Terranian Platform

Thomas Stimm, 2003

Die Skulptur ist Teil eines künstlerischen Konzepts, das Stimm gemeinsam mit Uta Weber seit 1995 unter dem Label „soylent green“ entwickelt. Die Aufschrift „Terra“ steht für einen für alle Lebewesen auf unserem Planeten gültigen Heimatbegriff. Die dekorative und bunte Gestaltung verleiht dieser Idee optisch Ausdruck. So ist diese planetare Plattform mit ihrer Aufschrift eine sinnliche Metapher für den Erdball als Grundlage und Bestandteil allen Seins. Die Betrachtenden sind dazu eingeladen, sich mit ihrer eigenen Existenz und mit ihrer Verortung in und auf der Welt auseinanderzusetzen.

Die Skulptur ist eine Plattform mit der Aufschrift "TERRA MY TERRA/PLANET SO SWEET/I CAN FEEL YOU/UNDER MY FEET". Die Skulptur ist eine Plattform mit der Aufschrift "TERRA MY TERRA/PLANET SO SWEET/I CAN FEEL YOU/UNDER MY FEET".

Bildinformationen

Autor*in

Rainer Fuchs, Kurztext adaptiert von Lisa Schantl und Lukas Sperlich  

Planübersicht

Besitzer*in

Österreichischer Skulpturenpark Privatstiftung

Künstler*innenbiografie

Thomas Stimm

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Zum Werk

Die Terranian Platform ist Teil eines weltzugewandten künstlerischen Konzepts, das Thomas Stimm gemeinsam mit Uta Weber seit 1995 unter dem Label „soylent green“ entwickelt. Mit „Terra“ ist ein für alle Lebewesen auf unserem Planeten gültiger, universaler Heimatbegriff gemeint, dem mit dekorativ-bunten Gestaltungsweisen Ausdruck verliehen wird.

So ist diese skulpturale Plattform mit der Aufschrift „TERRA MY TERRA/PLANET SO SWEET/I CAN FEEL YOU/UNDER MY FEET“ eine sinnliche Metapher für den Erdball als Grundlage und Bestandteil allen Seins. Es ist eine zur Kunstform verdichtete planetare Sockelskulptur, die die Welt als Basis des Lebens brennpunktartig repräsentiert und interpretiert.

Stimm setzt Kunst als Mittel sinnlicher Überhöhung und programmatischer Anliegen gleichermaßen ein bzw. verleiht dem einen im jeweils anderen Gestalt und Sichtbarkeit. Damit widerspricht er jenen Vorstellungen, die zwischen Emotionalität und Intellektualität unüberbrückbare Gegensätze sehen und bestimmt gerade diese polarisierende Sicht der Dinge als realitätsfern und weltabgewandt.

Mit der Betonung erdhaft lebensweltlicher Bezüge im geometrisch-farbfrohen Sprach- und Sockelobjekt der Terranian Plattform bricht Stimm nicht mit seinen früheren bunt bemalten Tonskulpturen, die comicartig die Welt im Kleinen und Intimen spiegelten, sondern er führt im Gegenteil deren Thematik konsequent in objekt- und zeichenhafteren Bezügen fort.

Bereits mit dem Ton als genuinem Erdmaterial hat der Künstler metaphorische Plattformen des Lebens, koloristische Mikrokosmen des Seins geschaffen, in denen sich poetische Hintergründigkeit und pures Leben miteinander verbanden. Mit der Skulptur als Plattform ist nun die Möglichkeit verbunden, sich als Betrachter bewusster mit der eigenen Existenz und deren Verortung in und auf der Welt auseinanderzusetzen, also die Plattform im buchstäblichen wie im übertragenen Sinn als Handlungsgrundlage zu nutzen.