Selbstdarstellung – Künstler/innen und ihre Rollen
Raum 04
Das Künstlerselbstbildnis kam vor rund 500 Jahren auf und hat sich seither reich entwickelt. Im 20. Jahrhundert hat sich das Thema verdichtet und wurde komplexer. Heute existieren Künstler/innen in der Vielfalt ihrer Rollen – seien diese selbst gewählt oder von der Gesellschaft zugesprochen.
Künstler/innen werden zu Visionären, Propagandisten und Virtuosen, sie stellen Regeln auf oder verstoßen gegen sie. Sehr oft sind solche Zuweisungen mit Klischees verbunden, etwa vom Künstler als Außenseiter, Sonderling oder Genie.
Dürers Selbstporträt als Christus (1500) entspricht dem weitverbreiteten Frömmigkeitsideal seiner Zeit, wonach der Mensch durch die „Imitatio Christi“ zur Erlösung gelangt.
In der Moderne geben sich Künstler selbstbewusst mit Pinsel, Leinwand und Palette, aber auch hohlwangig mit Zigarette, professoral mit weißem Mantel, historistisch gekleidet oder nackt wie ihre Modelle. Bestimmte Bildmuster sind zeitlos wirksam geblieben.
Das Thema Selbstdarstellung – nicht nur der Künstler – steht in der Tradition des Individualismus, wie er seit der Renaissance verfolgbar ist. Eng damit verbunden sind Faktoren wie Besitz, Leistung und soziale Stellung, die das Individuum unter Druck setzen.
Heute ist Selbstdarstellung Teil des globalen Denkens, obsessiv verwirklicht von Castingshows bis Social Media. Als Role Model hat der Künstler scheinbar ausgedient, der tägliche Society-Wettlauf wird zum Modell eines gehetzten wie unter Druck geratenen Selbstbildes des Künstlers.
Die Portraits im Überblick |
Selbstbildnis mit Käppchen (Ferdinand Mallitsch)
Künstler: Ferdinand Mallitsch
Datierung: ca. 1875/80
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)24. bis 25. Dezember 2023