Schauplatz Natur: Der Klimawandel und die Steiermark 2019
Fokus Tourismus
12.12.2019 18:00-22:00
Seine Folgen sind bereits spürbar und in der wissenschaftlichen Literatur unbestritten – die Rede ist vom Klimawandel. Er gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Im Rahmen der Reihe „Schauplatz Natur“ nimmt sich das Naturkundemuseum dieses Themas an.
Gemeinsam mit Expertinnen und Experten wichtiger Forschungsinstitutionen sowie mit der Stadt Graz und dem Land Steiermark soll diese globale Entwicklung speziell auf die Auswirkungen für Graz und die Steiermark beleuchtet werden. Das Naturkundemuseum wird dabei zum Ort für Information, Austausch und Aufklärung.
Auch Fragen aus der Bevölkerung werden hier beantwortet. Im Sektor Tourismus hat der Klimawandel Auswirkungen auf Aktivitäten im Sommer sowie Winter und damit Einfluss auf Reiseverhalten, Bedürfnisse von Gästen etc. Welche Folgen gibt es hier direkt und indirekt? Entstehen neben den Herausforderungen auch neue Chancen bei rechtzeitigem Handeln?
Keynote Tourismus und Klimawandel: Verursacher oder Wegbereiter für einen neuen Lebensstil von Ulrike Pröbstl-Haider, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung, Universität für Bodenkultur Wien:
Der Tourismus ist sowohl als Verursacher als auch als Betroffener des Klimawandels zu sehen. Zur Belastung mit Treibhausgasemissionen tragen vor allem der An- und Abreiseverkehr sowie, deutlich nachrangiger, auch die Beherbergung bei. Der Aufwand für die Aktivitäten der Gäste – selbst für den Wintersport mit Beschneiung und Pistenpräparierung – ist demgegenüber unbedeutend.
Der Klimawandel zeigt sich durch erhöhte Lufttemperatur, Zunahme der Hitzebelastung und extreme Dürreereignisse aufgrund ansteigender Verdunstung. Auch die natürliche Schneedeckendauer und Schneehöhe in Österreich hat seit 1950 stark abgenommen. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass es zu einer deutlichen Zunahme von Extremereignissen kommen wird.
Neben vielen kleinen Anpassungsschritten von der Mobilität bis hin zur Gebäudesanierung usw. wird es darauf ankommen, unseren Lebensstil zu ändern. Ein Urlaub in Österreich könnte zu einem Wegbereiter für eine neue, nachhaltige Qualität werden.
Programmfolder zum Herunterladen

18:00-19:00 Keynote von Ulrike Pröbstl-Haider: Tourismus und Klimawandel: Verursacher oder Wegbereiter für einen neuen Lebensstil
Station Wetter/Klima | Station Natur/Mensch | Station Stadt/Land | Station Faktencheck | ||
19:10-19:40 | Welche Auswirkungen auf Winter- und Sommertourismus sind zu erwarten? | Steirische Schutzgebiete – Kleinode mit Tourismusfaktor? | Grazer Tourismus im Zeichen des Klimawandels | Die Argumente der Klimaskeptiker im Faktencheck 19:30-20:15 | |
19:45-20:15 | Der Weltklimarat und seine aktuellen Berichte | Tierischer Tourismus – gekommen, um zu bleiben? | Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den steirischen Tourismus | ||
20:15-20:45 | Pause | ||||
20:45-21:15 | Welche Auswirkungen auf Winter- und Sommertourismus sind zu erwarten? | Steirische Schutzgebiete – Kleinode mit Tourismusfaktor? | Grazer Tourismus im Zeichen des Klimawandels | Die Argumente der Klimaskeptiker im Faktencheck 20:45-21:30 | |
21:20-21:50 | Der Weltklimarat und seine aktuellen Berichte | Tierischer Tourismus – gekommen, um zu bleiben? | Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den steirischen Tourismus |
17:30–22:00 Uhr Gastronomie im Auditorium
19:00–22:00 Uhr Informationsstände im Auditorium: Klimabündnis Steiermark, Umweltamt der Stadt Graz, Referat für Energietechnik und Klimaschutz des Landes Steiermark, Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark, CCCA

Station Wetter/Klima
Welche Auswirkungen auf Winter- und Sommertourismus sind zu erwarten?
Der globale Klimawandel ist derzeit in aller Munde. Seine konkreten Auswirkungen in der Steiermark sind aber teilweise noch nicht gut bekannt und teilweise noch gar nicht erforscht. Dieser Beitrag bringt Sie auf den letzten Stand des Wissens über den Klimawandel in der Steiermark und geht dabei besonders auf die Frage ein, welche Auswirkungen er auf den Tourismus haben wird.
Werden wir in 30 Jahren noch „weiße Winter“ erleben? Sind auch Skigebiete mit ihren Möglichkeiten der technischen Beschneiung betroffen? Kann der Sommertourismus von der Erwärmung profitieren? Die klimatologischen Aspekte derartiger Fragen (und weiterer Fragen aus dem Publikum) werden diskutiert.
Andreas Gobiet, ZAMG – Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Graz
Der Weltklimarat und seine aktuellen Berichte – Panikmache oder Beschwichtigung?
1988 als Ausschuss des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und der Weltmeteorologischen Organisation gegründet, versammelt das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, auch Weltklimarat genannt) führende Expertinnen und Experten aus allen Teilen der Welt, um regelmäßig Berichte zum Stand der Klimaforschung zu verfassen. Das IPCC gilt als wichtigste Autorität der Klimaforschung, doch von allen Seiten wird ihm wahlweise vorgeworfen, als zwischenstaatlicher Ausschuss Alarmismus zu verbreiten oder zu verschweigen, dass der Klimawandel viel dramatischer sei. Der Vortragende, Leitautor des kommenden Sachstandsberichts, gibt einen Überblick über die Hauptaussagen der gerade veröffentlichten Sonderberichte – 1,5 C globale Erwärmung, Klimawandel und Landsysteme, Ozeane und die Kryosphäre – und stellt vor, wie das IPCC funktioniert, was seine Aufgabe ist und inwieweit es objektiv arbeitet.
Douglas Maraun, Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, Karl-Franzens-Universität Graz
Station Faktencheck
Die Argumente der Klimaskeptiker im Faktencheck
Viel wird gesprochen über den Klimawandel und darüber, welchen Anteil der Mensch daran hat. Vor allem zu Letzterem melden sich immer wieder skeptische Stimmen zu Wort. Doch was stimmt wirklich? Wir machen den Faktencheck.
Monika Mayer, Institut für Meteorologie und Klimatologie, Universität für Bodenkultur Wien
Station Natur/Mensch
Tierischer Tourismus – gekommen, um zu bleiben?
Viele Tier- und Pflanzenarten kommen als Touristen zu uns. Über ihren weiteren Aufenthalt entscheidet nicht der Staat, sondern das Klima stellt ihnen ein Visum aus. Unsere Station beleuchtet die Zu- und Abwanderung von Arten in Zeiten des Klimawandels. Anhand einiger Beispiele werden die komplexen ökologischen Zusammenhänge verdeutlicht, die uns überraschende Einblicke in die Dynamik der Fauna und Flora gewähren.
Estha Sackl und Daniel Zechner, Naturvermittlung, Naturkundemuseum, Graz
Steirische Schutzgebiete – Kleinode mit Tourismusfaktor?
Die Tourismusdestinationen vor allem älterer Personen werden sich von UV-gefährdeten Sandstränden und hitzeträchtigen Mittelmeerstädten abwenden – zumindest in den Sommermonaten. Die waldreiche Steiermark kann der sommerlich brütenden Hitze die Kühle der heimischen Wälder entgegenhalten – sie bleibt für die Bewegungshungrigen wanderbar. Allerdings sind Grenzen der Belastbarkeit zumindest punktuell bereits erreicht. Der Grüne See eutrophiert, der Dachsteingletscher schmilzt unter den Tausenden Gondeltouristen, Almen werden verwalden …
Johannes Gepp, Naturschutzbund Steiermark
Station Stadt/Land
Grazer Tourismus im Zeichen des Klimawandels
Städte gehören zu den größten CO2-Emittenten und sind somit maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich. Gleichzeitig sind Städte jedoch von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen. Die Verstärkung des Wärmeinseleffekts durch den Klimawandel beeinflusst nicht nur die Stadtbevölkerung selbst, sondern auch den Städtetourismus. Sowohl die Touristinnen und Touristen selbst als auch Tourismuswirtschaft und Stadtverwaltung müssen sich daher Adaptionsstrategien für das geänderte städtische Klima überlegen.
Dominik Piringer, Luftreinhaltung und Stadtklimatologie, Umweltamt der Stadt Graz
Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den steirischen Tourismus
Aufgrund der Klimaerhitzung steht die Steiermark in Zukunft im Bereich Tourismus vor großen neuen Herausforderungen. Einerseits wirken sich schneearme Winter sowie die durch den Klimawandel bedingte Zunahme von Wetterextremen wie zum Beispiel Stürme, Hochwasserereignisse oder die Zunahme an Hitzetagen negativ auf den steirischen Tourismus aus. Andererseits bringt die zu erwartende Verlängerung der Nebensaisonen sowie die Wiederbelebung der Sommerfrische neue Möglichkeiten, den Tourismus in der Steiermark weiterzuentwickeln. Was muss daher konkret in der Steiermark getan werden, um sich bestmöglich an die zukünftigen Veränderungen anzupassen, die Risiken zu minimieren und die neuen Chancen zu nützen?
Andrea Gössinger-Wieser und Willy Loseries, A15 Fachabteilung Energie und Wohnbau, Referat Energietechnik und Klimaschutz, Land Steiermark
In Kooperation mit
- CCCA, Climate Change Centre Austria, Graz
- Karl-Franzens-Universität Graz, Wegener Center für Klima und Globalen Wandel
- Klimabündnis Steiermark
- Land Steiermark, Referat Energietechnik und Klimaschutz
- Naturschutzbund Steiermark
- Stadt Graz, Umweltamt
- Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark
- Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Meteorologie
- Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung
- ZAMG, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Graz
Unterstützt von
Umweltreferat der Diözese Graz-Seckau
Schauplatz Natur
Erfahren Sie mehr!
Beim „Schauplatz Natur“ rücken wir spannende Themen aus den Bereichen Biodiversität und Umwelt sowie deren Schutz in den Fokus. Dazu greifen wir aktuell relevante Fragestellungen auf, welche sich jeweils um einen Jahresschwerpunkt bewegen.
mehr...Programm Schauplatz Natur 2019
Mi 01.05.
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So 01.09.
UNSICHTBAR: Aktionstage rund um den Klimawandel. Im Rahmen von Schauplatz Natur Schule
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Fr 13.12.
10:00-15:00
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Fr 01.05.
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Di 01.09.
UNSICHTBAR: Advent, Advent, die Erde brennt .... Klimawache an der Fensterbank
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Naturkundemuseum
Joanneumsviertel
8010 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9100
joanneumsviertel@museum-joanneum.at
Öffnungszeiten
Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr
Rundgänge
Termine finden Sie im Kalender oder nach Voranmeldung.
Studienzentrum Naturkunde
Weinzöttlstraße 16
8045 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9000
Termine auf Anfrage
Ausnahmsweise geschlossen: