Geschichte

Entstehung der Museen in Schloss Stainz

Landwirtschaftsmuseum

Auf der Grundlage der 1966 in Graz gezeigten Landesausstellung Der steirische Bauer. Leistung und Schicksal von der Steinzeit bis zur Gegenwart entschließt sich die Steiermärkische Landesregierung im Jahr 1968 auf Antrag von Univ.-Prof. Dr. Hanns Koren, ein Museum mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Arbeit und Nahrung ins Leben zu rufen. Die erste Aufbauphase wird von Dr. Anni Gamerith ehrenamtlich geleitet, die sich besonders der Nahrungsforschung widmet.

Das Museum wird 1974 – zunächst als Außenstelle des Steirischen Volkskundemuseums – eröffnet. Besonders Anni Gamerith ist am Aufbau der Landwirtschaftlichen Sammlung wesentlich beteiligt gewesen. Seit 1986 wird die Landwirtschaftliche Sammlung zunächst als eigenständiges Referat, später als Abteilung des Universalmuseums Joanneum geführt.

Die landwirtschaftliche Schausammlung wird im Jahr 2005 geschlossen, um ein neues Landwirtschaftsmuseum zu konzipieren, das am 19.09.2009 schließlich eröffnet wird. Im Vordergrund der neuen Gestaltung stehen die Charakteristika der steirischen Land- und Forstwirtschaft in der Vergangenheit, der Gegenwart, aber auch der Zukunft. 

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Die Jagdkundliche Sammlung kommt nach Stainz

Die Geschichte der Jagdkundlichen Sammlung beginnt 1941 mit der Gründung des „Museums für Biotechnik und Jagdkunde“. 1949 übersiedeln die Bestände dieses Museums im Zuge der 25. Steirischen Jagdausstellung nach Schloss Eggenberg. Die Abteilung Jagdkunde des Joanneums wird schließlich 1951 gegründet, erster Leiter war Wilhelm Hoffer. Auf Initiative von dessen Nachfolger, Philipp Meran, wird schließlich 1953 das Jagdmuseum in Schloss Eggenberg eröffnet, das bis 1998 an diesem Standort bleibt. 

2003 übersiedelt die Jagdkundliche Sammlung schließlich von Schloss Eggenberg nach Schloss Stainz, wo 2006 das neue Jagdmuseum eröffnet wird. 

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Geschichte des Schlosses Das Schloss Stainz blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die mit der Gründung einer Kirche am Stainzer Schlossberg beginnt.

Museums For Future

Im Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz stehen Klimaschutz und ein schonender Umgang mit Ressourcen schon lange auf der Tagesordnung.

Im Schloss Stainz sind sowohl das Depot als auch das Hauptgebäude seit 2011 an die „Nahwärme“ Stainz angeschlossen.
Die Ausstellungsräume im Schloss Stainz (ca. 2.100 m²) werden über eine Wandheizung temperiert. Dadurch reichen niedrige Vorlauftemperaturen, verbunden mit geringeren Heizkosten. Ein weiterer Vorteil sind fehlende Konvektionsströme, womit die Staubbelastung stark reduziert wird.
Das Klima in den Ausstellungsräumen wird mit einer sogenannten „Ampelregelung“ stabil gehalten. Nach vorgegebenen Parametern wird die Frischluftzufuhr geregelt.

Auch bei der Gestaltung von Ausstellungen wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. Vitrinen und andere Elemente werden mehrfach verwendet, teilweise finden sich noch solche aus dem Jahr 2000 – in neuer Farbgebung – in den aktuellen Ausstellungen.
Die Beleuchtung in allen Ausstellungsräumen wurde im Vorjahr auf LED-Beleuchtungskörper umgestellt.

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Das Jagdmuseum Schloss Stainz und das Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz wurden von ICOM Österreich und dem Museumsbund Österreich mit dem „Österreichischen Museumsgütesiegel“ ausgezeichnet.

Im Jahr 2007 wurde dem Jagdmuseum der Würdigungspreis zum Österreichischen Museumspreis vom Bundesministerium für Unterricht,
Kunst und Kultur verliehen.

Begründung der Jury im Schreiben des Bundesministeriums
vom 26. September 2008:

Dem Jagdmuseum Schloss Stainz gelingt es in vorbildlicher Weise, eine kontroversielle inhaltliche Materie, wie die Jagd, in einer Ausgewogenheit darzustellen, die alle Betroffenen respektieren können. Die starke Identifikation mit der Natur als Gesamtheit fließt in die moderne Vermittlung eines interaktiven Museumsbetriebes ein. Das neue Jagdmuseum in Schloss Stainz begreift die Jagd als historisches, soziologisches und philosophisch-ethisches Phänomen und erreicht über einen interdiesziplinären, kulturübergreifenden Ansatz ein breites Publikum, vor allem Kinder und Jugendliche. Insbesondere die gekonnte Einbindung von Wissenselementen zu den Auswirkungen des Tourismus, des Sports, des Verkehrs und der Industrie auf das ökologische Gleichgewicht bringen den kulturwissenschaftlichen Mehrertrag und rechtfertigen die Verleihung des Würdigungspreises des Österreichischen Museumspreises vollumfänglich.