Graz Architektur
Rationalisten, Ästheten, Magengrubenarchitekten, Demokraten, Mediakraten
23.09.2017-28.01.2018
Produktion Kunsthaus Graz
In Kooperation mit steirischer herbst
In Zusammenarbeit mit Künstlerhaus –Halle für Kunst & Medien, Neue Galerie Graz, Haus der Architektur, Technische Universität Graz
Über die Ausstellung
Parallel zu Beiträgen von Peter Cook und Colin Fournier werden im Rahmen der Ausstellung Graz Architektur: Rationalisten, Ästheten, Magengrubenarchitekten, Demokraten, Mediakraten Arbeiten von Protagonisten der Grazer Architekturszene gezeigt. Sie haben alle eine direkte oder indirekte Beziehung zu den britischen Architekten. Der Titel spiegelt die Vielfalt der Positionen, die pragmatisch, funktional, ästhetisch, expressionistisch und unaufgeregt sind. Die Ausstellung beschränkt sich jedoch nicht auf die 1960er- und 1970er-Jahre, sondern widmet sich der Weiterentwicklung dieser Ideen. Auch wenn nicht alle Überlegungen realisiert werden konnten, zeigten die Grazer Architekten von Anfang an ein großes Interesse an Umsetzungen. Das 1972 erstmals präsentierte „Modell Steiermark“ beförderte dies, da es jungen Architektinnen und Architekten bereits kurz nach dem Studium Möglichkeiten zum Bauen bot.
Im Rahmen des Ausstellungsprojekts Graz Architektur: Rationalisten, Ästheten, Magengrubenarchitekten, Demokraten, Mediakraten erhalten darüber hinaus zeitgenössische Künstler/innen den Auftrag, sich mit Veränderungen von einst zu heute auseinanderzusetzen.
Was ist aus bestimmten Ideen und damit verbundenen Haltungen geworden?
Wie haben sich gesellschaftliche Ansprüche verschoben?
Was bleibt?
Mit Arbeiten von Günther Domenig, Konrad Frey, Julia Gaisbacher, Volker Giencke, Bernhard Hafner, Oliver Hangl, Eilfried Huth, Mischa Kuball, Anna Meyer, Szyszkowitz-Kowalski, Manfred Wolff-Plottegg, Arthur Zalewski
Display: Rainer Stadlbauer | Anna Lena von Helldorff (buero total)
Aus dem Programm
Di 03.10.
15:30-16:30
Einführung zu: "Auf ins Ungewisse" und "Graz Architektur". Exklusiv für Pädagoginnen und Pädagogen
Führung, Schule> Kunsthaus Graz
Führung, Schule
> Kunsthaus Graz
Fr 13.10.
15:30-16:30
Werkgespräch: mit Konrad Frey. Im Rahmen der Ausstellung "Graz Architektur"
Veranstaltung> Kunsthaus Graz
Veranstaltung
> Kunsthaus Graz
Fr 10.11.
15:30-16:30
Werkgespräch mit Bernhard Hafner: "Entwurfsarbeiten". Im Rahmen der Ausstellung "Graz Architektur"
Veranstaltung> Kunsthaus Graz
Veranstaltung
> Kunsthaus Graz
Di 14.11.
17:00-20:00
Tee am Dienstag: mit Karla Kowalski und Eilfried Huth. Im Rahmen der Ausstellung "Graz Architektur"
Veranstaltung> Kunsthaus Graz
Veranstaltung
> Kunsthaus Graz
Tee am Dienstag mit Karla Kowalski und Eilfried Huth
Bildergalerie
Rundgang für Eilige

praktisch, schön, pompös, schlicht,
starr oder veränderbar.
Diese Ausstellung zeigt
verschiedene Auffassungen darüber,
wie Architektur sein kann oder sein soll.
Sie sehen Arbeiten von sieben Architekten,
die in Graz ansässig sind.
Sie alle haben
eine berufliche oder persönliche Beziehung
zu Peter Cook und Colin Fournier,
den Architekten des Kunsthauses Graz.
Außerdem zeigt die Ausstellung Kunstwerke,
die sich mit einigen der gezeigten Bauten beschäftigen.
Sie gehen unter anderem der Frage nach:
Haben bauliche Ideen der Vergangenheit
heute noch Bedeutung?

Wer gibt den Ton an, wenn ein Bauwerk geschaffen wird?
Der Architekt kann versuchen,
seine Persönlichkeit in einem Bauwerk auszudrücken.
Stattdessen kann er aber auch
möglichst viele an der Planung teilhaben lassen
und deren Bedürfnisse aufeinander abstimmen.
Womöglich plant der Architekt
ein Gebäude gar nicht selbst.
Er könnte die Planung Computer-Programmen überlassen –
oder sogar ganz dem Zufall.
Wie ein Bauwerk schlussendlich aussieht,
ist dann nicht mehr vorhersehbar.
Sehen Sie sich zu diesem Thema z. B. diese Projekte an:
Günther Domenig: Das Steinhaus, 1986–2008
Günther Domenig: Zentralsparkasse Favoriten, 1974–1979
Manfred Wolff-Plottegg: Das Binäre Haus, schon 1988

Ein Haus zu bauen, ist eine teure Angelegenheit.
Viele Architekten machen sich deshalb Gedanken darüber,
wie man die Kosten niedrig halten könnte.
Kann aus kostengünstigen Materialien
überhaupt anspruchsvolle Architektur entstehen?
Bringt uns der Wunsch zu sparen
vielleicht sogar auf besonders einfallsreiche Ideen?
Durch klugen Einsatz der Mittel
kann auch mit wenig viel erreicht werden.
Sehen Sie sich zu diesem Thema z. B. diese Projekte an:
Konrad Frey: Sundome – Schalentragwerk für Hallen,
1970–1971
Konrad Frey: Wellpappehaus, 1973

Noch immer ist das Einfamilienhaus
für viele Menschen ein Lebenstraum.
Wird ein Einfamilienhaus geplant,
ist die Frage entscheidend:
Was braucht diese Familie, um sich wohl zu fühlen?
Verändert sich der Begriff der Familie,
kann sich zugleich
die Vorstellung vom typischen Wohnhaus ändern.
Die Wohngemeinschaft selbst
hat bei der Planung ein starkes Mitspracherecht.
Um für Geborgenheit zu sorgen,
braucht es Rückzugsorte für einzelne Bewohner/innen,
aber auch Orte der Gemeinschaft.
Außerdem soll das Einfamilienhaus
möglichst leistbar und umweltfreundlich sein.
Sehen Sie sich zu diesem Thema z. B. diese Projekte an:
Szyszkowitz + Kowalski: Haus Zusertal, 1979–1981
Konrad Frey: Haus Zankel, 1978–1985

Die Art und Weise, in der wir bauen und wohnen,
hat nicht nur Einfluss auf uns selbst,
sondern auch auf unsere Umwelt.
Belasten wir sie zu sehr,
ist eine lebenswerte Zukunft in Gefahr.
Wir verbrauchen Energie, wenn wir wohnen.
Doch woher holen wir uns diese Energie?
Und wie viel davon brauchen wir tatsächlich,
um unsere Bedürfnisse zu erfüllen?
Viele Architekten sind überzeugt:
Natur und Architektur sind kein Widerspruch,
sondern gehen Hand in Hand.
Sehen Sie sich zu diesem Thema z. B. diese Projekte an:
Konrad Frey: Low Budget Loft House, ab 2005
Szyszkowitz + Kowalski: Wohnbebauung Küppersbusch IBA Emscher Park, 1989–1997
Szyszkowitz + Kowalski: Haus über Graz, 1972–1974

Muss Architektur schön sein?
Was schön ist, darüber lässt sich ja bekanntlich streiten.
Ein Architekt kann dennoch versuchen,
harmonische Bauten zu gestalten.
Ob schön oder nicht:
Was wir sehen, kann uns neue Erkenntnisse bringen.
Außerdem können wir trainieren, bewusster hinzuschauen.
Was wir normalerweise nicht bemerken,
fällt uns dann vielleicht erst richtig auf.
Sehen Sie sich zu diesem Thema z. B. diese Projekte an:
Volker Giencke: Odörfer, 1989–1992
Volker Giencke: Kirche in Aigen, 1985–1992

Das Modell Steiermark
wurde vom Land Steiermark 1972 ins Leben gerufen.
Ein Bauauftrag und die finanzielle Förderung
war an Architektur-Wettbewerbe geknüpft.
So konnten auch junge, wenig erfahrene Architekten
Aufträge erhalten.
Sie verwirklichten einfallsreiche und mutige Projekte.
Spätere Bewohner/innen konnten mitbestimmen,
wie ihr Wohnhaus gestaltet sein sollte.
Die Politik erhoffte sich
anspruchsvolle Architektur zu niedrigem Preis.
Ob dieses Ziel erreicht wurde,
darüber wird bis heute diskutiert.
In den 1990er-Jahren
wurde das Modell Steiermark eingestellt.
Sehen Sie sich zu diesem Thema z. B. diese Projekte an:
Bernhard Hafner: Rettenbachersiedlung, 1986–1988
Günther Domenig: Wohnanlage Neufeldweg, 1984–1988
Manfred Wolff-Plotteggg: Wohnbebauung Heidenreichstraße, Seiersberg, schon 1987–1991

Es ist ein hohes Ideal,
dass Menschen selbst entscheiden können,
wie sie wohnen möchten.
Dass zukünftige Bewohner/innen eines Hauses
bei der Planung mitbestimmen können,
ist aber nach wie vor nicht selbstverständlich:
Je mehr Menschen sich einbringen,
desto länger dauert ein Projekt
und desto mehr Arbeitsaufwand haben die Architekten.
Sehen Sie sich zu diesem Thema z. B. diese Projekte an:
Szyszkowitz + Kowalski: Wohnanlage Alte Poststraße,
1981–1984
Eilfried Huth: Wohnmodell Gerlitzgründe, Wohnbau Graz-Puntigam, 1976–1984
Eilfried Huth: Eschensiedlung Deutschlandsberg, 1972–1992

Wir haben heute andere Wünsche an Architektur
als Menschen sie früher hatten.
Alte Gebäude werden häufig umgebaut oder ergänzt.
Doch passt das Neue überhaupt zum Alten – und umgekehrt?
Wie lässt sich das Neue angemessen umsetzen,
ohne das Alte zu zerstören?
Viele Architekten behandeln die
Besonderheiten der Bauten respektvoll
und lassen sie in die moderne Gestaltung einfließen.
Sehen Sie sich zu diesem Thema z. B. diese Projekte an:
Szyszkowitz + Kowalski: Schloss Großlobming,
1979–1981/1994–1996
Volker Giencke: Abtei Seckau, 1988–2000
Bernhard Hafner: Montanuniversität Leoben, Laborhalle – Zubau, 1989–1992

Wir Menschen verändern uns ständig.
Warum soll unsere Architektur also immer gleich bleiben?
Könnte sie sich nicht an unsere Bedürfnisse
und an ihre Umgebung anpassen?
Wie können wir die Teile einer Stadt oder einer Siedlung
so anordnen, dass sie gut zugänglich sind
und bei Bedarf wieder verändert werden können?
Viele Architekten träumen von Architektur,
die endlos erweitert werden kann.
Ein grundlegender „Rahmen“ bleibt dabei gleich,
er wird aber immer anders ausgefüllt oder ergänzt.
Dadurch kann Architektur
neue Funktionen erhalten und ihre Bedeutung wechseln.
Sie ist dann nicht mehr starr,
sondern kann sich im Lauf der Zeit verändern.
Sehen Sie sich zu diesem Thema z. B. diese Projekte an:
Bernhard Hafner: Raumstadt / City in Space, 1966
Bernhard Hafner: Lineare Stadt / Linear City, 1966
Bernhard Hafner: Schichtenstadt / Layered City, 1974
In der Ausstellung Graz Architektur sehen Sie Arbeiten von
Günther Domenig, Konrad Frey, Julia Gaisbacher, Volker Giencke, Bernhard Hafner, Oliver Hangl, Eilfried Huth, Anna Meyer, Szyszkowitz-Kowalski, Manfred Wolff-Plottegg und Arthur Zalewski.
Texte zu allen gezeigten Arbeiten finden Sie in der Ausstellungpublikation, die in der Ausstellung oder in unserem Shop erworben werden kann.
Kunsthaus Graz
Lendkai 1
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9200
info@kunsthausgraz.at
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Fr, Sa 9-2 Uhr
So 9-20 Uhr
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Ausnahmsweise geschlossen: