Jagdmuseum Schloss Stainz
Dauerausstellung
Seit Jahrtausenden ist die Jagd Bestandteil des menschlichen Lebens. Das Jagdmuseum in Schloss Stainz zeigt seit September 2006 Jagdkultur in all ihren Facetten und widmet sich neben einem ausführlichen kulturhistorischen Überblick auch dem Zusammenspiel von Mensch und Natur. In einer für Österreich einzigartigen, innovativen Präsentation erfahren unsere Besucherinnen und Besucher alles Wissenswerte über ein großes Faszinosum der Menschheit.
Neben prächtigen Sammlungsobjekten und interaktiven Installationen führen kulturgeschichtliche Exkurse, ergänzt durch historische Waffen und technische Gerätschaften, in die Geheimnisse der Jagd ein.
Das Jagdmuseum Schloss Stainz begreift die Jagd als historisches, soziologisches und philosophisch-ethisches Phänomen und spricht über einen interdisziplinären, kulturübergreifenden Ansatz ein breites Publikum an. Unsere Besucherinnen und Besucher begegnen u. a. dem „romantischen Jäger“ und „wilden Rebellen“, aber auch historischen Waffen, Thomas Bernhards „Jagdgesellschaft“ oder Wundermitteln aus der Volksmedizin.
Im 2. Obergeschoss setzt sich der Rundgang schließlich als aufregende Pirsch fort, auf der nach Tierfährten Ausschau gehalten und Tierstimmen gelauscht werden kann. Darüber hinaus gibt es auch Wissenswertes über wildökologische Fragestellungen unserer Zeit und die Aufgaben der modernen Jagd zu erfahren.
Das Jagdmuseum Schloss Stainz: Innovative Präsentation in historischen Mauern
Die innovative Präsentation des Jagdmuseums fügt sich nicht nur hervorragend in das historische Ambiente von Schloss Stainz, sie verweist auch auf die lange Tradition der Jagd in der Steiermark, insbesondere auf den Gründer des Joanneums, Erzherzog Johann, der als passionierter Jäger bekannt war und dessen Erben Schloss Stainz als zeitgemäßen Betrieb führen.
Das Jagdmuseum Schloss Stainz möchte neben der permanenten Schausammlung auch ein Kompetenzzentrum der Jagd darstellen: Neben zukünftigen temporären Präsentationen zu diesem Thema stehen dem Fachpublikum und an Jagd interessierten Besucherinnen und Besuchern auch eine Studiensammlung, Ausbildungs- und Seminarangebote, eine Fachbibliothek und zeitgenössische Informationsmedien zur Verfügung.
Im 1695 erbauten und 1840 von Erzherzog Johann erworbenen Schloss Stainz wurde in mehreren Bauabschnitten eine 1.200m² große Ausstellungsfläche für das Jagdmuseum geschaffen, neue Depots gebaut, Kassa- und Shopbereich umgestaltet und der Verwaltungsbereich revitalisiert.
Für das inhaltliche Konzept zeichnen Dieter Bogner von bogner.cc, Gunther Greßmann (GWL), Armin Deutz (GWL; Vorstandsmitglied Steirische Landesjägerschaft) sowie Karlheinz Wirnsberger, Leiter der Jagdkundlichen Sammlung am Universalmuseum Joanneum, verantwortlich. Architekt Georg Driendl aus Wien gestaltete die Neuaufstellung der Jagdkundlichen Sammlung in Schloss Stainz.
Aus dem Programm
So 01.10.
15:00-16:30
Führung> Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
Führung
> Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
Sa 07.10.
10:00-12:00
Jagdmuseum für Groß und Klein. „Schlaue Füchse“ begeben sich auf Fährtensuche
Führung, Familie, Workshop, Joanneumskarte> Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
Führung, Familie, Workshop, Joanneumskarte
> Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
So 08.10.
15:00-16:30
Führung> Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
Führung
> Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
So 15.10.
15:00-16:30
Führung> Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
Führung
> Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
So 22.10.
15:00-16:30
Führung> Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
Führung
> Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
Ausstellungsrundgang
Menschheitsgeschichte als Jagdgeschichte?
Fast 500.000 Jahre lang ist der Alltag der Menschen von der Jagd geprägt. Ein mühsames Unterfangen, das viel Aufmerksamkeit und Kraft verlangt und von dessen Misserfolg oder Erfolg oft Sattsein oder Hungern abhängen.
Erst vor ungefähr 10.000 Jahren löst sich der Mensch aus der Abhängigkeit vom Jagderfolg: Für seine Ernährung baut er Pflanzen an und züchtet Tiere. In diesen menschheitsgeschichtlich kurzen 10.000 Jahren durchläuft die Jagd viele Veränderungen.
Die Ausstellung greift verschiedene Epochen heraus, in denen ein jeweils anderes Verständnis von der Jagd vorherrscht: In der Steinzeit geht es um Nahrungserwerb, im Barock um Unterhaltung und Repräsentation, die Romantik verklärt sie zu einer schwärmerischen Naturerfahrung. Heute bestimmen wirtschaftliche und ökologische Interessen die Jagd.
Wir betrachten die Jagd unter einem besonderen Blickwinkel: Wann und wodurch hat sie die Geschichte der Menschheit besonders stark beeinflusst – und ist uns das bewusst?

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Die hier im Arkadengang in Teilen ausgestellte Sammlung von Geweihen aus Mitteleuropa baut Oberst Freiherr von Feldegg von 1838–1844 auf. Er sammelt jedoch nicht, um zu repräsentieren, vielmehr verfolgt er ein jagdwissenschaftliches Interesse. Von Feldegg hält detailliert fest, woher die einzelnen Stücke kommen und lässt präzise Aquarelldarstellungen anfertigen.
Ende des 19. Jahrhunderts geht die Sammlung in den Besitz der Grafen Lamberg über, die mit den Geweihen Schloss Trautenfels im steirischen Ennstal repräsentativ ausstatten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erwirbt das Joanneum diese herausragende Sammlung. Geweihe und Dokumentation stellen eine unersetzliche Quelle für wissenschaftliche Erkenntnisse über den Wildbestand im frühen 19. Jahrhundert in weiten Gebieten Europas dar.

Fast 500.000 Jahre lang bilden wild wachsende Früchte und in Fallen gefangenes Wild die Nahrung der kleinen, umherziehenden Menschengruppen in Mitteleuropa. Vor etwa 400.000 Jahren erfinden die Jäger den Wurfspeer, der ihre Erfolgschancen erhöht und zugleich die Lebensgefahr im Kampf mit Wildtieren vermindert. Aus Fellen und Knochen des Wilds stellen sie Kleidung, Werkzeug und Schmuck her.
Einen enormen Innovationsschub bedeutet vor 30.000 bis 20.000 Jahren die Erfindung der Speerschleuder: Sie ist das erste technische Hilfsmittel, das die Muskelkraft verstärkt und so Reichweite und Durchschlagskraft des Speers wesentlich erhöht. Die Existenz der kleinen Nomadengruppen ist nun besser gesichert.
Die technische Verbesserung von Waffen zum Töten von Tieren (und Menschen) wirkt durch Tausende Jahre – und letztlich bis heute – als ein starker Impulsgeber menschlicher Innovation.

Im Barock machen die Herrscher die Jagd zu einem ausschweifenden Schauspiel der Hofgesellschaft. Sie entwickelt sich zu einem zentralen Element absolutistischer Repräsentation und Unterhaltung. Zur Inszenierung gehört es, möglichst viel Wild zu erlegen – dafür muss der Wildbestand in den Jagdgebieten hoch sein.
Die Bauern haben darunter zu leiden: Für die Wildschäden gibt es keinen Ersatz. Darüber hinaus müssen die Landbewohner – die selbst nicht jagen dürfen – bei der Jagd unbezahlte Hilfsdienste leisten.
Dass nur die Herrschenden jagen dürfen, gilt erst ab dem 8. Jahrhundert, seit der Regentschaft Kaiser Karls des Großen. Bürger und Bauern bleiben fast tausend Jahre lang von der Jagd ausgeschlossen. Wer das Verbot missachtet, muss mit harten Strafen rechnen. Im frühen Mittelalter dagegen stand das Recht auf Jagd jedem Menschen zu.

Im Lauf der Jahrtausende entwickelt der Mensch viele verschiedene Jagdtechniken, einfache ebenso wie höchst komplizierte: von den vielfältigsten Methoden des Fallenstellens über das Schießen mit Pfeil und Bogen bis zur Jagd mit dem Gewehr.
Der Gebrauch von Lockmitteln und Attrappen gehört ebenfalls dazu. Je präziser die Jagdwaffen werden, umso ausgeklügelter werden die Jagdtechniken – und umgekehrt.
Jagen außerhalb der Gesetze hat vor allem im 19. Jahrhundert wesentlich zur Ausrottung vieler Tierarten geführt. Aber auch Verordnungen lieferten den Grund, einige Tierarten wie Wolf oder Bär als bedrohlich für den Menschen einzustufen – wer sie schoss, erhielt ein Preisgeld.
Heute sind die Jagdtechniken gesetzlich genau geregelt. Viele der Jahrhunderte und Jahrtausende üblichen Methoden sind verboten, weil sie nun als zu grausam oder zu gefährlich gelten. In Österreich unterscheiden sich die Regelungen jedoch von (Bundes-)Land zu (Bundes-)Land.

Eine Entwicklung Ende des 18. Jahrhunderts beeinflusst entscheidend das heutige Verständnis von Jagd: In Europa blüht eine Naturromantik auf. Literatur und Kunst beschäftigen sich mit der Sehnsucht des Menschen, eins mit der Natur zu sein und sie direkt und ganz persönlich zu erfahren.
Zum Ideal wird nun der einsame Jäger im Einklang mit der Natur – er löst die höfische Jagdgesellschaft ab, welche die Überwindung der Natur inszenierte. Als Königsdisziplin gilt nunmehr die Jagd im Gebirge, mit all ihren Gefahren und Mühen.
Weiterhin besitzt allein der Adel das Recht zu jagen. Das ändert sich erst nach der Revolution der Jahre 1848/49: Nun können auch Bürger auf die Jagd gehen. Diese Entwicklung erfordert neue Normen und eine moderne Gesetzgebung, die regelt, wer wann, wo und wie viel jagen darf. Auf ihnen basiert das heutige allgemeine Jagdrecht.

Magische und mythologische Bilder gehören seit jeher zur Jagd: Die Höhlenmalereien der Steinzeit sollen das Jagdglück beschwören, Jagdszenen bringen Leben in die antike Götterwelt.
In der Neuzeit sind Jagddarstellungen nicht mehr Mittel zu einem anderen Zweck, sondern primär eigenständiger künstlerischer Ausdruck. Vor allem im Barock schmücken riesige Tier- und Jagddarstellungen Sommersitze und Jagdschlösser des Adels; man genießt den Zusammenprall von Hund und Wildtier, gezähmter und wilder Natur.
Jagddarstellungen zieren aber auch kunstvoll gefertigte Gebrauchsgegenstände und dekorative Objekte aus Edelmetall, Glas und Keramik, die zur Ausstattung von Jagdschlössern gehören.

Schon sehr früh – manche Wissenschaftler meinen sogar in der Steinzeit – bilden Töne einen wichtigen Bestandteil der Jagd: Mit Signalen, auf Tierhörnern geblasen, stimmen sich die Jäger einer Jagdgruppe über weite Entfernungen ab. Die ältesten aufgeschriebenen Tonfolgen von Jagdsignalen stammen aus dem Jahr 1394.
Ein revolutionärer Schritt von den nur eintönigen Signalen zur Musik erfolgt im 17. Jahrhundert: Die französische trompe de chasse (Parforcehorn) lässt Signale erklingen, die vom Dreiklang dominiert sind. Damit hält die Jagdthematik Einzug in die Opern- und Orchestermusik.
In Österreich entwickelte man für die Jagd einen eigenen Instrumententypus, der den weichen Klang des Alphorns zum Vorbild hat. Die Jagdmusik lehnt sich stark an die Volksmusik an und bleibt lange einstimmig. Ende des 19. Jahrhunderts erfährt sie einen Höhepunkt mit Josef Schantl: Er komponiert vierstimmige Fanfarenstücke, die auch bei festlichen Anlässen und Paraden gespielt werden.

Bereits in der Antike spielt die Jagd in der Literatur eine wichtige Rolle: Jagdbeschreibungen finden sich in mündlichen Überlieferungen und in der Dichtung. Jagd soll den Charakter bilden, hier beweisen die Helden Stärke und Tapferkeit. Ob der antike Odysseus oder der mittelalterliche Siegfried: Wenn Heroen jagen, bedeutet das Kampf auf Leben und Tod. Es geht darum, die Natur zu beherrschen.
Erst die Romantik kehrt im 19. Jahrhundert diesen Blickwinkel um, die Jagddarstellungen atmen nun Naturempfinden und Liebe. In den Heimatromanen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts vereinen sich alle Themen: Religiosität, Heldentum, Naturerfahrung und Romantik.
Die Literatur des späten 20. Jahrhunderts betrachtet schließlich die Jagd als Symbol einer konservativen und erstarrten Gesellschaft. Der Jäger ist nicht mehr Held, sondern das Überbleibsel einer „vorvorderen“ Zeit.

Trinkbecher aus dem Horn des Steinbocks, Sessel aus Geweihen, als Hundekopf geformte Pfeifen, Jäger und gejagtes Wild auf Krügen, Tellern und Kästen: Seit dem 19. Jahrhundert sind mit der Jagd auch Gebrauchsgegenstände und Dekorobjekte populär geworden, deren Thema die Jagd ist. Die Motive gehen auf Darstellungen für Herrscher und Adel zurück und zeigen oft Klischees von der Jagd.
Die Auswahl der Motive beschränkt sich zwar auf wenige, diese sind aber mit teils ausgefallenen Techniken und auf – oder mit – verschiedensten Materialien ausgeführt: Keramik, Glas, Horn, Stein. Sehr oft sind Tiere mit religiöser oder symbolischer Bedeutung dargestellt. So verkörpert der Hirsch Stärke, Erhabenheit, Stolz und Herrschaft, die bestimmten Körperteilen zugeordnet werden.
Die Volksmedizin liefert dann Rezepturen, wie die Eigenschaften des Wilds – nicht nur des Hirsches – auf den Menschen übertragen werden können.

Viele Regisseure haben sich in ihren Filmen ganz unterschiedlich mit der Jagd auseinandergesetzt: von den Stummfilm-Anfängen bis in die Gegenwart, in Dokumentationen und Spielfilmen, in Blockbustern und Kunstfilmen.
Eine der ersten Dokumentationen, die in Österreich öffentlich – zur 1. Internationalen Jagdausstellung 1910 – zu sehen ist, zeigt Kaiser Franz Joseph auf der Gamsjagd.
Ein Jägerfilm, „Der Förster vom Silberwald“, wird in den 1950er-Jahren zum Vorbild für alle folgenden Heimatfilme. Klischeehafte Bilder, die meist einem Roman entnommen sind, beschreiben den Kampf Gut gegen Böse, Jäger gegen Wilderer.
In einem wechselnden Programm zeigen die hier präsentierten Filme das Thema Jagd aus jeweils anderen Perspektiven.

Eine bunte Feder am Wegrand, ein abgenagter Tannenzapfen unter einem Baum, ein Fußabdruck im weichen Boden – welches Tier verbirgt sich wohl dahinter? Wir teilen unseren Lebensraum mit vielen verschiedenen Wildtieren und wir sind auch für deren Lebensraum verantwortlich. Dafür müssen wir wissen, wer sie sind, wo und wie sie leben.
Überraschendes und Interessantes gilt es zu entdecken: Wie zum Beispiel sehen Tiere? Wussten Sie, dass das Blickfeld eines Hasen jede Panoramakamera übertrifft? Oder wussten Sie, dass Rehe rotblind sind? Sie möchten mehr über Wildtiere wissen? Spielen Sie mit und schärfen Sie Ihre Wahrnehmung!

Was schätzen Sie: Wie viele Tierarten leben in der Steiermark? Von der winzigen Ameise bis zum Rothirsch oder zum wieder eingebürgerten Bären, von der Ente bis zum Adler – wer hat schon einmal alle an einem Ort gesehen? Kann man sie denn an einem Ort sehen?
120 von ihnen bevölkern diesen Raum! Hören Sie genau hin: Welchem Tier gehört diese Stimme? Wo könnten wir sie hören: im Wald oder in der Au, auf Feldern oder Wiesen, auf Almen oder im Hochgebirge, bei Tag oder bei Nacht? Hören Sie! Die Tiere geben Auskunft!
> Erfahren Sie mehr über den Vielfaltsraum!

Wir hören einen Schuss; eine Kugel trifft; ein Tier fällt! Was ist geschehen? In Sekundenschnelle hat der Jäger entschieden, ob er aus seiner Position einen Schuss abgeben kann, der das
Tier möglichst schnell und schmerzlos tötet – oder ob die Gefahr besteht, es so zu verletzen, dass es qualvoll verendet. Er hat ballistische Kenntnisse und weiß, wie die Gewehrkugel fliegt und welche Wirkung sie hat, wenn sie trifft.
Moderne, präzise Schusswaffen stehen in einer fast 800-jährigen Entwicklungsreihe: Bei den ersten Feuerwaffen fällt die glühende Lunte in das Zündpulver in der Pfanne. Später reibt ein Rädchen am Schwefelkies, der entstehende Funke zündet das Pulver.
Bis hin zum heutigen Gewehr steigen Geschwindigkeit und Treffgenauigkeit, wozu auch die technische Verfeinerung der Munition beiträgt.

Sie schaffen sich Ihren Lebensraum: in Ihrer Wohnung, im Garten, in der Stadt und auch draußen in der freien Natur – dort leben auch wir Tiere! Dort ist unser Zuhause, in dem es uns nur gut geht, wenn ...
Wissen Sie eigentlich, wie wir leben? Suchen und besuchen Sie unseren Lebensraum!

Denken Sie daran, etwas anzusprechen? Oder auf etwas anzusprechen? Oder denken Sie sich vielleicht, dass Sie sich einmal getrauen sollten, jemanden anzusprechen?
Der Jäger spricht Wildtiere an. Das heißt, er muss auch aus der Ferne Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand eines Wildtiers erkennen. Warum? Um zu entscheiden, ob er schießen darf oder soll, muss er wissen, in welchem Allgemeinzustand die einzelnen Tiere sind.
Wer sagt dem Jäger, welche und wie viele Wildtiere er in seinem Revier zu jagen hat? Dafür wird jedes Jahr ein Abschussplan erstellt, der für ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Bewohnern eines Lebensraumes sorgen soll. Er soll beispielsweise verhindern, dass zu viel Wild den Jungwald verbeißt oder eine Tierart sich zu stark vermehrt und eine andere ausrottet.
Doch wer weiß, vielleicht spricht der Jäger auch anders mit seinem Wild …

Sie kennen das von Ihrer Katze: Da läuft eine Maus und schon jagt die Katze pfeilschnell hinterher. Aber weshalb tut sie das? Sie hat doch wirklich keinen Grund dazu. Oder doch?
Ein anderes Beispiel: Der Jäger jagt den Fuchs, der Fuchs jagt die Maus. Was unterscheidet den Menschen vom Fuchs? Der Mensch jagt, weil er will, der Fuchs jagt, weil der Hunger ihn treibt. Aber: 25 % seiner Nahrung besteht aus Regenwürmern! Muss er dann Beute greifen, um zu überleben?
Man könnte sagen: Der Jäger vollzieht eine Handlung, die seine Kultur ihn gelehrt hat, der Fuchs folgt einem Instinkt. Bedeutet Jagen für Fuchs und Mensch das Gleiche? Was meinen Sie?

Diana, die Göttin der Jagd, durchstreift mit goldnem Pfeil und Bogen die Wälder, die Hindin zu jagen, das edle, der Mächtigen würdige Tier. Fernab der Städte sind Wald und Gebirg’ ihre Reiche, begleitet von Jungfrauen und Nymphen, als tapfere Gefährtinnen, als ergebene Dienerinnen.
Aktäon, noch erhitzt von der Jagd, kommt im Wald vom Weg ab, tritt durch die Zweige an eine Quelle und erblickt Diana, die Unberührte, wie sie entkleidet von ihren Waffen und Gewändern sich zum Bad bereitet. Der Unselige, so rasch kann er den Schritt nicht wenden, den Blick nicht senken.
Diana, von Scham gedemütigt, ihre Rache ist grausam: sie gibt dem Jüngling die Gestalt eines Hirschen. Voll Furcht sucht er sich im Dickicht zu verbergen, doch seine Hunde haben ihn jäh erspäht. Ohne eine Stimme, sie anzurufen, flieht Aktäon vor seinen treuen Helfern. Nicht schreien kann er, nicht bitten um sein Leben, nicht entkommen kann er im unwegsamen Gelände. Sie hetzen den prächtigen Hirsch, Aktäon, ihren eigenen Herrn, zu Tode.

Beim Wandern durch Wald und Wiesen der Steiermark stellen sich Fragen über Fragen: Welches Tier ist das? Wem gehört diese Stimme? Wieso habe ich noch nie einen Auerhahn gesehen? Wo lebt dieser Vogel überhaupt?
Jäger müssen wie Landwirte und Förster Bescheid wissen über die Lebensverhältnisse von Wildtieren und über die ökologischen Zusammenhänge in deren Lebensraum, um bei ihrer Arbeit ein Gleichgewicht zwischen den Interessen von Mensch und Tier zu finden.
Jäger von heute werden nicht als solche geboren, sie müssen eine Jagdprüfung ablegen. Bei der Vorbereitung lernen sie nicht nur jagdkundliches Wissen; sie schulen dabei vor allem etwas, das auch Ihnen Freude bereiten wird: mit offenen Augen und aufmerksamen Sinnen durch die Natur zu gehen.
Frage- und Antwortspiele bestimmen die Abteilung Wildökologie des Museums. Sie wecken und schulen Ihre Aufmerksamkeit, stellen Sie vor Aufgaben, die Ihnen auch auf Ihren Wanderwegen begegnen. Aus Ihrem Spaziergang wird ein Pirschgang. – Sind Sie neugierig geworden?
Highlights in der Ausstellung
Tiere und ihre Stimmen
Eine Vielfalt in der steirischen Landschaft
Welche Tiere können wir in einem Landschaftsabschnitt von 10 Quadratkilometern sehen? Im mehr...
Die Einläufige
des Erzherzog Johann
Erzherzog Johanns Grundsatz für die Jagd war: „Mit einer Einläufigen lernt man rein schießen, seine Schüsse sparen und zur rechten Zeit abgeben“.
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Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz
Die Vielfalt der land- und forstwirtschaftlichen Arbeits- und Lebensbereiche wird anschaulich dargestellt und spannt einen weiten Bogen von vorindustrieller Zeit bis hin zu den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
mehr...Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz
Schlossplatz 1
8510 Stainz, Österreich
T +43-3463/2772-16
info-stainz@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
April bis November Di-So, Feiertag 10-17 Uhr
Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender.
Führungen: So 15-16:30 durch eine Ausstellung (Jagdmuseum oder Landwirtschaftsmuseum) und nach Voranmeldung.