Die im Zeughaus erhaltenen Schutzwaffen stammen aus der Zeit von 1500 bis 1685 und wurden von den steirischen Landständen bei Grazer, Innsbrucker, Augsburger und Nürnberger Werkstätten angekauft.
Die im Zeughaus erhaltenen Schutzwaffen stammen aus der Zeit von 1500 bis 1685 und wurden von den steirischen Landständen bei Grazer, Innsbrucker, Augsburger und Nürnberger Werkstätten angekauft.
Bildinformationen
Der Bestand der Schutzwaffen lässt nachzuvollziehen, wie sich Soldaten im Kriegseinsatz schützen konnten. Die rund 3.844 erhaltenen Helme, Kettenhemden, Panzerärmel, Schilde und Harnische waren je nach Ausführung für unterschiedliche Truppengattungen bestimmt: Die sogenannten schweren Reiter trugen den „Küriss“, der vollständig bis zu den Knien reichte. Die „leichten Reiter“ schützte der sogenannte Arkebusierreiterharnisch oder Trabharnisch, der ohne Beintaschen auskam. Die zu Fuß kämpfenden „deutschen Knechte“ trugen spezielle Landsknechtsharnische.
Zu den leichten Reitern zählten auch Husaren, die ein engmaschiges Kettenhemd und einen „geschobenen Harnisch“ trugen: Brust- und Rückenteil dieses Harnischs bestanden aus mehreren Eisenreifen, die durch Lederriemen und Nieten so miteinander verbunden waren, dass die Beweglichkeit der Reiter erhalten blieb.
Von besonderer Bedeutung ist ein Pferdeharnisch aus der Werkstatt des Innsbrucker Plattners Conrad Seusenhofer, der um 1510 gefertigt wurde und 1814 als Schenkung von Karl Graf von Stubenberg ins Landeszeughaus gelangte.
Weitere besondere Objekte sind ein Feldküriss von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich (1564–1590) aus der Werkstatt des Augsburger Plattners Conrad Richter, ein Riefelharnisch aus der Werkstatt des Innsbrucker Plattners Hans Maystetter sowie eine Harnischgarnitur für das Turnier des Kaspar Freiherr zu Völs-Schenkenberg aus der Werkstatt des Innsbrucker Plattners Michael Witz dem Jüngeren.