Bezeichnung: Gewebe, 20. Jahrhundert
Länge: 235 cm
Breite: 41 cm
Material: Baumwolle, Flachs
Sammlung: Kulturhistorische Sammlung, UMJ
Die Weberei ist eine der ältesten kunsthandwerklichen Techniken überhaupt. Sie deckte den wachsenden Bedarf an Kleidungsstücken und Textilobjekten. Die mechanische Verbindung von über Kreuz kombiniertem Kett- und Schussfaden gestattete die Produktion auch großflächiger Produkte. Bis in das Mittelalter wurde ein Gewichtwebstuhl verwendet. Dabei wurden frei hängende Kettfäden in Bündeln zusammengefasst und mit Gewichten beschwert. In diesem gespannten Zustand konnten sie mit dem Schuss zu einem Gewebe verwoben werden. Der seit dem Mittelalter verwendete Horizontal-Trittwebstuhl erhöhte die Produktionsgeschwindigkeit und erlaubte es, Stoffe von größerer und gleichmäßigerer Dichte herzustellen.
Herstellung
Für diesen Film untersuchte die Weberin Anna Schwinger ein Gewebe aus unserem Depot und zeigt die wesentlichen Arbeitsschritte seiner Produktion.
Auslagern und sparen
Die ursprünglich notwendigen Schritte des Anbaus und der Herstellung von Material waren im späteren Verlagswesen nicht mehr entscheidend. Die Weber/innen erhielten von einem Verleger vor allem hochwertige Rohstoffe wie Baumwolle bereitgestellt. Diese wurden termingerecht verarbeitet. In die Produktion war der ganze Haushalt eingebunden. Die fertiggestellten Produkte wurden an die Verleger abgegeben, dann andernorts weiterveredelt und schließlich weiterverkauft. Der selbstständige Verkauf durch die Weber/innen war nicht gestattet. Beim Verstoß gegen dieses Verbot wurden ihnen die bereitgestellten Materialien, teilweise auch die geliehenen Webstühle entzogen. Das Verlagswesen hatte im deutschsprachigen Raum seine Blüte im 18. und 19. Jahrhundert. Erst die Industrialisierung bereitete ihm ein Ende.
Museum für Geschichte
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