Krampus. Das gezähmte Böse
Sonderausstellung im Volkskundemuseum
20.11.2009-10.01.2010 10:00-17:00
Was hat die gehörnte Gestalt eines Teufels - halb Mensch, halb Bock - mit Fell, langer Zunge und funkelnden Augen eigentlich in der besinnlichen Zeit vor Weihnachten verloren? Seit einigen Jahren erleben Darstellungen diabolischer Schreckensgestalten eine erstaunliche Renaissance in organisierten Krampusumzügen mit ihrer martialischen Mischung aus Horrorgestalten, Rockevent und Pyrotechnik-Show. Gleichzeitig soll der Krampus aus der Adventspädagogik verbannt werden, um Kinder vor seelischen Erschütterungen durch den leibhaftigen Unhold zu schützen.
Der Krampus gehört zu den faszinierendsten Gestalten des österreichischen Brauchlebens. Anhand der umfangreichen Sammlung der Grazer Familie Wabitsch deckt die Ausstellung die Rolle des finsteren Gesellen als Antipode des heiligen Nikolaus auf und zeichnet seine wechselvolle Geschichte vom schillernden Abbild des Bösen zum harmlosen Kettenrassler und erotischen Spitzbuben nach.
Die Sammlung vereint Krampusfiguren aus mehr als einem Jahrhundert, die als Präsente, Bonbonnieren, Gebrauchskunst oder Dekorationsstücke das Bild des teuflischen Gesellen geprägt haben und eine eindrucksvolle Facette einer Alltagsgeschichte des Bösen repräsentieren.
Volkskundemuseum
Paulustorgasse 11-13a
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9810
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Öffnungszeiten
Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr
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