Vase

Bezeichnung: Vase (Entwurf: Franz Hofstätter), Böhmen, 1900

Hersteller: Fa. Loetz 

Höhe: 25,8 cm

Durchmesser: 13,8 cm an der dicksten Stelle

Material: Glas
Sammlung: Kulturhistorische Sammlung, UMJ

 

Glaserzeugung ist eine sehr alte Kulturtechnik, die bereits in Mesopotamien und Ägypten praktiziert wurde. In der Steiermark ist die Glasproduktion seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar. Glashütten wurden dabei bis ins 19. Jahrhundert in unmittelbarer Nähe der Rohstoffbasis errichtet. Holz und Quarzsand waren die notwendigen Rohstoffe. Vertrieben wurde das Glas auf lokalen Märkten und über Händler. Dabei durfte einheimisches Glas überall verkauft werden. Für das importierte venezianische Glas wurden besondere Verkaufsplätze vorgeschrieben.

Herstellung

Für diesen Film untersuchte der Hüttenglasmacher Rudolf Weninger ein Glasobjekt aus unserem Depot und zeigt die wesentlichen Arbeitsschritte seiner Produktion.

 

Herstellen und verfeinern

Glas kann im kalten und heißen Zustand bearbeitet werden. Das Schneiden, Schleifen und Bemalen erfolgt im kalten Zustand. Bei der Emailmalerei wird farbiges Glaspulver mit einem Bindemittel vermischt und aufgemalt. Bei relativ niedrigen Temperaturen von 450 bis 500 °C werden die bemalten Gläser gebrannt. Weniger beständig als die Emailmalerei ist die Kaltmalerei mit Lack- oder Ölfarben. Die Farben werden hier nur durch einen Firnisauftrag geschützt. Im heißen Zustand kann Glas mit Glastropfen und Glasfäden überzogen werden. Auf diesem Gebiet waren die venezianischen Glasmacher des 16. Jahrhunderts Meister. Die „millefiori“-Technik (= tausend Blumen) ist ebenfalls eine venezianische Art der Dekoration. Verschiedenfarbige Glasfäden werden zu einem Stab verschmolzen, der in kleine Scheiben geschnitten wird. Diese kleinen Scheibchen erinnern an Blüten. Sie werden in einer Form ausgelegt und entweder aneinander geschmolzen oder von einer Glasblase aufgenommen, mit der sie bei der Weiterverarbeitung verschmelzen.

Museum für Geschichte

Sackstraße 16
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9800
geschichte@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr

 

24. bis 25. Dezember 2023