Im Gegensatz zur Mehrheit der emigrierten Künstler*innen verbrachte Leskoschek sehr erfolgreiche Jahre in Brasilien. Er unterrichtete und war intensiv mit Illustrationsarbeiten für Bücher portugiesischer und brasilianischer Autoren beschäftigt, vor allem jedoch für die portugiesischen Ausgaben der Werke Dostojewskis. Daneben unterhielt er ein dichtes Netzwerk zur Künstler*innen- und Intellektuellenszene in Rio. 1948 kehrte er nach Österreich zurück, um sich am Wiederaufbau des Staates zu beteiligen, ohne jedoch die Anerkennung, die ihm in Brasilien zuteilgeworden war, hierorts zu erlangen.
Die Ausstellung, welche anlässlich des 200-jährigen Staatsjubiläums Brasiliens in Würdigung der österreichisch-brasilianischen Beziehungen stattfindet, gibt einen breitgefächerten Überblick über das Schaffen Leskoscheks während der Exiljahre in Brasilien unter partieller Einbeziehung von Arbeiten der späten 1930er-Jahre aus der Widerstandszeit und solchen, welche nach seiner Rückkehr im Zeichen des Kalten Krieges entstanden sind.