my own private cinema. Djibril Diop Mambéty

Touki Bouki / Das Los / Die kleine Verkäuferin der Sonne

13.12.2011 18:00


Filmabend


Djibril Diop Mambéty galt als einer der bedeutendsten und unkonventionellsten Regisseure des afrikanischen Kontinents, dessen Filme entschieden zur Entwicklung des afrikanischen Films beigetragen haben. Mambéty war ein enger Freund der Künstler Issa Samb und El Hadji Sy, die beide in der Ausstellung Antje Majewski. Die Gimel-Welt. Wie man Objekte zum Sprechen bringt vertreten sind. Sie alle gehörten dem Laboratoire Agit‘Art an, einer experimentellen Gruppe, die eine andere Form der Kunst im Senegal entwickelte. Im Frühjahr 2010 führte Antje Majewski mit El Hadji Sy ein Gespräch über die Objekte, um die sich die Ausstellung dreht. El Hadji Sy stellte einen Zusammenhang her zwischen Antjes Meteoriten und einem großen runden Stein, der sich im Garten vor seinem Atelier in Dakar befindet. Diesen Stein habe er nach dessen Tod für Mambéty gesucht und so gefunden, sagte er - und habe eine symbolische Bedeutung hineingelegt. Nach ihrer Rückkehr begann Antje Majewski, sich Mambétys Filme anzuschauen, die sie sehr beeindruckten. Ähnlich wie Alejandro Jodorowsky, dem im Rahmen der Ausstellung auch ein Filmabend gewidmet ist, arbeitet Mambéty mit starken Bildern, die moderne, vielschichtige, surreale Mythen erzählen. 

 

Touki Bouki
Es sind immer wieder die Kinder und Jugendlichen, die im afrikanischen Kino die Hoffnung auf eine bessere Zukunft vertreten. Das ist in diesem fantasievoll erzählten Klassiker nicht anders. Mory und Anta träumen davon, nach Paris ins "verheißene Land" zu reisen, das Josephine Baker besungen hat. Er ist Viehhirte, doch seine Herden wurden zum Schlachthof geführt. Seitdem treibt sich Mory mit dem Motorrad, das er zum Andenken an seine Zebus mit zwei Hörnern verziert hat, in der Stadt herum. Anta ist eine junge Studentin, die ebenfalls am Rande der Gesellschaft lebt. Mambéty erzählt die Geschichte auf unkonventionelle, nicht-lineare Weise und lässt Realität und Imagination ineinander fließen. Für Touki Bouki erhielt Mambéty den Preis der internationalen Kritik in Cannes.
(1973, 95 min, Wolof mit deutschen UT)

 

Das Los
Marigo, dem fröhlichen Musiker, macht seine boshafte Vermieterin das Leben schwer. Weil er mit seiner Miete im Rückstand ist, hat sie seine Congoma konfisziert. Um sein Instrument auszulösen, setzt Marigo auf die staatliche Lotterie und das Schicksal meint es gut mit ihm… 
(1994, 45 min, Wolof mit deutschen UT)

 

Die kleine Verkäuferin der Sonne
Alle Zeitungsverkäufer in Dakars Straßen sind Buben, doch die zwölfjährige Sili, die nur mit Krücken gehen kann, will dies nicht hinnehmen. Auch sie will mit Mut und Ausdauer Zeitungen verkaufen können. Eine Hymne auf die Freundschaft und den Mut der Straßenkinder. 
(1999, 45 min, Wolof mit deutschen UT)

Djibril Diop Mambéty, geboren 1945 in Colobane bei Dakar im Senegal, absolvierte zunächst eine Schauspielausbildung und wirkte in zahlreichen senegalesischen und italienischen Filmen mit. In den 70er-Jahren hielt er sich längere Zeit in Rom auf und traf unter anderem Pier Paolo Pasolini. Bekannt wurde er durch seine Filme Touki Bouki (1973, für den er den Preis der Kritik in Cannes erhielt), Parlons Grand-mère (1991) und Hyènes (1994, nach Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame). Anfang der 90er-Jahre eröffnete Mambéty in Dakar eine Schule: die Foundation Yaadi Koone– Pour l'enfance et la nature. Seine letzten Jahre waren dem Projekt der Trilogie Geschichten über die kleinen Leute/Histoires de petites gens gewidmet, mit Le Franc/Das Los als ersten Teil (1994) und La petite vendeuse de soleil/Die kleine Verkäuferin der Sonne (1999) als zweiten Kurzfilm, den er noch kurz vor seinem Ableben weitgehend fertigstellen konnte.

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