6. Mai 2015 / Astrid Aschacher
Geheimes Hintertürchen #MusealeSchätze
Das Rokokozimmer wurde zwischen 1760 und 1770 im Auftrag von Vinzenz Graf Sauer für sein Stadtpalais in der Stempfergasse 7 angefertigt. 1806 wurde das Haus an Andreas Leykam, den Gründer der Druckerei Leykam, verkauft. 82 Jahre später musste das schöne Zimmer der Erweiterung der Druckerei weichen und wurde als Geschenk dem damals neu zu errichtenden Kunsthistorischen und Kunstgewerbemuseum am Joanneum überlassen.
Ein Zimmer – ein Geheimnis
Wenn man sich das Leykamzimmer heute ansieht, fällt der Blick wohl zuerst auf die chinesischen Holzschnitte an der Wand, die Szenen aus dem Volksleben darstellen. Der nächste Blickfang ist der prächtige weiße Ofen. Doch nur bei genauer Beobachtung kann man ein kleines Geheimnis entdecken: Ein schwarzes Scharnier und ein kaum wahrnehmbarer Griff unter dem Zierrahmen eines der Drucke weisen auf die Existenz eines verstecken Ausgangs hin: eine Geheimtür, gut verborgen in der Vertäfelung des Raumes. Allen romantischen Bildern zum Trotz haben diese Türen für gewöhnlich einem sehr praktischen Zweck gedient: dem Servieren und Abräumen von Speisen durch die Dienerschaft.
Textliche Bearbeitung: Theresa Wakonig
Schlagworte: Museale Schätze | Sammlungsobjekte