon wurden von Hans Prenner (†1645), einem im Graz ansässigen Plattner, gefertigt. mehr...
Prunkharnisch
Michael Witz der Jüngere, Innsbruck, um 1550
Michael Witz der Jüngere, ein Meister der Plattnerkunst, fertigte diesen außerordentlichen Harnasch für einen leider unbekannt gebliebenen hochrangigen Kunden an. mehr...
Landsknechtharnisch
Werkstatt des Hans Prenner, Graz, um 1620
Landsknechte trugen im Kampf keine komplette Rüstungen, sondern lediglich eine Brust- und Rückenplatte, einen Achselkragen, mehrfach geschobene Beintaschen und eine offene Sturmhaube. mehr...
Husarische Rüstung
Graz, 1580/90
Zu den leichten Reitern zählten auch Husaren, die ein engmaschiges Kettenhemd und einen „geschobenen Harnisch“ trugen. mehr...
Trabharnisch
Steiermark, 3. Viertel 16. Jahrhundert
Die Rüstungen der leichten Reiterei, sogenannter Arkebusiere, bestanden nur aus Brustplatte und Rückenteil sowie einem Helm. mehr...
Teile einer Großen Garnitur für den Feld- und Turniergebrauch
Michael Witz d.J., Innsbruck, 1560
Diese sogenannte große Garnitur wurde einst für Kaspar Baron von Völs-Schenkenberg und ein Turnier gefertigt, das 1560 am Wiener Hof stattfand. mehr...
Küriss Erzherzog Karls II. von Innerösterreich
Conrad Richter, Augsburg, um 1565
Diese Rüstung wurde um 1565 vom Augsburger Plattner Conrad Richter gefertigt, den die steirischen Landstände aufgrund seines hervorragenden Rufes nach Graz geholt hatten. Karl II. dürfte diesen Feldküriss 1566 beim Feldzug gegen die Osmanen getragen haben.
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Riefelharnisch von Hans Maystetter
Innsbruck/Graz, 1510/11
Diese sogenannten Riefelharnische zählen zu den ältesten Stücken im Zeughaus und werden bereits im Inventar von 1557 erwähnt. Die Bezeichnung „Riefel“ steht für eine besondere Form der Oberflächengestaltung. mehr...
Landeszeughaus
Herrengasse 16
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9810
zeughaus@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
Nur im Rahmen einer Führung zugänglich:
1. November 2022 bis 31. März 2023 Di-So, Feiertag
Ohne Führung zugänglich (Broschüre):
1. April 2023 bis 31. Oktober 2023 Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr
Führungen
Termine finden Sie im Kalender oder nach Voranmeldung.
Ausnahmsweise geschlossen: