Frack

Bezeichnung: Frack, Österreich, 19. Jahrhundert

Länge: 97 cm
Material: Wolle, Seide, Baumwolle
Sammlung: Kulturhistorische Sammlung, UMJ

 

Der Frack wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einem modischen Kleidungsstück. Zuerst wurde er von englischen Adligen getragen. Die Mode setzte sich auch in Frankreich durch und wurde dann im restlichen Europa übernommen. Wegen seiner Einfachheit, der vielen Taschen und des bequemen Zuknöpfens wurde er als schicklicher und bequemer Alltagsrock in Modezeitschriften empfohlen. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird der Frack nur noch zu besonderen Anlässen getragen.

 

Herstellung

Für diesen Film untersuchte der Schneider Martin Rossmann einen Frack aus unserem Depot und zeigt die wesentlichen Arbeitsschritte seiner Produktion.

 

Beschränkter Zugang

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde zunehmend zwischen Damen- und Herrenschneiderei unterschieden. Es ist die Zeit der Industrialisierung – die Zunft als regulierende Institution verliert an Bedeutung. Zuvor beschränkte die Zunft den Zugang zum Arbeitsmarkt. In der Zunft konnten Frauen als Witwen und Töchter einen Betrieb übernehmen. Die selbstständige Ausübung des Berufs kam nur selten vor. Durch die Industrialisierung erhielten Frauen neue Erwerbsmöglichkeiten im Bekleidungsgewerbe. Wegen der höheren Löhne bevorzugten Männer eine Arbeit in den Fabriken. Im Textilgewerbe übernahmen Frauen die offenen Stellen. Sie waren vor allem in der Damen- und Kinderschneiderei gefragt, aber auch in der Herrenschneiderei tätig. Hier jedoch waren sie ähnlich wie in der Zunft nur als Familienmitglieder oder einfache Näherinnen in den Arbeitsalltag eingebunden.

Museum für Geschichte

Sackstraße 16
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9800
geschichte@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr

 

24. bis 25. Dezember 2023