Das Team bei der Herstellung von Dachschindeln im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing.

Foto: ÖFM/UMJ

16. August 2023 / Christiane Becker

Teamwork mit Weitblick – LebensGroß und Österreichisches Freilichtmuseum Stübing

Konservieren & Restaurieren | Museumseinblicke | Österreichisches Freilichtmuseum Stübing

Eine große Herausforderung im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing ist die kontinuierliche Instandhaltung und Erhaltung der über 100 originalen sowie originalgetreuen bäuerlichen Bauten. Besonders die Erneuerung der Dachflächen gilt es ständig im Blick zu behalten.

Das Dach gibt einem Wohnhaus oder Wirtschaftsgebäude sein ganz spezielles Aussehen. Es bietet Schutz vor Sonne, Regen, Kälte und anderen Witterungseinflüssen. Als Material wurde immer das in der unmittelbaren Umgebung Vorkommende verwendet. Der Großteil der historischen Bauten auf dem Gelände des Österreichischen Freilichtmuseums verfügt über Holz- und im Speziellen Schindeldächer, denn Holz war hierzulande der wichtigste und ausreichend zur Verfügung stehende Baustoff. Die Schindeldächer prägen die verschiedenen Haustypen, die nach ihrem Vorkommen sogenannte Hauslandschaften bilden. Je nach Region gibt es daher auch verschiedene Schindelarten und Deckungsvarianten.

Das Team bei der Herstellung von Dachschindeln im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing.

Foto: ÖFM/UMJ

Das Handwerk der Schindelerzeugung wird im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing beherrscht: Die Schindeln werden selbst erzeugt, die Dächer in Eigenarbeit gerichtet. Im Rahmen des Projekts „Vermittlung der historisch-ökologischen Bedeutung des Werkstoffes Holz im Rahmen eines Aktionsschwerpunktes 2023 im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing“ fand im Juli eine spezielle „Schindelwoche“ statt. Helfende Hände von Menschen, die von LebensGroß in allen Lebenslagen begleitet werden, lernten in einem Einschulungsworkshop, wie aus einem Lärchenholzstamm nach vielen einzelnen Schritten eine fertige Schindel entsteht.

Das Team bei der Herstellung von Dachschindeln im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing.

Foto: ÖFM/UMJ

Der gesamte Herstellungsprozess von der Abspaltung aus einem starken Rundholz – Vorklieben genannt – über die Teilung zur Mießel bis zum Nachputzen mittels Reifmesser und Heinzelbank bzw. dem Geradehobeln der Schindelschmalseiten erscheint auf den ersten Blick einfach. Allerdings werden diese Arbeitsschritte nur mit viel Liebe zum Detail, guter handwerklicher Fertigkeit und Erfahrung, vorsichtiger Handhabung und Begeisterung für die Holzarbeit zu einem guten Ergebnis führen.

Das Team bei der Herstellung von Dachschindeln im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing.

Foto: ÖFM/UMJ

Mit sehr viel Begeisterung, Geschick und Fleiß unterstützte die Gruppe von LebensGroß die Mitarbeiter des Österreichischen Freilichtmuseums Stübing und legte damit den Grundstein für eine weitere Zusammenarbeit.

Die Fotos dieser Woche sprechen für sich.
Hier finden sie nähere Infos zu LebensGroß und zum Projekt.

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