Bewegliche Teile

Formen des Kinetischen

09.10.2004 - 16.01.2005

Bildinformationen

Laufzeit

09.10.2004 - 16.01.2005

Ort

Kunsthaus Graz

Kuratiert von

Katrin Bucher, Peter Pakesch, Heinz Stahlhut, Peter Weibel

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Über die
Ausstellung

Kunst in Bewegung und Bewegung in der Kunst – von den 60-igern bis heute.Gemeinsam mit dem Museum Tinguely in Basel wurde eine Ausstellung konzipiert, die verschiedene Ausdrucksformen von Kinetik in der zeitgenössischen Kunst untersucht. In einer umfangreichen Schau spannt sie einen Bogen von den 1960ern bis in die Gegenwart und macht auf diese Weise die Entwicklungsstufen kinetischer Kunst nachvollziehbar.


Zusatzinformationen

Mit Unterstützung von Roche Diagnostics, A1, Zumtobel Staff.

1968 kuratierte Pontus Hultén im New Yorker Museum of Modern Art das engagierte Projekt „The Machine as seen at the End of the Mechanical Age“ mit der Intention, die jahrhundertelange Entwicklung der Maschinenkunst zu dokumentieren. Bereits der Titel der Ausstellung beschreibt den Aufbruch in das elektronische Zeitalter und die Notwendigkeit eines Resümees vergangener Zeiten.

Im digitalen Zeitalter angekommen, bringen technische Innovationen uns nur noch selten aus der Fassung. Dennoch erschrecken uns Visionen und Vorboten, die Verschmelzungen zwischen biologischen und künstlichen Organismen ankündigen und rufen ethische Bedenken und kontroversiell geführte Debatten hervor.

Für Bewegliche Teile haben acht internationale Künstlerinnen und Künstler einer jüngeren Generation neue Arbeiten geschaffen, die sich mit der ambivalenten Beziehung zwischen Mensch und Maschine auseinander setzen. Eingebettet sind diese zeitgenössischen Projekte in einen umfangreichen historischen Überblick, in welchem die Komplexität von kinetischer Kunst in all ihren spektakulären Ausdrucksformen ihren Niederschlag findet.

Von Jean Tinguelys lärmenden Metall-Skulpturen über Gerhard von Graevenitz’ oder Werner Bauers lichtkinetische Arbeiten, Stephan von Huenes beweglichen Toninstallationen und Pol Burys magnetische Wunderwerke, bis hin zu neueren Arbeiten von Paul McCarthy, Jason Rhoades, Martin Walde, Joachim Fleischer und vielen anderen Künstlerinnen und Künstlern – die Annäherungen an die Maschine und ihre Bewegung könnten vielfältiger nicht sein. Trotz der historischen Bandbreite, die die Arbeiten abdecken, ist es nicht die Intention der Ausstellungsmacher, die Entwicklungsschritte kinetischer Kunst nachzuvollziehen. Vielmehr ist Bewegliche Teile als Momentaufnahme einer gegenwärtigen Situation zu verstehen, die im Kontext mit früheren kinetischen Arbeiten gesehen werden sollen. Das Verhältnis zur Technologie hat sich offenkundig gewandelt, der rasante technologische Fortschritt hat auch nicht vor der Kunst halt gemacht und bietet alle Möglichkeiten, Skulpturen zum Leben zu erwecken. Die Interaktion mit dem Betrachter und das Performative gewinnen mehr und mehr an Bedeutung und öffnen neue interpretative Zugänge. So werden neue Blickpunkte auf die Maschinenwelt frei und geben einen poetischen Impetus, der das Verständnis von Maschine über das als physikalisches Gerät zur Kraftübertragung hinaustragen soll.

 

Ausstellungskatalog
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Textbeiträgen von Söke Dinkla, Guy Brett, Peter Weibel und Christian Theo Steiner sowie einem Vorwort von Guido Magnaguagno und einer Einführung von Peter Pakesch. Den in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und Künstlern sind informative, teils mit aktuellen Interviews versehene Werkkommentare gewidmet.

KünstlerInnen