Embleme

Ein Charakteristikum des Eggenberger Zyklus ist die umfangreiche Serie von Emblemen, die in das Deckenprogramm eingeflochten ist. Als Embleme bezeichnete man geistreiche „Bilderrätsel“, die aus einem Bild- und einem Wortteil (Ikon und Lemma) bestehen. Sie sollten auf möglichst verschlüsselte und gelehrte Weise Inhalte vermitteln und wurden im 17. Jh. gerne im Unterricht verwendet.

Die Eggenberger Embleme stammen zum größten Teil aus einem weit verbreiteten Werk zur Erziehung der adeligen Jugend, Diego Saavedras Idea Principis Christiano-Politici (Brüssel 1649). Don Diego Saavedra Faxardo war Ritter des St.-Jacobs-Ordens, Kaiserlicher Geheimer Rat und Gesandter beim Westfälischen Friedensschluss zu Münster, ebenso bei Reichstagen, der Kaiserwahl Ferdinands III. und zwei Papstwahlen. Auf diese reichen Erfahrungen beruft er sich auch in der Vorrede zu seiner „Idea“, die bald überall dort, wo spanische Etikette zuhause war, zur Erziehung junger Prinzen verwendet wurde.

 

Löwe schläft mit offenen Augen

NON MAIESTATE SECURUS (Auch durch seine Majestät nicht sicher)

Wachsamkeit des Fürsten

 

Der Regent darf sich niemals in Sicherheit wiegen. Er muss wie der Löwe immer mit einem offenen Auge schlafen.

Brennende Kerze

ALIIS INSERVIENDO CONSUMOR (Anderen dienend verzehre ich mich)

Aufopferung

Wie sich die brennende Kerze verzehrt, so soll auch ein guter Regent für das Wohl seines Volkes aufgehen.

Geborstene Glocke

EX PULSU NOSCITUR  (Am Klang ist sie zu erkennen)

Worte offenbaren das Wesen des Fürsten.

 

Der Fürst, dessen Wort besonderes Gewicht hat, muss jeden Satz auf die Goldwaage legen und auf jede Äußerung achten.

Blitz schlägt in Berggipfel

IOVI ET FULMINI (Jupiter, aber auch dem Blitz näher)

Gefährliche Nähe zu Hochstehenden

 

Der Berg als höchste Erhebung ist stolz, er kümmert sich nicht um die Täler. Aber die Täler beneiden ihn nicht darum. Er ist auch allen Stürmen und Blitzen am meisten ausgesetzt.

So geht es auch allen Ämtern und Dienern in der Umgebung des Herrschers.

Gekrönte Harfe

MAIORA MINORIBUS CONSONANT  (Groß und Klein klingen zusammen)

Harmonie des Staatswesens

 

Ein Gemeinwesen ist wie eine Harfe – der Verstand lenkt, unterschiedliche Finger erteilen die Befehle –, die verschiedenen Saiten sind die Bewohner. Alle müssen zum gemeinsamen Wohl zusammenklingen. Gutes Spiel setzt viel Übung und Erfahrung voraus.

Schloss Eggenberg

Eggenberger Allee 90
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9560 und -9532
eggenberg@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


Prunkräume
April bis Oktober, Ausnahmen möglich

Führungen: Di–So, Feiertag um 10, 11, 12, 14, 15 und 16 Uhr, Mai–September auch um 17 Uhr oder nach Voranmeldung.

Schlosspark und Gärten
15. März bis 31. Oktober täglich 8 - 19 Uhr 
1. November bis 14. März täglich 8 - 17 Uhr 

Alte Galerie, Archäologiemuseum und Münzkabinett
April bis Oktober Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr geöffnet
1. November bis 17. Dezember nur mit Führung nach Voranmeldung zugänglich

Voranmeldung: +43-316/8017-9560 oder
info-eggenberg@museum-joanneum.at

 

Bitte beachten Sie, dass ab 7 Personen eine Gruppenbuchung notwendig ist.