Glaube Liebe Hoffnung
800 Jahre Diözese Graz-Seckau
13.04.-26.08.2018
Eine Ausstellung von Kunsthaus Graz und KULTUM – Kulturzentrum bei den Minoriten anlässlich des Jubiläums „800 Jahre Diözese Graz-Seckau“. In Kooperation mit der Alten Galerie, der Neuen Galerie Graz, dem Volkskundemuseum (Universalmuseum Joanneum) und dem Diözesanmuseum Graz.
Kosten: Ein Ticket für beide Standorte (Kunsthaus/KULTUM), berechtigt zum einmaligen Eintritt
Über die Ausstellung
Im Rahmen des Jubiläums „800 Jahre Diözese Graz-Seckau“ entstand als Kooperation zwischen dem Kunsthaus Graz und dem KULTUM – Kulturzentrum bei den Minoriten die groß angelegte Ausstellung Glaube Liebe Hoffnung, die das Verhältnis zwischen zeitgenössischer Kunst und Kirche beleuchtet. Welchen Wert haben Religion, Glaube, Spiritualität und deren Rituale in einer weitgehend säkularen Gesellschaft? Mit über 50 Arbeiten widmen sich die beiden Ausstellungshäuser diesen Fragen. Viele Werke – wie etwa von Azra Akšamija, Franz Kapfer, Muntean/Rosenblum, Karol Radziszewski oder Danh Vō – entstanden speziell für diese Ausstellung. Ergänzt wird die Schau durch Leihgaben aus dem Universalmuseum Joanneum – wie der Alten Galerie, der Neuen Galerie oder dem Volkskundemuseum –, die die jeweiligen Motivgruppen um „Abstraktion und Fleischwerdung“, „Formen der Liebe“, „Wunder und Übertragungen“, „Opfer und Gemeinschaft“, „Inszenierung, Pathos und Verlust“, „Machtmissbrauch“, „Stellvertretung“ und „Hingabe“ strukturieren. Dabei werden kulturelle Übertragungen sowie populäre Anpassungen und Einverleibungen der ehemals „göttlichen Tugenden“ neu befragt und gesetzt.
Im Diözesanmuseum Graz sowie im Priesterseminar und Mausoleum zeigt die Ausstellung Last & Inspiration zeitgenössische und historisch einzigartige Objekte. Mit diesen Exponaten werden die Herausforderungen der Geschichte, die Verwurzelungen und Verflechtungen und – bei aller Veränderung – der Glaube an die Zukunft der steirischen Kirche thematisiert.
Mehr über die Aussstellung
Glaube Liebe Hoffnung – die Ausstellung wirft Schlaglichter auf eine Gesellschaft, in der es der Mehrheit materiell ziemlich gut geht, deren Mitglieder sich jedoch zunehmend weniger solidarisch verhalten. Der Titel stellt nicht zufällig Bezüge zu Ödön von Horváths gleichnamigem Drama aus dem Jahr 1932 her, das eine Zeit und Gesellschaft beschreibt, in der Glaube, Liebe und Hoffnung schwinden und die Barmherzigkeit abhandenkommt. Des Weiteren verweist der Titel auf Ulrich Seidls Filmtrilogie, die eine kalte, konsumgeprägte Gesellschaft und Charaktere zeigt, die von unterdrückten Sehnsüchten getrieben sind.
Diese „drei göttlichen Tugenden“, einst Eckpfeiler christlicher Frömmigkeitskultur und als künstlerisch dargestellte Allegorien und Symbole Teil des kulturellen Gedächtnisses, gehören heute zu den beliebtesten Tattoo-Motiven. Dieses Phänomen kann als ein zeitgenössisches Beispiel für den Transfer, die Aneignung bzw. Einverleibung christlicher Werte gesehen werden. Die Ausstellung handelt in zentralen Punkten davon. Einen bereits häufig verwendeten Titel aufzugreifen, heißt letztendlich auch, die drei Begriffe erneut aus zeitgenössischer Perspektive auf den Prüfstand zu stellen.
Die Werke der Ausstellung gliedern sich entlang umstrittener Begriffe (wie etwa „Gehorsam“, „Opfer“), Begriffspaare (wie „Schuld und Macht“, „Schmerz und Identifikation“) und Begriffsfelder, deren Ziel es ist, unterschiedliche Perspektiven zu öffnen und diskutieren zu lassen.
Das Kunsthaus Graz und das Kulturzentrum bei den Minoriten untersuchen die katholische Prägung der westlichen Bildkultur und setzen sich aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts mit diesem Erbe, seinen Spuren, Konflikten und Reflexionen in der zeitgenössischen bildenden Kunst auseinander: Welchen Stellenwert nehmen Religion und Spiritualität in der Gegenwartskunst ein? Welche Faktoren bestimmen das komplexe Spannungsfeld zwischen Anziehung und Abstoßung, innerhalb dessen sich Künstler/innen seit dem 20. Jahrhundert an Fragen der Kirche und des Glaubens abarbeiten? Und nicht zuletzt: Welche Formen des bildgebundenen ethischen wie auch gesellschaftlichen Diskurses sind bis heute wesentliches Erbe einer kirchlichen Entwicklungsgeschichte?
Als kritische Bestandsaufnahme des Verhältnisses von Religion, Gegenwartskunst und Gesellschaft wird dieses Projekt von der Diözese Graz-Seckau, der Stadt Graz und dem Land Steiermark gleichermaßen getragen. Nicht zuletzt liegt heute darin die politische Dimension von Glaube, Liebe, Hoffnung.
Künstlerinnen und Künstler:
Adel Abdessemed, Azra Akšamija, Iris Andraschek, Maja Bajević, Anna Baranowski und Luise Schröder, Maja Bekan, Monica Bonvicini, Louise Bourgeois, Guillaume Bruère, Günter Brus, Berlinde De Bruyckere, Willem De Rooij, Marlene Dumas, Manfred Erjautz, VALIE EXPORT, Harun Farocki, Linda Fregni Nagler, Hilde Fuchs, Dan Graham, Maria Hahnenkamp, Fritz Hartlauer, Anna Jermolaewa, Birgit Jürgenssen, Franz Kapfer, Zlatko Kopljar, Maria Kramer, Kris Martin, Anna Meyer, Inge Morath, Muntean/Rosenblum, Alois Neuhold, Hermann Nitsch, Adrian Paci, Hannes Priesch, Karol Radziszewski, Werner Reiterer, Ulrike Rosenbach, Anri Sala, Christoph Schmidberger, Santiago Sierra, Slavs and Tatars, TEER (Wolfgang Temmel, Fedo Ertl), Norbert Trummer, Luc Tuymans, Danh Vō, Franz West, Markus Wilfling, Manfred Willmann, Artur Żmijewski, u. a.
Der Audioguide zur Ausstellung
Aus dem Programm
Di 03.10.
15:30-16:30
Einführung zu: Glaube Liebe Hoffnung. Exklusiv für Pädagoginnen und Pädagogen
Führung, Schule> Kunsthaus Graz
Führung, Schule
> Kunsthaus Graz
Fr 13.04.
15:00-16:00
Freitags um drei: GEMEINSCHAFT. Reizworte aus der Religionsgeschichte
Veranstaltung> Kunsthaus Graz
Veranstaltung
> Kunsthaus Graz
Fr 13.04.
15:30-16:30
Glaube Liebe Hoffnung. Themenführung
Führung> Kunsthaus Graz
Führung
> Kunsthaus Graz
So 22.04.
15:00-16:00
Kuratoren-Künstlerdialog: MÜTTERBILDER. Mit Iris Andraschek und Katrin Bucher Trantow
Veranstaltung, Kunstgespräch> Kunsthaus Graz
Veranstaltung, Kunstgespräch
> Kunsthaus Graz
Fr 27.04.
15:00-16:00
Freitags um drei: OPFER. Reizworte aus der Religionsgeschichte
Veranstaltung> Kunsthaus Graz
Veranstaltung
> Kunsthaus Graz

Kirche und Kunst haben auch heute mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheint.
Bildergalerie
Zur Nachlese
> Gespräche der Kuratorinnen und des Kurators zu Genese, kulturgeschichtlicher Reflexion und Werkauswahl von Glaube Liebe Hoffnung
mehr...Wenn es dunkel wird
Monica Bonvicini. GUILT
Anlässlich der Ausstellung Glaube Liebe Hoffnung
11.04.-26.08.2018 > Kunsthaus GrazDie Buchstabenfolge „GUILT“ wird zur Behauptung, Mahnung und Anprangerung ohne spezifische Adressaten. Der Begriff ist an zwei Orten zu finden: auf der BIX-Medienfassade bei Einbruch der Dunkelheit und als in Spiegelfolie ausgeführtes Objekt im Space01 in der Gruppenausstellung Glaube Liebe Hoffnung. mehr...
Weiße Fahne
von TEER (Wolfgang Temmel und Fedo Ertl)
Es handelt sich um ein Kunstwerk, das sich kritisch mit Symbolen der Macht befasst. Dies wird deutlich, wenn man den Gesamtzusammenhang berücksichtigt – der Arbeit selbst, aber auch des Aufstellungsortes, den Kontext der Ausstellung und des Kunsthauses. Lesen Sie mehr im Blogbeitrag von Barbara Steiner.
mehr...Unser Tipp
Michael Kos
Glaube * Liebe * Hoffnung
aus: Edition Trinity, 2012
Handgeschmiedete Boulekugeln aus der Werkstatt La Boule Bleue, Marseille. Auflage: 20 Stück, Verkaufspreis: 550 €
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01.01.2014-06.01.2020 > VolkskundemuseumBesuchen Sie die Dauerausstellung des Volkskundemuseums und gewinnen Sie einen Eindruck weiterer Objekte der Sammlungen.
mehr...Kunsthaus Graz
Lendkai 1
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9200
info@kunsthausgraz.at
Öffnungszeiten
Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr
Führungen
Termine finden Sie im Kalender oder nach Voranmeldung
Kunsthauscafé
Mo-Do 9-24 Uhr
Fr, Sa 9-2 Uhr
So 9-20 Uhr
Snackkarte
info@kunsthauscafe.co.at
T +43-316/714 957
Ausnahmsweise geschlossen:
> Lesen Sie dazu die Blogbeiträge von Barbara Steiner:
- 800 Jahre Diözese Graz-Seckau im Kunsthaus Graz
- Zukunft sehen
- Glaube Liebe Hoffnung ist eröffnet
- Pentagramm, Kreuz, Halbmond, Swastika, Hammer und Sichel, Davidstern. Zur „Weißen Fahne“ von TEER
- Diskurs? Diskurs! Zur weißen Fahne von TEER
- Zwillinge – Last & Inspiration und Glaube Liebe Hoffnung
Das Buch zur Ausstellung: Glaube Liebe Hoffnung – Zeitgenössische Kunst reflektiert das Christentum