Standarte

Bezeichnung: Standarte, Frankreich, 16. Jahrhundert

Höhe: 54,5 cm

Breite: 61 cm

Material:  Seide, Bastfaser, Metallfaden, Seiden- und Metallfaden, Metallgespinst
Sammlung: Kulturhistorische Sammlung, UMJ

 

Standarten und Fahnen entwickelten sich aus Stammes- und Feldzeichen. Die rechteckige Standarte war zunächst Zeichen berittener Truppen. Die Fahne wurde im Kampf von den Fußtruppen getragen. Beide dienten als Orientierungspunkte im Kampf. Gleichzeitig waren sie symbolisch aufgeladene Zeichen einer Gruppe. Sie wurden geweiht und auf sie wurden Eide geleistet. Ihre besondere Stellung drückt sich auch durch deren besonders kunstvolle Herstellung aus.

 

Herstellung

Für diesen Film untersuchte die Restauratorin Renate Einsiedl eine gestickte Standarte aus unserem Depot und zeigt die wesentlichen Arbeitsschritte der Goldstickerei.

 

Aussterben und verschwinden

Fahnen- und Standartenstickerei als Beruf ist heute in Vergessenheit geraten. Nur noch wenige Sticker und Stickerinnen sind in ihrem Beruf aktiv. Sie erfüllen vielfach eine Doppelfunktion: Maler/in für die Mittelbilder und Sticker/in für die umgebende Zier. Der Arbeitsvorgang nimmt viel Zeit in Anspruch. Die Herstellung einer handbemalten und gestickten Standarte oder Fahne kann bis zu einem Jahr dauern. Der Arbeitsschwerpunkt liegt heute auf dem Konservieren und Restaurieren alter Standarten und Fahnen. Als Gegenstände des Gebrauchs bei Prozessionen, Festzügen und als Schmuck sind sie den Belastungen durch die Umwelt ausgesetzt. Die Herstellung erfolgt heute meist in Fabriken. Dies gilt auch für die Produktion von Einzelstücken, die an Stickmaschinen entstehen.

Museum für Geschichte

Sackstraße 16
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9800
geschichte@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr

 

24. bis 25. Dezember 2023