Heute gibt es kaum mehr eine Agglomeration ohne dynamische Medienfassaden. Und doch haben die "Big Pixel" des Kunsthauses Graz eine gewisse Sonderstellung - nicht nur ob der Oberflächengeometrie der Architektur. Insbesondere die Kommunikation mit dem öffentlich Raum als nichtkommerzieller Informationsträger machen die BIX Medienfassade zu einem fruchtbaren Experimentierfeld für junge Künstler.
Unter der Leitung von Richard Dank (Institut für Architektur und Medien) und Daniela Brasil (Institut für Zeitgenössische Kunst) wird eine Studierendengruppe des internationalen Masterstudiengangs ADRIART (Advancing Digitally Renewed Interactions in Art Teaching) versuchen den passiven Flaneur in einen aktiven Partizipienten zu verwandeln, um so den
umliegenden Stadtraum und dessen Wahrnehmung überraschend zu verändern.
making off: Public Space
Liberta Mišan . Michael Tasch . Sara Salamon
13.4. - 29.4.2013
Die Öffentlichkeit ist eingeladen, die BIX Medienfassade durch eine Menschenkette zu aktivieren – mittels zweier elektronischer Kontaktpunkte, die vor dem Kunsthaus aufgebaut sind. Das Bild beinhaltet auf der einen Seite eine selbstorganisierte Methode, Emotionen und physischen Kontakt zu kreieren und auf der anderen Seite die komplette Verbindung zwischen Partizipienten und Museum. Diese Gleichzeitigkeit kommentiert die Rolle des Autors und transformiert die kollektive Erfahrung in eine visuelle Antwort auf öffentlichen Raum.
Mistake+
Arnold Verderber . Lavoslava Bencic . Mark Bizilj
Durch die Stadt zu schweifen ruft ständig unterbewusste Aktionen hervor. Diese Arbeit kommentiert die kleinen Fehler, die in der Reise durch den Raum auftauchen, wo manch eine Stadt Gegenstände nicht für jene Zwecke verwendet, für die sie gedacht waren. Diese öffentliche Fehlanwendung verläuft parallel zum inhärenten Fehlen der Stadtstruktur. Die Intervention fokussiert auf eine häufig fehlerhaften Aktivierung von akustischen Signalen, die Fußgänger über eine Kreuzung führen; jede nutzlose Interaktion mit dem Gerät ist in eine Visualisierung eines anderen Fehlers übersetzt: der „jumping pixel“ auf der BIX Medienfassade.
City Voyeur
Polona Zupan
Es hat den Anschein, dass die Überwachung auf allen Ebenen und in allen Formen ständig um uns herum stattfindet. Voyeurismus ist eine der wichtigsten Dynamiken in den Städten. Diese Intervention bezieht sich auf urbane Bewegungen, indem sie ein spielerisches Gerät verwendet, das den Passanten einlädt, mit der Idee der Beobachtung aus der Luft zu interagieren. Im Prozess der Teilnahme entdeckt der Benutzer, dass er/sie Teil des immensen Mechanismus der visuellen Kontrolle ist.
LIFE-STREAM
Emina Kefelja . Marleen Leitner . Mia Vucemilovic
Die Mur kommt aus Österreich und fließt durch Slowenien, Ungarn und Kroatien. Das Wasser, das unaufhaltsam von Stadt zu Stadt fließt, hält eine vibrierende Verbindung am Leben. Diese Intervention auf den Bänken der Murpromenade in Graz ermöglicht es dem Benutzer, die Verbindung zwischen den Ländern metaphorisch zu unterbrechen, indem er mit einer minimalen Handlung die subtile Brücke, die die Route auflöst, zum Einsturz bringt.