Zu Gast in Tervuren

22. Juni 2017, Barbara Steiner

Anfang Mai reisten Günther Holler-Schuster und ich zu einem ersten Treffen nach Tervuren. Das Musée royal de l’Afrique centrale wird gerade umgebaut, deshalb trafen wir uns mit den Museumsmitarbeiterinnen im Verwaltungsgebäude, in dem Büros und auch die Archive untergebracht sind.

Neben Christine Bluard, Bambi Ceuppens und Sammy Baloji, die wir bereits vor Weihnachten in Brüssel getroffen hatten, lernten wir zwei der drei kongolesischen Stipendiaten kennen: Jean und Eddy. (Jean Kamba, Jean Katambayi und Eddy Kamuanga arbeiten den ganzen Monat Mai im Musée royal de l’Afrique centrale.) Bei der ersten Begegnung mit Christine, Bambi und Sammy sprachen wir Englisch, nun mussten wir Französisch sprechen, denn Jean und Eddy sind des Englischen nicht mächtig. Auch wenn es zunächst ungewohnt war – es fehlte uns Gästen schlicht an Übung –, glückte die Konversation einigermaßen.

Daran merkte ich auch, dass es sehr schade ist, wenn sich im internationalen Kunstbetrieb mehr oder weniger alles auf Englisch zuspitzt.

Es war der erste Tag des Stipendiums der beiden Künstler, so war noch nicht klar, wohin sie ihr Aufenthalt und ihre Recherche im Musée royal de l’Afrique centrale führen würde. Der Auftrag lautete jedenfalls, sich aus kongolesischer Perspektive mit den Sammlungen des Museums zu befassen.

Die Gespräche verliefen insgesamt sehr positiv. Bambi und Sammy haben großes Interesse an unserem Konzept, die österreichischen Sammlungen in die Grazer Ausstellung aufzunehmen und die Beziehungen zwischen dem Kongo und der Steiermark genauer zu untersuchen.

Einen kleinen Wermutstropfen gab es allerdings: Bei diesem Treffen teilte uns Holger Kube Ventura mit, dass er seinen Job in Tübingen gekündigt hatte und damit auch aus unserem gemeinsamen Projekt austeigen wolle. Wir fielen zunächst aus allen Wolken, denn plötzlich stand das ganze Unternehmen infrage. In der Zwischenzeit konnte das Projekt allerdings gesichert werden: Wir übernehmen nun die künstlerische  Leitung und zeichnen auch für die Ausstellung in der Kunsthalle Tübingen verantwortlich. Die Kunsthalle Tübingen bleibt der Projektträger. Nun gilt es einen entsprechenden Vertrag auszuarbeiten.

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