Die Pilz-Flora von geschützten Magerwiesen im Vulkanland der Südoststeiermark
von Detlef Heinz Prelicz & Bernard Wieser
Hier folgt eine Zusammenstellung der Magerrasen und Sonderstandorte, die auf der Suche nach regionalen Pilzkostbarkeiten in der Südoststeiermark aufgesucht wurden. Angegeben sind jeweils genaue Beschreibungen der Örtlichkeit, ökologische Angaben zum Standort und eine Liste der nachgewiesenen Pilzarten.
Kornberger Teiche: Koordinaten: E 15° 52' N 46° 58'; MTB 9061/1; 300 m Seehöhe; ozanisches Grabensystem mit West-Ost-Ausrichtung und Teichlandschaft inmitten von Fichtenforsten und Resten von Eschen-Erlen-Schluchtwald und Buchen-Eichen-Mischwald.
Bereits 1993 Gegenstand von lichenologischen Untersuchungen; Typuslokalität in der Klausen und weiterer Fund von Fellhanera gyrophorica, einer zentraleuropäische Art geschützter, schattiger und feuchter Tieflagen des kontinentalen Mischwaldtyps. Diese mit einer Pilznebenfruchtform (Pycnidien) fruktifizierenden Flechtenart wurde von Bernard Wieser bei den Kornberger Teichen im Rahmen seiner Diplomarbeit „Beitrag zur Diversität von Flechten und lichenicolen Pilzen im oststeirischen Hügelland unter besonderer Berücksichtigung der Gebiete mit anstehenden Vulkaniten (Steiermark, Österreich)“ gefunden [siehe auch: Josef Hafellner und Bernard Wieser 2000, Fellhanera gyrophorica Serus., Coppins, Diederich & Scheidegger, Lichenologist 33(4): 285–289 (2001).
Die Teichlandschaft, welche beinnahe den gesamten Grabenboden auf einer Fläche von 2 ha bedeckt, wirkt im Sommer kühlend und im Winter wärmend auf die Umgebung, solange die Teiche nicht zufrieren. Schnee bleibt lange liegen und bringt gute ganzjährige Bodendurchfeuchtung. Das bedingt ein enormes Pilzwachstum über das gesamte Jahr. Leider sind die ehemaligen Mischwälder stark reduziert und durch Fichtenmonokulturen ersetzt worden. Die Bewaldung des Gebietes ist jedoch historisch belegt ununterbrochen in den letzten 300 Jahren, was auf die meisten umliegenden Gebiete nicht zutrifft.
Ascocoryne cylichnium (Tul.) Korf. – Großsporiger Gallertbecher
Xerocomellus pruinatus (Fr.) – Herbst-Rotfußröhrling
Panellus stipticus (Bull.) Karst. – Bitterer Zwerg-Muschelseitling
Mycena filopes (Bull.:Fr.) Kumm. – Zerbrechlicher Fadenhelmling
Clitocybe obsoleta (Batsch.) Quél. – Fleischbräunlicher oder Wohlriechender Anistrichterling
Clavulina rugosa (Fr.) Schroet. – Runzelige Koralle
Fiswald bei Feldbach: Koordinaten: E 15° 52' N 46° 55'; MTB 9061/3; 380 m Seehöhe; Laubmischwald mit übernutzten, in Kiefernforste umgewandelten Nadelholzbeständen mit umliegenden Waldrandgesellschaften und mageren Wiesen.
Das relativ große zusammenhängende Waldgebiet südlich von Feldbach stellt eine typische südoststeirische Hügelland-Waldlokalität dar, deren Hügel- und Grabensysteme Richtung Nordost zum Raabtal hin ziehen. Dieser Wald wurde sowohl nord- als auch südseitig sowie entlang des Hügelkammes untersucht. Durch das frühere Ausapern der Südhänge im Winter können tiefe Temperaturen die Bodenschichten tief durchfrieren, während die Nordhänge lange den Schnee halten können und dadurch ozeanischere Bedingungen für die Pflanzen und Pilze geschaffen sind. Eine hohe Artendiversität ist die Folge. Diese Bedingungen ändern sich erst südlich der Wasserscheide etwa 1–2 km von diesem Standort entfernt. Schlagartig gibt es Temperaturwechsel von 2 bis 3°C, im Winter zumeist negativ, im Sommer zumeist positiv für den südlichen Teil. Somit ist das Gleichenberger Tal insgesamt deutlich kontinentaler als die Region um Feldbach. Die Jahresdurchschnittstemperatur in Feldbach liegt bei 8–9°C, die im Sulzbachtal bei 10–11°C.
Geastrum coronatum fo. pseudolimbatum (Hollos) Dörfelt & Müller-Uri – Dunkler Erdstern
Meripilus giganteus (Pers.:Pers.) Karst. – Riesenporling
Boletus calopus Fr. – Schönfußröhrling
Boletus satanas Lenz – Satansröhrling
Pluteus petasatus (Fr.)Gill. non ss. Rick. = P. pellitus Kumm. – Seidiger Dachpilz
Lactarius quieticolor var. quieticolor Romagn. – Brauner Kiefernblutreizker
Nyctalis parasitica (Bull.:Fr.)Fr. = Asterophora p. – Beschleierter Zwitterling
Lycogala conicum Pers. (Myxogastromycetidae, Liceales)
Lycogala flavofuscum (Ehrenb.) Rost. (Myxogastromycetidae, Liceales)
Burgkogel bei Gleichenberg: Koordinaten: E 15° 53' N 46° 53'; MTB 9161/1; 380 m bis südöstlich der Kote 427 (Burgruine Gleichenberg); südexponierter Eichenmischwald auf Basaltschrofen sowie überalterter Park innerhalb des Mauerwerks auf dem Plateau.
Während der Kriegsjahre 1938–1945 wurde der Kogel rund um die Burg entwaldet und diente als Beobachtungspunkt; daher wurde er auch Ziel russischer Angriffe. Die Burg brannte jedoch erst später nach dem Krieg völlig ab (Chronik Bad Gleichenberg) und wurde aufgegeben. Die Grafen bewohnen den Maierhof nordwestlich der Burg. Die Burg ist unterkellert und dient seltenen Fledermausarten als Wochenstube und Raststätte, z. B. der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus). Der Eichenmischwald ist Schutzgut und beinhaltet die größten Wildbirnenbestände sowie Elsbeeren in der Umgebung. Der Waldwuchs ist jedoch krüppelhaft. Der Standort ist im Unterwuchs wiesenartig, jedoch mit thermophilen Waldarten wie Verschiedenblättriger Schwingel (Festuca heterophylla), Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia), Ästige Graslilie (Anthericum racemosum) oder Berg-Lauch (Allium montanum). Zahlreiche Moos- und Flechtenarten besiedeln die lichtoffenen Basaltschrofen. Dazu gehören Moose der Gattung Grimmia (G. hartmanii, G. ovalis) oder die BlattflechteFlavoparmelia caperata, die auch auf den Eichenborken die großflächigste Flechtenart ist. Eine häufige mediterane Art ist Hypotrachyna revoluta. Sie zeigt die räumliche Nähe zu den ozeanischen Lagen an der Adria. Basaltkrustenflechten gehören den Gattungen Porpidia (P. albocaerulescens, P. cinereoatra, P. crustulata, P. soredizodes) oder Caloplaca (C. subpallida) an.
Macrolepiota mastoidea(Fr.) Sing.) - Zitzenschirmling
Weitere Funde (nicht dokumentiert, in Reihenfolge der Funde):
Schizophyllum commune
Trametes versicolor
Bjerkandera adusta
Propolis versicolor
Diatrype disciformis
Datronia mollis
Tremella mesenterica
Peniophora quercina
Panellus stipticus
Stereum rugosum
Hypoxylon fragiforme
Macrolepiota procera
Daedaleopsis confragosa var. confragosa
Diatrype stigma
Nectria episphaeria
Ascocoryne cylichnium
Biscogniauxia nummularia
Pluteus cervinus
Mycena stipata
Hypoxylon moravicum = Hypoxylon cercidicola
Hypocrea citrina = lactea
Hofstätten bei Trautmannsdorf: Koordinaten: E 15° 52' N 46° 53'; MTB 9161/1; 390 m Seehöhe; Kalktrockenrasen mit Sandstein und Kiefernmischwald in südwestlicher Hangexposition. Brometum, gleichzeitig auch Schutzgut im Ausmaß von mehreren Hektar. Besondere Pflanzenarten: Sand-Schachtelhalm (Equisetum ramosissimum), Helm-Knabenkraut (Orchis militaris), Dreizähniges Knabenkraut (Orchis tridentata), Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosa), Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca).
Das Untersuchungsgebiet war zum ersten Mal Ziel einer Pilzuntersuchung. Der Boden ist sandig. Nur in den obersten Riedelbereichen treten Sandsteine zu Tage. Dort führt dieser Umstand zu sehr offenen thermisch begünstigten Standorten. Die Austrocknungsgefahr ist sehr hoch. Die Nutzung dieser Trockenrasen steht derzeit vor der Aufgabe und das Management dazu auf dem Prüfstand. Mit Schafweideprojekten wird versucht, die Brachen wieder zu bewirtschaften. Wo das in der Vergangenheit nicht gelungen ist, stehen heute Föhrenwälder. Diese dürften ein Alter von 30-40 Jahren haben. Die verwaldeten Gründe gehören der Katholischen Kirche, sie wurden zeitweise von den Jägern bewirtschaftet. Im Untersuchungsbereich haben sich Dachse über eine Länge von 150 m ein Höhlensystem gegraben. Die Smaragdeidechse konnte hier erstmals nachgewiesen werden, ebenso Schlingnatter, Äskulap- und Ringelnatter. Die Gleichenberger Bahn durchzieht das sogenannte Wiesental, indem die Zeit noch großteils stehen geblieben ist. Hier findet man noch die schönsten Streuobstbestände des Bezirkes Feldbach.
Tulostoma brumale (Pers.) Pers. - Zitzen-Stielbovist
Tulostoma fimbriatum Fr. ss. Sarasini = T.petrii Bres. - Gewimperter Stielbovist
Geastrum triplex Jungh. - Halskrausen-Erdstern
Cyathus olla Batsch.Pers. - Topfteuerling
Calyptella capula (Holmsk.: Pers.) Quél. - Mützenförmiger Schüsselschwindling
Auriscalpium vulgare S.F.Gray - Ohrlöffel-Stacheling
Inocybe rimosa (Bull.:Fr.)Kumm. = agg. ss. Kuyper - Kegeliger Risspilz
Inocybe umbratica Quél. - Weißlicher Risspilz
Inocybe dunensis Orton - Dünen-Risspilz
Inocybe aff. calospora
Coprinus stanglianus Enderle, Bender & Gröger - Kleinsporiger Spechttintling
Coprinus plicatilis (Curt.: Fr.) Fr. - Glimmeriger Scheibchentintling
Coprinus auricomus Pat. - Braunhaariger Tintling
Mycena capillaripes Peck - Filzstieliger Helmling
Entoloma byssisedum (Pers.:Fr.) Donk - Grauer Stummelfuß-Rötling
Entoloma incanum (Fr.) Hes. - Braungrüner Rötling
Entoloma serrulatum (Fr.:Fr.) Hes. - Gesägtblättriger Rötling
Amanita solitaria (Bull.:Fr.)Mérat = A. echinocephala (Vitt.)Quél. - Igelwulstling
Conocybe semiglobata (Kühner ex) Kühner & Watling - Halbkugeliges Samthäubchen
Pholiotina mairei (Kühner) Enderle - Winziger Glockenschüppling
Volvariella pusilla (Pers.: Fr.) Sing. - Kleinster Scheidling
Lepiota cristata (Bolt.) Kumm. - Stink -Schirmling
Physarum pusillum (Berk. & M.A. Curtis.) (Myxogastromycetidae, Physarales)
Arcyria major (G. Lister) Ing. 1967 (Myxogastromycetidae, Trichiales)
Kurpark Bad Gleichenberg: Koordinaten: E 15° 54' N 46° 52'; MTB 9161/1; 269 m Seehöhe; Parkanlage aus dem frühen 19. Jahrhundert, ehemals einer der bedeutendsten Kurorte der Monarchie. Seit 2007 Umbau im Kurpark und angrenzenden Flächen, zugunsten von Schulen und Ausweitung des Kurmittelhauses in den Park. Partielle Schüttungen und Mulchmahd der Flächen führen zu einer ökologischen Verschlechterung des Parkrasens. Hoher Tot- und Altholzanteil im Park. Zahlreiche Nadelbäume der GattungenPicea, Pinus, Abies, Juniperus, Cupressus oder Sequoiadendron neben autochtonen Laubwaldbeständen, Eichen-Hainbuchenwäldchen mit Buchen oder gewässernahen Birkenbeständen und Eschen beim Minigolfplatz, zusätzlich Hainbuchenhecke entlang der Durchzugsstraße. Daneben gibt es mächtige Platanen und ausländische Eichen-Arten (Roteiche).
Der Kurpark ist seit mindestens zwei Jahrzehnten immer wieder Ziel von Pilzexkursionen (Klovac & Hausknecht). Dementsprechend ist die Liste der Pilze aus dem Kurpark schon lang. Über 650 Arten sind schon bekannt!
Geastrum striatum De Candolle - Kragen-Erdstern
Resupinatus applicatus (Batsch:Fr.) S. F. Gray = trichotis ? (Pers.)Sing. - Dichtblättriger Zwergseitling
Isaria fuciformis= Anamorph von Laetisaria fuciformis Berk // (McAlpine)Burds. Krankheit: Rotspitzigkeit
Sistotrema confluens Pers.: Fr. - Kreiselförmiger Schütterzahn
Chlorophyllum brunneum ss. Knudsen & Vesterholt (Farl. & Burt) Vellinga
= Macrolepiota rhacodes var. bohemica (Wichansky) Bellù & Lanzoni
= Macrolepiota rhacodes. var. hortensis (Pil.) Wasser - Gartenriesenschirmling
Inocybe piceae Stangl & Schwöbel - Fichten-Risspilz
Stainz/Straden, Dirnbach: Koordinaten: E 15° 55' N 46° 49'; MTB 9161/4; 410 m Seehöhe; alte Waldwiese Hauspfleger der Familie Puff aus Gießelsdorfberg, Gesamtfläche: ca. 1 ha. Die Wiese zeigt drei verschiedene extensive Grünlandtypen je nach Exposition und Beschattung. Im Westen, durch den angrenzenden Eichen-Mischwald mit Kiefern beschattet, eine extrem magere, ca. 5–10 m breite Borstgraswiese mit Borstgras (Narduusstricta), Blutwurz (Potentilla erecta) und Augentrost (Euphrasia rostkoviana) mit hohem Anteil an Wiesenpilzen, in der Mitte eine wechselfeuchte, artenreiche Glatthaferwiese mit feuchtem Wiesengraben (Binsen- und Seggenried) mit Teufelsabbiss (Succisa pratensis), Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) oder Knäuel-Simse (Juncus conglomeratus) und auf den sonnenbeschienenen östlichen Hängen eine trockene Magerwiesen- und Waldrandgesellschaft mit Furchen-Schwingel (Festuca rupicola) und Wiesen-Knabenkraut (Orchis morio). Teile der Glatthaferwiese waren vor ca. 15 Jahren zu einem Wildacker umgebrochen worden, was den Arten der Borstgraswiese dienlich war. Eine Wildfütterung in der Mitte des östlichen Hanges führt zu zusätzlichen Strukturen. Mehrere Versuche, die Feuchtfläche mit Weiden aufzuforsten, konnten vereitelt werden. Eine Holzlagerstätte zwischen 2005 und 2009 führte zum Einwandern des sonst durch Mahd hintangehaltenen Adlerfarnes im Norden der Wiese. Die Symbiosepilze der Phorophyten dringen weit in die Wiese vor und zeigen hier Artenreichtum und Seltenheiten. Seit 1998 wird die Fläche im Auftrag des Vereines L.E.i.V. und aus privatem Interesse untersucht.
Hygrocybe coccinea (Schaeff.:Fr.) P.Kumm. - Kirschroter Saftling
Hygrocybe laeta (Pers.: Fr.) Kumm. - Zäher Saftling
Hygrocybe radiata Arnolds - Radialgestreifter Ellerling
Entoloma conferendum (Britz.) Noordel. - Kreuzsporiger Rötling
Inocybe castanea Peck = Inocybe sapinea Velen. - Weißtannen-Risspilz
Lactarius subumbonatus Lindgreen - Olivbrauner Wanzenmilchling
Stainz/Straden – Untere Terrassenlage des Stradner Kogels:
Koordinaten: E 15° 54' N 46° 54'; MTB 9161/3, 290 m Seehöhe bis ca. 300 m westlich der Kote 299; wechselfeuchte Magerwiese mit großem Dactylorhiza majalis-Bestand am Waldrand eines Eichen-Mischwaldes und eines Fichtenforstes. Fläche: ca. 0,30 ha.
Die schon im Ökokataster 1998 untersuchte Wiesenfläche zeigte schon damals seltene Wiesenpilze (Hygrocybe-Arten). Aufgrund des Fehlens von Feuchtwiesen im Allgemeinen sind diese Wiesen-Arten allesamt als regional gefährdet bis von Aussterben bedroht einzustufen. Es wurden auch die Pilze aus den angrenzenden Wäldern in die Artenlisten aufgenommen. Seit über 10 Jahren finden hier Pilzkurse und Ausstellungen statt.
Arrhenia acerosa var. latispora J. Favre - Grauer Adermoosling, Grauer Zwergseitling
Inocybe curvipes P. Carst. - Dickfüßiger oder Silberfüßiger Risspilz
Conocybe echinata (Velen.) Singer - Dunkelscheiteliges Samthäubchen
St. Anna/Aigen – Aigen: Koordinaten: E 15° 58' N 46° 48'; MTB 9161/4, 300 m Seehöhe; Eichen-Mischwald mit südost- , ost- und nordostexponierten Waldrandgesellschaften und mehr oder weniger kalkhältigen Magerwiesen der pannonischen Prägung mit Natternkopf (Echium vulgare), Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), Ungarischer Distel (Cirsium pannonicum), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis ssp. orientalis), Aufrechter Trespe (Bromus erectus), Furchen-Schwingel (Festuca rupicola) und Gewöhnlichem Bergflachs (Thesium linophyllon). Fläche: ca. 0,5 ha Waldrand- und Magerwiese, 3 ha Eichen-Mischwald.
Die untersuchten Flächen liegen an der östlichen Waldgrenze, der Waldrand ist durch oftmaliges Befahren verdichtet und dadurch sicher etwas strukturierter als die anderen Wiesenflächen. Die Reduktion der Pflanzen durch diese Behandlung fördert das Gräserwachstum und die offene Vegetationsdecke allgemein. Dadurch gibt es für die Fruktifikation der Pilze, auch der Symbiosepartner der Phorophyten, besonders gute Bedingungen.
Bisporella citrina (Batsch ex Fr.) Korf & Carpenter - Zitronengelbes Holzbecherchen
Cyathus striatus (Huds.) Wild. - Gestreifter Teuerling
Ramaria fennica var. fumigata (Karsten) Ricken // (Peck) Korner - Violettgraue Koralle
Cantharellus subpruinosus Eyssartier et Buyck - Bereifter Pfifferling
Sarcodon joeides (Pass.) Bat. - Lilafärbender Stacheling
Boletus rhodopurpureus Smotl. - Weinroter Purpurröhrling
Boletus fuscoroseus Smotl. = speciosus ss. Breitenbach - Blauender Königsröhrling
Amanita (Amanitopsis) mairei Foley - Silbergrauer Scheidenstreifling
Amanita caesarea (Scop.:Fr.) Pers. - Kaiserling
Mycena pura fo. ianthina (Gillet) Maas Geest. - „Veilchenfarbiger“ Rettichhelmling
Coprinus lagopus (Fr.:Fr.) Fr. - Hasenpfote
Coprinus leiocephalus Orton - Breitsporiger Scheibchentintling
Bolbitius reticulatus (Pers.:Fr.) Ricken - Netzaderiger Mistpilz
Lactarius circellatus Fr. - Gebänderter Hainbuchenmilchling
Lactarius azonites (Bull.) Fr. - Rauchfarbener Milchling
Lactarius azonites fo. virgineus (Lange) Verbeken - "Reinweißer" Rauchfarbener Milchling
Physarum didermoides (Pers.) Rostaf. 1874 (Myxogastromycetidae, Physarales)
St. Anna/Aigen – Aigen: Koordinaten: E 15° 59' N 46° 48'; MTB 9161/4, 265 m Seehöhe; Pannonische Magerrasen und Illyrische Glatthaferwiesen mit mehr oder weniger kalkhältigen Böden. Fläche: ca. 4,5 ha. Zweimähdige Wiesen mit oben angeführten Zeigerpflanzen. Der Pastinak und der Glatthafer kommen bei den Glatthaferwiesen als Zeigerpflanzen noch hinzu. Diese Flächen stellen eher den Talbodentyp dar. Derzeit läuft eine Extensivierung dieses Gebietes.
Handkea utriformis (Bull.:Pers.) Kreisel = Calvatia utriformis - Hasenstäubling
Helvella latispora= stevensii Boudier // Peck - Blassgraue Sattellorchel
Amanita lividopallescens Tullos & Contu - Ockergrauer Riesenscheidenstreifling
Inocybe umbrinella Bres. - „Umbrabräunlicher“ Kegeliger Risspilz
= Inocybe fastigiata subsp. umbrinella (Form B+C) (Bres.) Dermek & Veselsky
Halbenrain – Oberpurkla: Koordinaten: E 15° 54' N 46° 44'; MTB 9261/3, 228 m Seehöhe; Heißlände; Magerrasen mit Sumpfabbiss (Succisella inflexa), Weißem Fingerkraut (Potentilla alba), Knollen-Mädesüß (Filipendula vulgaris); Eichengalerie entlang des Weidlitzgrabens und Eichen-Hainbuchen; Hartholzaue mit Türkenbundlilie (Lilium martagon), Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum), Illyrischer Krokus (Crocus vittatus), in der Güllitz. Fläche der Wiese: ca. 1 ha, Fläche des untersuchten Waldstückes: ca. 1 ha.
Die im Unterboden mit eiszeitlichen Schotterablagerungen und oberhalb mit Schwemmlehmen und Sanden aufgebaute Magerwiese zeigt besondere Aspekte von Heißländen. Dabei entwickeln sich im Boden Eisschichten, die die Oberfläche und Wurzelschichten aufreißen und immer wieder das Wurzelwerk der Wiesenpflanzen beschädigen. Es können hier nur Pilzarten mit diesen Verhältnissen zurechtkommen, welche die Zerstörung ihrer Lager in Kauf nehmen oder generell kleine Lager ausbilden (?). Der großfläche Schwemmboden auf der Wiese lässt nach Regenfällen das Wasser nicht versickern, was oft zum Totalausfall von Pilzen führt. Eine genauere Untersuchung dieses Bodentyps müsste noch erfolgen. Die Wiesenfläche ist allerdings von ihrer Ausprägung einzigartig im Gebiet.
Xerocomus declivitatus = communis (quercinus) Bulliard Bon = X. quercinus- Eichenfilzröhrling
Boletus pulverulentus Opat. - Schwarzblauender Röhrling
Fistulina hepatica Schaeff.:Fr. - Ochsenzunge, Leberreischling
Entoloma rhodopolium (Fr.: Fr.) Kumm. - Niedergedrückter Rötling
Entoloma chalybaeum var. lazulinum (Pers.:Fr.)Noordel // (Fr.:Fr.) Noordel. - Schwarzblauer Rötling, Blaublättriger Rötling
Ascotremella faginea (Peck.) Seaver - Schlauchzitterling
Pluteus pallescens Orton - Blassstieliger Dachpilz
Weitere interessante Pilze von einigen Kleinstandorten:
Jamberg Hangwiese
Melanoleuca grammopus (Bull.:Fr.) Pat. ss. Gröger - Rillstieliger Weichritterling
Entoloma sericeoides (J.E.Lange) Noordel. - Trichter-Glöckling
Bürgermeisterwald
Trametes gibbosa (Pers.) Fr. - Buckeltramete
Pfarrwald
Laccaria laccata var. pallidifolia (Peck) Peck - Blassblättriger Lacktrichterling
Naturschaugarten Stainz bei Straden
Mycena flavoalba (Fr.) Quél. - Gelbweißer bzw. Zitronengelber Helmling
Melanoleuca polioleuca (Fr.) Kühner & Maire - Dunkelfleischiger Weichritterling
Galerina laevis (Pers.) Sing. = graminis (Vel.) Kühn. - Rasenhäubling
Galerina clavata (Velen) Kühner = G. heterocystis (Atk.) Sm.&Singer - Entferntblättriger Mooshäubling.
Naturkundemuseum
Joanneumsviertel
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9100
joanneumsviertel@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr
Rundgänge
Termine finden Sie im Kalender oder nach Voranmeldung.
Studienzentrum Naturkunde
Weinzöttlstraße 16
8045 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9000
Termine auf Anfrage
Café OHO!
Di - Fr 10-24 Uhr
Sa 10-18 Uhr
Küche: 11.30-14.30 Uhr und 18-21.30 Uhr
Feiertag geschlossen
Zusätzlich geöffnet:
Ausnahmsweise geschlossen: