Ingeborg Strobl

Geb. 1949 in Schladming, gest. 2017 in Wien

1967–1972 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei Franz Herberth mit Schwerpunkt Grafik. 1972–1974 Besuch des Londoner Royal College of Art, an dem die Künstlerin den Master of Arts Degree in Ceramics erwarb. 1974 und 1980 wurden die Werke der Künstlerin in der Neuen Galerie Graz ausgestellt. Ihre Arbeit handelt immer wieder vom gespannten Verhältnis zwischen Mensch und Kreatur, dem Bild der Frau in der Werbung, alltäglichen Sexismen in den Medien. Mit ihren keramischen Arbeiten nimmt sie eine wichtige Sonderposition innerhalb der österreichischen Plastik ein. Es entstehen auch Arbeiten, die ein bewusstes Anti-Design darstellen.

Sie arbeitete in den 70er-Jahren vor allem als Keramikerin und Grafikerin und setzte sich mit Schrift und Sprache in Collagen auseinander. In den 80er-Jahren erfolgte eine Hinwendung zu formal reduzierten, zeichenhaft-symbolischen Tierfiguren. Zusammen mit Ona B., Evelyne Egerer und Birgit Jürgenssen gründete sie 1988 die Gruppe „Die Damen“, die im Bereich prozessorientierter Performance arbeiten. Ingeborg Strobl arbeitet mit verschiedenen Medien wie Fotografie, Film, Grafik, Comics, Künstlerbuch, Installation, Film oder Objektkunst. Allen Medien immanent ist die Thematisierung von Natur, Kunst und Künstlichkeit.

1992 sind ihre Werke in der Wiener Secession zu sehen, und 1994 nimmt sie an der Grafikbiennale von Zagreb teil. 1993 gewann die Künstlerin den Preis der Stadt Wien, und im Jahr 2000 wird sie mit dem Würdigungspreis des Landes Steiermark ausgezeichnet. 1999–2001 hatte Strobl eine Gastprofessur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien inne. 2008 erhielt die renommierte Künstlerin den Würdigungspreis für künstlerische Fotografie des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, im selben Jahr realisierte sie ein Projekt für Kunst im öffentlichen Raum in Wien mit dem Titel ein Garten (zum Beispiel), bei dem es sich um eine großflächig gestaltete Fassade handelt, auf der Pflanzen abgebildet sind, die in Wien gedeihen würden – Bezug nehmend auf Holzschnitte aus dem 19. Jahrhundert. Inmitten des urbanen Raums entsteht somit ein Zeichen für ein neues politisches und ökologisches Verständnis und erinnert an den Wert von lokalen Pflanzen und Lebensmitteln. Strobls Arbeiten waren im Lauf ihrer Karriere unter anderem schon im MUMOK in Wien, in der Pinakothek in Ravenna, Kunstnernes Hus in Oslo und in der Randolph Street Gallery in Chicago zu sehen.