Erzherzog Johann

Der Gang illustriert als verbindendes Element die Ausgangslange im 19. Jahrhundert und bildet Zeitgenossen von Erzherzog Johann ab.

Im ersten Raum werden die Besucher*innen in die Beziehung Johanns zu Stainz eingeführt, das er liebte und maßgeblich prägte. Historische Dokumente und Fotografien veranschaulichen seinen Einfluss auf die Landwirtschaft, den Weinbau und die Entwässerung von Ackerland in der Region. Sein Engagement für infrastrukturelle Projekte wird etwa am Beispiel der Graz-Köflacher Bahn verdeutlicht.

Der nächste Raum widmet sich Johanns familiären Hintergründen, seiner Erziehung und frühen Prägung in Florenz sowie seiner durch Standesunterschiede erschwerten, doch letztlich erfüllten Liebe zu Anna Plochl. Porträts und Gemälde illustrieren Erzherzog Johanns Beziehung zu seiner Familie und seine Rolle am kaiserlichen Hof.

Zahlreiche Originalgemälde und Porträts zeigen Erzherzog Johann als Privatperson ebenso wie als Repräsentanten des Hauses Habsburg.

Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist das originalgetreu geschneiderte „Steirerfrackl“, das vom Steirischen Heimatwerk nach historischen Schnittmustern angefertigt wurde.

Der vierte Ausstellungsbereich konzentriert sich auf Erzherzog Johanns militärische und politische Karriere. Ein besonderes Ausstellungsstück ist ein original erhaltener historischer Zeigertelegraf mit Selbstunterbrechung. Dieser wurde einst verwendet, um Wahlergebnisse von Frankfurt nach Berlin zu übermitteln. Johann wurde 1848 in der Frankfurter Paulskirche zum Reichsverweser gewählt und stand als provisorisches Staatsoberhaupt vorübergehend an der Spitze des Deutschen Reiches.

Erzherzog Johanns Engagement für die Steiermark, die von ihm geförderten Bildungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen und Infrastrukturprojekte prägten die Region nachhaltig. Raum 5 beschreibt seine Visionen und die realisierten Projekte zur Modernisierung und wirtschaftlichen Förderung der Steiermark sowie Gründungen, die auf seine Initiative zurückzuführen sind, wie etwa das Joanneum, das 1811 als erste Gründung von Erzherzog Johann in der Steiermark entstand.

In der Ausstellung wird auch Erzherzog Johanns Leidenschaft für Reisen und Natur sichtbar, dargestellt anhand seiner Bergwanderungen, seiner Beobachtungen und seiner Sammeltätigkeit.

Die Schau endet im letzten Raum mit einer Betrachtung des Mythos Erzherzog Johann, der in vielfältiger Weise in der Volkskultur, in Musik und Literatur sowie in seiner posthumen Rezeption als Symbolfigur für Fortschritt und Volksnähe weiterlebt.

Sein Lebensweg wird als Spiegelbild eines Jahrhunderts dargestellt, das von tiefgreifenden Veränderungen und der Suche nach neuen Wegen geprägt war.