Dachbodengeschichten

Unsere Dachböden unter die Lupe genommen …

04.03.-05.07.2013



Unsere Dachböden im Volkskundemuseum werden aus neuer Perspektive unter die Lupe genommen. Frau Prof. Katharina Eisch-Angus vom Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie ist mit ihren Studentinnen und Studenten in diesen Monaten im Rahmen einer Lehrveranstaltung in unserem Haus und im Besonderen auf unseren Dachböden unterwegs. 
Im Gepäck haben sie Fragen zu bestimmten Themenkreisen. Die Dachböden werden als Gedächtnisorte voller Dinge aus unterschiedlichen Zeiten, Bedeutungs- und Gebrauchskontexten herangezogen. Dabei arbeiten die Studierenden in Arbeitsgruppen und untersuchen etwa Sammlungsstücke zur Speisenkultur; zu Liebe, Sexualität und Intimität; zu Hygiene und Reinlichkeit; zu verschiedensten Genussmitteln wie auch zu den kleinen Freuden des Alltags.

 

Im Mittelpunkt stehen Ansätze einer kulturwissenschaftlichen Gedächtnis- und Erinnerungsforschung, die nicht auf historische Faktensuche aus ist, sondern Dinge des alltäglichen Gebrauchs auf ihr Erinnerungspotenzial hin befragt. Dabei spielen gerade die Sammlungen der Museen zur Alltagskultur – somit auch jene unseres Volkskundemuseums – eine entscheidende Rolle.
Im Zuge dieser Recherchen wird natürlich auch unsere Bibliothek mit den eigens dafür zusammengestellten thematischen Handapparaten zum Brennpunkt des Geschehens. Die österreichweit einzigartige Systematisierung nach Aufsätzen, sogenannten „unselbstständigen Werken“, in der Bibliothek des Volkskundemuseums liefert sehr umfassende und detaillierte Suchergebnisse.

 

Das Spannende für unser Haus bzw. unsere Mitarbeiter/innen selbst ist: Wenn junge studierende Menschen ihre Blicke auf unsere Sammlungen werfen, ergeben sich ganz spezielle Fragen und interessante Anschauungen zum Umgang mit den Erinnerungen und es zeigen sich unterschiedlichste Ebenen von Wertschätzungen. Bisherige Erfahrungswerte werden mit neuen Sichtweisen ergänzt. Es durchkreuzen sich die verschiedensten Zugänge und jeder einzelne nimmt neue Geschichten, neue Ideen und Ansätze mit. Man könnte auch sagen: Die Patina, die den Dingen der Vergangenheit anhaftet, wird „angekratzt“.

 

Wir freuen uns, dass bei diesem Projekt das Volkskundemuseum mit seiner Sammlung Ort des Geschehens ist und hoffen, mit Hintergrundinformationen und Anregungen die Studentinnen und Studenten bei ihren wissenschaftlichen Arbeiten unterstützen zu können.

Volkskundemuseum

Paulustorgasse 11-13a
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9810
volkskunde@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr

 

24. bis 25. Dezember 2023