Advent, Advent, die Erde brennt …

Klimawache an der Fensterbank

"Licht aus, Kerze an" am 12. Dezember

Mit Kerzen auf Österreichs Fensterbänken kann im Rahmen einer Klimawache an der Fensterbank ein Zeichen für Klima und Zusammenhalt gesetzt werden – jede*r für sich und doch gemeinsam. Unter dem Hashtag #klimawache2020 kann jede*r den eigenen Beitrag in den Social-Media-Kanälen teilen ‒ so entsteht ein Online-Lichtermeer, ganz nach dem Motto: Licht aus, Kerze an.  

Durch Covid-19 ist die Klimakrise mit ihren Auswirkungen aus dem Fokus der Berichterstattung und Diskussionen geraten. Umso wichtiger ist es, sie wieder stärker ins Bewusstsein zu holen. Dazu will das Grazer Naturkundemuseum mit namhaften Partner*innen und gemeinsam mit der Bevölkerung nun beitragen und ruft am 12. Dezember ‒ dem Tag, an dem das Klimaabkommen von Paris vereinbart wurde ‒ ab 18 Uhr österreichweit zur Aktion Klimawache an der Fensterbank auf.

Advent, Advent, die Erde brennt … Klimawache an der Fensterbank

Wer mitmachen und ein Zeichen setzen will, stellt am 12. Dezember ab 18 Uhr für eine Stunde oder länger eine brennende Kerze ins Fenster und schaltet die Lichter in den Innenräumen aus. Um die gemeinsame Klimawache an der Fensterbank auch online sichtbar zu machen, können Fotos und Videos in den Social-Media-Kanälen unter dem Hashtag #klimawache2020 geteilt werden.

Initiiert wird die Aktion Klimawache an der Fensterbank vom Naturkundemuseum des Universalmuseums Joanneum mit führenden Persönlichkeiten und Institutionen aus der Klimaforschung:

 

  • Helga Kromp-Kolb
  • Gottfried Kirchengast
  • Wegener Center für Klima und Globalen Wandel in Graz
  • Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)
  • Institut für Meteorologie und Klimatologie an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)
  • Fridays for Future Graz
  • inatura Dornbirn

 

Täglich stoßen weitere Personen und Institutionen unterstützend hinzu.

Markus Rieser, Leiter der Kunst-, Kultur- und Naturvermittlung am Universalmuseum Joanneum

„In Zeiten von sozialer Distanz ist uns Zusammenhalt umso wichtiger. Setzen wir ein Zeichen für Klima und Zusammenhalt – jede*r für sich und doch gemeinsam. In jedem Fenster eine brennende Kerze als sichtbares Zeichen für ein gemeinsames Anliegen und Statement: Wir brennen für den Kampf gegen den Klimawandel.“

Wolfgang Paill, Leiter des Naturkundemuseums

„Die Klima- und Ressourcenkrise ist eine reale und zunehmend Fahrt aufnehmende Bedrohung für Menschheit und Menschlichkeit. Um sie signifikant einzubremsen, reicht es bei Weitem nicht, lediglich Treibhausgase einzusparen. Wir müssen der riesigen Herausforderung in ihren unendlichen Facetten ins Auge blicken, anstatt sie zu verdrängen, zurückfahren anstatt weiter zu beschleunigen, Ökologisierung anstatt Geoengineering fördern – schlicht reduzieren anstatt zu substituieren, insbesondere hinsichtlich Konsum, Energie und Mobilität. Kooperation und Solidarität sind der Schlüssel zum Erfolg eines notwendigen Wandels in nahezu allen Bereichen. Dann können wir aus dem Überleben zurück zum Leben kommen, Freude und Zuversicht wiedererlangen!“

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Gottfried Kirchengast, Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, Gründungsdirektor und Mitglied des Leitungsrates, Leiter der Forschungsgruppe Atmosphärenfernerkundung und Klimasystem (ARSCliSys)

"Ich sehe durch eigene Forschung, wie unsere Emissionen zu einem wirklich bedrohlichen Hitzestau im Klimasystem führen und die Klimakrise antreiben. Politik und Wirtschaft sind wie noch nie gefordert, die Gefahr strukturell abzuwenden - Klimaschutz jetzt! Als persönlicher Zeuge des Klimawandels steht meine hell flackernde Kerze dafür, dass weder ich noch die Klimawissenschaft je ruhig sein werden, bis die Politik auf einen Weg im Einklang mit den Pariser Klimazielen einschwenkt (Wir brennen für das Klima)."

Douglas Maraun, Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, Leiter der Forschungsgruppe Regionales Klima. Leitautor des 6. Sachstandsberichts des Weltklimarats

„Ich mache bei der Aktion mit, weil wir Wissenschafter die Öffentlichkeit sachlich über den Klimawandel informieren und den Ernst der Lage weder über- noch untertreiben sollten.“

Harald Rieder, Leiter Institut für Meteorologie und Klimatologie an der Universität für Bodenkultur Wien

„Ich mache mit, weil wir uns verinnerlichen müssen, dass der Klimawandel keine Pause einlegt. Noch können wir die Pariser Klimaziele erreichen, aber es ist kurz vor Zwölf.“

Ruth Swoboda, Naturwissenschaftliche Direktorin, inatura (Dornbirn)

„Wir als Gesellschaft sind Weltmeister*innen darin, uns in die eigene Tasche zu lügen, alles so lange zu relativieren, bis es unseren Gewohnheiten nicht widerspricht, oder einfach aufzugeben. Für dieses Verhalten ist aber schlichtweg weder Zeit noch Erde übrig. Nein, es geht nicht darum, Panik oder Angst zu schüren, hier geht es um ganz nüchterne Fakten. Wenn man es ganz einfach ausdrücken will, dann wird unser Verhalten von heute für uns als Gesellschaft zu teuer und folglich zu ungerecht, um ein gutes Leben führen zu können. Mehr steckt eigentlich nicht dahinter.“

Milan Feyferlik, Fridays for Future Graz

„Fünf Jahre alt wird das Pariser Klimaabkommen. Eigentlich gibt es dazu nichts mehr zu sagen ‒ naja, weil David Bowie schon alles gesagt hat:“

​​​​​​​„News guy wept and told us,
Earth was really dying
Cried so much his face was wet,
Then I knew he was not lying.
I never thought I'd need so many people“
(Five Years, 1972)

Valerie Peer, Fridays for Future Graz

„Im Jahr 2015 haben sich fast alle Länder der Welt im Pariser Klimaabkommen geeinigt, dass wir etwas machen müssen, weil wir sonst den Klimawandel nicht mehr aufhalten können. Der Grund, warum jetzt alle viel Aufhebens darum machen, ist, weil sie alle 5 Jahre ihre Ziele und Erfolge abliefern müssen.“

Dr. Andreas Gobiet, ZAMG

"Ich mach mit, weil jeder auch noch so kleine Beitrag zum Klimaschutz wertvoll ist."

 

Dr. Michael Pinter, Leiter Naturvermittlung, Naturkundemuseum Graz

„Die Veränderung und Zerstörung unserer (Um)welt erreicht kaum dagewesene Dimensionen. Der Mensch mit seinen Aktivitäten und den daraus resultierenden Folgen wie der voranschreitenden Klimaveränderung wird dadurch nicht nur zur Bedrohung für andere Lebewesen, sondern immer sichtbarer auch für sich selbst. Auch wenn bereits der Zeitpunkt „Fünf vor Zwölf“ überschritten sein mag, so ist es noch nicht zu spät zum Handeln – unser einzigartiger Planet ist es wert!“

 

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Das Naturkundemuseum setzt seit vielen Jahren Programmschwerpunkte in den Themen Artenschutz und Artenvielfalt, Biodiversität und Klimawandel. Da der viertägige Klima-Programmschwerpunkt rund um den 12. Dezember 2020 wegen der Covid-19-Pandemie abgesagt werden musste, wird es neben der österreichweiten Aktion auch eine kleinere Aktivität der anderen Art im Joanneumsviertel geben:

Naturkundemuseum

Joanneumsviertel
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9100
joanneumsviertel@museum-joanneum.at

 

Öffnungszeiten


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Rundgänge
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Weinzöttlstraße 16
8045 Graz, Österreich 
T +43-316/8017-9000
Termine auf Anfrage

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Di - Fr 10-24 Uhr
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Feiertag geschlossen

 

24. bis 26. Dezember 2023