Leitbild

Wofür wir stehen und was wir tun

Wegweisende Ausstellungen in einzigartigen Räumen

Das Kunsthaus Graz ist ein Ausstellungshaus, das internationale zeitgenössische Kunst mit regionalen und lokalen Themen und Aufgabenstellungen verbindet. Es zeigt Ausstellungen zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen, initiiert die Entstehung neuer Kunstwerke und verwirklicht vielfältige Vermittlungsprojekte. Darüber hinaus fördert es die Auseinandersetzung mit Kunst, Design, Architektur und dem Ausstellen an sich. Zur Verwirklichung seiner Visionen arbeitet das Kunsthaus Graz mit einem Netzwerk an Partnerinstitutionen zusammen – weltweit und vor Ort. Wir machen uns dafür stark, dass alle Menschen an Kunst und Kultur teilhaben können, was sich in unserem künstlerischen Programm ebenso widerspiegelt wie im umfangreichen Vermittlungsangebot. Das Kunsthaus Graz ist Teil des Universalmuseums Joanneum und wird vom Land Steiermark und der Stadt Graz getragen.

Für das Selbstverständnis des Kunsthauses sind folgende acht Punkte grundlegend:

1. Das Kunsthaus Graz als „urban icon“

Teil der Grazer Stadtlandschaft und tausendfach abgebildet, ist das Kunsthaus identitätsstiftender Faktor für die Grazer/innen und ein touristisches „Must-see“. Seine ungewöhnliche blaue, organisch geformte Hülle und seine aufsehenerregenden Ausstellungsräume machen das Kunsthaus Graz einzigartig. Entworfen wurde es von den britischen Architekten Sir Peter Cook und Colin Fournier anlässlich „Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas“.

2. Von der Avantgarde zur globalisierten Gegenwart

Das Kunsthaus Graz zeigt internationale Kunst von 1960 bis zur Gegenwart. Damit schließt es an eine Zeit an, in der sich die Stadt Graz mit den trigon-Biennalen, dem steirischen herbst, dem Forum Stadtpark, dem Grazer Kunstverein, der Camera Austria und der Neuen Galerie erstmals aktiv und sichtbar international positionierte. Damals wurde ihr Ruf als Kulturstadt begründet. Auch die Architekten des Kunsthauses knüpften in vielen Überlegungen und Details an visionäre Ideen der 1960er- und 1970er-Jahre an.

Heute positioniert sich das Kunsthaus als weltweit vernetztes Ausstellungshaus, das globale Entwicklungen aufzeigt und den internationalen Austausch sucht. Bezüge zur Situation vor Ort, zu lokalen Traditionen und Formen des Wissens werden hergestellt. Damit leisten wir mit unseren Ausstellungen einen wichtigen Beitrag zur Rolle der Steiermark in der globalisierten Welt und tragen den gesellschaftlichen Veränderungen unserer Zeit Rechnung.

3. „Styria goes global“

Das Kunsthaus zeigt auch Werke von in der Steiermark geborenen oder lebenden Künstlerinnen und Künstlern, deren Schaffen von internationaler Bedeutung ist. Die Einzelausstellungen konzentrieren sich auf Künstler/innen mit besonderer Relevanz für die Grazer bzw. steirische Kulturlandschaft. Die Gruppenausstellungen führen junge oder bislang im Hintergrund stehende ältere Positionen international ein und bringen diese einem größeren Publikum nahe. Das Kunsthaus kommuniziert auf diese Weise herausragende künstlerische Leistungen der Steirer/innen in die Welt und positioniert damit Graz bzw. die Steiermark auf der internationalen Landkarte als bedeutenden Ort der Kultur.

Verflechtungen zwischen österreichischen, europäischen und außereuropäischen Kulturen nehmen in einer globalisierten Welt zu. Das Kunsthaus Graz trägt diesen Entwicklungen in seinem Programm Rechnung. Es steht für ein weltoffenes Graz und eine weltoffene Steiermark und trägt damit nicht zuletzt auch zur materiellen und ideellen Wertschöpfung einer Region inmitten Europas bei.

4. Am Puls der Zeit. Zukunftsorientiert.

Das Kunsthaus begreift sich seit seinem Entstehen als Prüfstand für gegenwärtige und als Motor für künftige künstlerische und gesellschaftliche Entwicklungen. Ziel ist eine kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst und damit auch mit einer vitalen, uns umgebenden Gegenwart. Die Ausstellungen und Projekte regen dazu an, sich Alternativen zum Status quo der Welt vorzustellen.

Bereits bei seiner Eröffnung setzte das Kunsthaus mit der Licht- und Medienfassade BIX ein wichtiges Signal. Ausgehend vom digitalen Wandel in den Kunstinstitutionen erforscht das Kunsthaus heute im Austausch mit nationalen und internationalen Partnern neue Formate des Ausstellens und Vermittelns im physischen und virtuellen Raum. Dies erlaubt nicht zuletzt neue Interaktionsformen mit einem immer vielfältigeren Publikum.

5. Medien-, disziplinen- und kulturenübergreifende Ausstellungen

Das Programm des Kunsthauses ist seit seiner Eröffnung medien- und disziplinenübergreifend angelegt. In der zeitgenössischen Kunst sind mediale und disziplinäre Grenzüberschreitungen geradezu selbstverständlich geworden; das Kunsthaus führt seine Besucher/innen an diese Entwicklungen heran.

Erweitert wird dieser Ansatz um Projekte, die einen Brückenschlag zwischen Kulturen herstellen und das Kunsthaus hin zu gesellschaftlichen Gruppen in Stadt und Land öffnen sowie zur Teilhabe einladen.

6. Kunst- und Architekturvermittlung

In der Kunstvermittlung leistet das Kunsthaus mit partizipativen, künstlerischkreativen, interaktiven und generationenübergreifenden Formaten, mit regelmäßig stattfindenden Schulkooperationen und Aktionswochen Pionierarbeit. Faktisches Wissen, persönliche Erfahrungen, die Lebenswirklichkeit der Besucher/innen und gesellschaftliche Wertvorstellungen werden dabei moderierend verhandelt. 4 Kooperationen mit Grazer Institutionen und mit lokal tätigen Kunstschaffenden leiten die Vermittlungsarbeit des Kunsthauses Graz maßgeblich.

7. Zielgruppenorientiert, niederschwellig und barrierefrei

Aus- und Einblicke verankern das Kunsthaus sichtbar und durchlässig in der Stadt, die BIX-Fassade kommuniziert mit seinem Umfeld. Der Zutritt in das Gebäude ist von drei Seiten barrierefrei möglich; vom Eingang bis zum Kassenschalter führt ein Leitsystem, das sowohl taktil als auch sichtbar gestaltet ist.

Zielgruppenspezifische Angebote – von lokal über touristisch-international bis fachspezifisch – unterstützen den Anspruch, „ein Haus für alle“ zu sein. Zur gelebten Inklusion gehört auch die Öffnung hin zu verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in Stadt und Land.

8. Kooperativ und vernetzt

Das Kunsthaus kooperiert bei seinen Ausstellungen und Projekten mit Partnern weltweit und vor Ort. Dabei steht die gemeinsame Projektentwicklung und - durchführung ebenso im Vordergrund wie die Teilung von Ressourcen. Auf diese Weise wird auch die Sichtbarkeit und internationale Vernetzung des Kunsthauses gesteigert. Kooperationen mit der lokalen Kunstszene umfassen gemeinschaftsübergreifende Aktivitäten, Unterstützung und die Beteiligung an öffentlichen Diskursen in der Stadt. Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei die Kooperationen mit den Abteilungen des Universalmuseums Joanneum (UMJ) ein.