Beim internationalen Wettbewerb zur Errichtung des Kunsthauses wurden 102 Projekte eingereicht, neun als preiswürdig erachtet und ein Preis vergeben. Am 7. April 2000 wählte die Jury einstimmig das Projekt von Peter Cook und Colin Fournier zum Sieger. Im Februar 2001 wurde dann im Steiermärkischen Landtag und im Grazer Gemeinderat die Finanzierung des Kunsthauses beschlossen.
Österreichisches Partnerbüro der britischen Architekten wurde Architektur Consult (Hermann Eisenköck und Herfried Peyker). Mit Spacelab (Peter Cook und Colin Fournier) und Bollinger + Grohmann Ingenieure schloss man sich zur die ARGE Kunsthaus zusammen, die das Gebäude realisierte.
Der Wettbewerb
Gegenstand des Wettbewerbs war „die Errichtung eines Kunsthauses unter Miteinbeziehung des denkmalgeschützten Eisernen Hauses“. Dieses sollte „Ausstellung, Medienzentrum, ein Forum für Fotografie, Gastronomie, kommerzielle Einrichtungen und die erforderlichen Nebenräume beherbergen“. Das „Eiserne Haus“ sollte damals sogar „ein Flachdach (= Dachterrasse) mit einem Penthouse erhalten“.
Die Bauplatzgröße war mit 3.441 m2 und 1.950 m2 (damals noch mit Überbauung Lendkai und Murufer) angegeben. An die Ausschreibung war ein von Dieter Bogner für das Kunsthaus Graz entwickeltes Raum- und Funktionsprogramm angeschlossen, erarbeitet im Auftrag der Stadt Graz im September 1999.
Die Jury und ihre Begründung
Die Jury setzte sich aus Odile Decq, Dietmar Feichtinger, Kaspar König, Harald Szeemann, Kjetil Thorsen, Dieter Bogner, Wolfgang Lorenz, Klaus Gartler, Gerfried Sperl und Rudolf Schilcher zusammen, Vorsitzender war Volker Giencke.
Stellungnahme der Jury:
„Das Projekt ist ein freigeformter Solitärbau. Es überzeugt nicht durch Größe und Radikalität, sondern durch Eleganz und Perfektion. Der Baukörper passt sich genial an seine Umgebung an. Er gibt nach, schnürt sich im Bereich der bestehenden Bausubstanz ein und schwingt andererseits bis an die Grundstücksgrenzen aus. Da das Bauwerk über dem Platz schwebt, lässt es den Platz unter sich frei. Der Baukörper ist höhengleich mit seiner Umgebung. Die Außenhaut hat neben der umhüllenden und isolierenden Funktion auch eine Form gebende Aufgabe. Sie besteht aus einer zweischaligen Membrane, die als bauphysikalische Konstruktion zwischen innen und außen funktioniert. Die äußere Membran ist teflonbeschichtet, unbrennbar, reißfest und durchscheinend. In Bereichen, wo dies notwendig erscheint, können transparente Bauteile eingefügt werden. Die Fassade vermittelt den Eindruck einer soliden Konstruktion, ohne es wirklich zu sein. Dabei helfen neue Technologien und hochwertige Verarbeitung. In der Dunkelheit strahlt das Gebäude unaufdringlich nach außen. Der dreigeschoßige Innenraum beinhaltet ein Medienzentrum für Jugendliche im untersten Geschoß, während die Obergeschoße ausschließlich der Ausstellung dienen. Alle Nebenräume sind in der doppelwandigen Außenhaut untergebracht. Im Ausstellungsbereich wird das Licht über nach Norden gerichtete Lichtkegel in das Rauminnere geholt. Die Lichtführung bestimmt die räumliche Atmosphäre und vermittelt für sich ein ebenso puristisches wie großartiges Raumerlebnis. („Architektur ist das Spiel der Formen im Licht“, Le Corbusier, 1924) Das Kunsthaus ist kein herkömmliches Haus, kein Haus, das mit Bestehendem verglichen werden sollte oder könnte. Es entzieht sich der aktuellen Architekturinterpretation mit Bravour, indem es keiner Zeitströmung folgt, sondern diese vorgibt. Seine Funktion als Magnet für Unverwechselbares manifestiert sich durch die spielerische Leichtigkeit künstlerischen Schaffens.“
Sir Peter Cook
Geboren 1936, studierte am Bournemouth College of Art und der Architectural Association in London.
Professor Sir Peter Cook RA, Gründer von Archigram, ehemaliger Direktor des Institute for Contemporary Art in London (ICA) und der Bartlett School of Architecture am University College London (UCL), ist seit mehr als einem halben Jahrhundert eine Schlüsselfigur in der Welt der globalen Architektur. Cooks Errungenschaften mit der radikal experimentellen Gruppe Archigram sind Gegenstand zahlreicher Publikationen und öffentlicher Ausstellungen. 2007 wurde Peter Cook von der Queen für seine Verdienste in der Architektur zum Ritter geschlagen. Außerdem ist er Professor der Royal Academy und Commandeur de l’Ordre des Arts et Lettres der französischen Republik. Zurzeit ist er Senior Fellow des Royal College of Art in London. Zu seinen Professuren zählen weiters jene an der Royal Academy, am University College London und an der Staatlichen Hochschule fur Bildende Künste (Städelschule) in Frankfurt am Main. Von Anfang an hat Cook in Architekturkreisen für Aufruhr gesorgt, jedoch wurde seine Arbeit erst mit dem Bau des Kunsthauses Graz einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, ein Prozess, der sich mit der Fertigstellung des Departments und Administrationsgebäudes am Campus der Wirtschaftsuniversität Wien und jenem der Bond University der Abedian School of Architecture in Australien weiter fortsetzte. Darüber hinaus hat Peter Cook in Osaka, Nagoya, Berlin, Frankfurt und Madrid gebaut.
Statements von Sir Peter Cook
Skin
Da ist diese Blase, und dann sind da diese Leute, die an der Mur stehen, und sie schauen und sehen, da passiert was: Schauen wir, was da los ist, lasst uns mal nachsehen. (Peter Cook, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, Gespräch mit Barbara Steiner, 19.01.2017)
Nozzles
Ich nenne sie „Naughty Nozzle“. Diese Nozzle soll auf die dumme alte Burg blicken. (Peter Cook, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, Gespräch mit Barbara Steiner, 19.01.2017)
High/Low Tech
Es gibt in der Steiermark eine auf Holz basierende handwerkliche Tradition, die die Form beeinflusst hat. Das Gebäude ist ein Mix aus höchst ausgefeilter Arbeit, kleinem Budget und Improvisation unter Druck. Es ist „crap-tech“. (Peter Cook, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, Gespräch mit Barbara Steiner, 19.01.2017)
Schokoladentorte
Die Schokoladentorte war entscheidend. Es gab einen Bäcker auf dieser Flussseite, in Bahnhofsnähe. Er war so begeistert und machte eine Schokoladentorte, eine große Torte. Sie hatte die Größe eines Tischs. Und dann besuchte uns ein Fernsehteam, wir hatten all die Zeichnungen an der Wand, aber die interessierten das Fernsehteam überhaupt nicht, sie betrachteten die Torte. Und Colin und ich mussten das ganze Projekt anhand der Schokoladentorte erklären. Dann haben wir sie gegessen. (Peter Cook, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, Gespräch mit Barbara Steiner, 19.01.2017)
Imperfektion
In höflichen Kreisen/Komitees/architektonischen Verfahren sind wir nicht darauf eingerichtet, Extras zu berücksichtigen. Schließlich muss alles budgetiert werden, daher muss auch alles „eben so“ sein. Nur das Leben ist nicht so. Außerdem ist nur der Film unvergesslich, in dem das Unerwartete passiert. Die unvergessliche Stadt ist die, die plötzlich ihre Laune oder ihren Charakter ändert. Warum soll das Gleiche nicht für Gebäude gelten? Wenn das Kunsthaus erfolgreich sein soll, ist es durchaus möglich, dass besondere Dinge in den kleinen Ecken und Winkeln, auf den engen Plattformen oder andernorts passieren ... genauso wie draußen, in der Needle oder anderswo. (Peter Cook, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, aus: A Friendly Alien. Kunsthaus Graz, Peter Cook, Colin Fournier Architekten, hg. v. Dieter Bogner/Kunsthaus Graz AG, 2004, S. 103)
Vielleicht haben wir den Beton verbockt, aber dafür haben wir uns wirklich gründlich mit dem Handlauf beschäftigt. (Peter Cook, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, Gespräch mit Barbara Steiner, 21.01.2017)
Erfolg
Man hat zweimal eine Umfrage gemacht. Bevor das Kunsthaus eröffnete, hassten es 70 %, und nachher war es umgekehrt. (Peter Cook, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, Gespräch mit Barbara Steiner, 21.01.2017)
Österreicher/innen
Österreicher sind exzentrisch und unangepasst. Ich sehe das als Qualität. (Peter Cook, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, Gespräch mit Barbara Steiner, 21.01.2017)
Graz Architekten
Zu den Gebäuden aus der „Grazer Schule“ aus dem späten 20. Jahrhundert sagt das Kunsthaus: „Ich bin euer Cousin, aber ich bin weniger stachelig und nicht so sehr von hier wie ihr.“ Aber in gewisser Weise führt es auch einen vertraulicheren Dialog mit den Barockkirchen und den Festungsmauern, ganz so, als wäre es Teil einer Verschwörung und wollte sich in seiner Überschwänglichkeit bei den nahen Vierteln einschmeicheln. (Peter Cook, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, aus: A Friendly Alien. Kunsthaus Graz, Peter Cook, Colin Fournier Architekten, hg. v. Dieter Bogner/Kunsthaus Graz AG, 2004, S. 96)
Colin Fournier
Geboren 1944, studierte an der Ecole Nationale Supérieure des Beaux Arts in Paris und der Architectural Association School of Architecture in London.
Colin Fournier ist Professor emeritus für Architektur und Stadtplanung an der Bartlett School of Architecture am University College London (UCL), wo er über 18 Jahre lang sowohl Leiter des Architektur-Master-Studiengangs in Urban Design als auch Leiter eines der Diplomlehrgänge war. Erst kürzlich beendete er eine vierjährige Gastprofessur an der Chinesischen Universität von Hong Kong (CUHK). Er war außerordentliches Mitglied der radikal experimentellen Gruppe Archigram und Planungsdirektor der Ralph Parsons Company (jetzt: Parsons Corporation) in Pasadena, Kalifornien, und realisierte mehrere Stadtdesign-Projekte im Mittleren Osten, vor allem in der neuen Stadt Yanbu in Saudi Arabien. Fournier war Bernard Tschumis Partner für das Design des Parc de la Villette in Paris und, mit Sir Peter Cook, Co-Autor des Kunsthauses Graz. Sein „Open Cinema“-Projekt, das er gemeinsam mit der Künstlerin Marysia Lewandowska entwickelte, wurde in Guimarães in Portugal – eine der beiden Kulturhauptstädte Europas 2012 – realisiert. Eine zweite Ausgabe wurde in Lissabon produziert, als Teil der Lissabon Architektur Triennale 2013, und eine dritte 2016 in Hong Kong, im K11 Art Space. Fournier ist Präsident von TETRA, einem Architektur- und Stadtplanungsbüro mit Sitz in Hong Kong.
Statemens Colin Fournier
Travelator
So wird die Erforschung des Kunsthauses zur unausgeglichenen kinetischen Erfahrung, und es entsteht ein weiterer Beitrag zur Unvorhersehbarkeit des Raumes. Es bietet einen Luxus, den sich alle Museen leisten sollten: nämlich Kunst auf zweierlei Art zu erfahren. Einmal ganz nonchalant, im bequemen Gleiten auf der „Pin“, oder das zweite Mal mit mehr Aufmerksamkeit, wenn man langsam durch das Gebäude wieder zum Boden sickert. (Colin Fournier, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, aus: A Friendly Alien. Kunsthaus Graz, Peter Cook, Colin Fournier Architekten, hg. v. Dieter Bogner/Kunsthaus Graz AG, 2004, S. 110)
Der „Friendly Alien“ schluckt alles mit seinem Travelator. Er ist wie ein gigantischer Staubsauger, wie der Bauch eines Walfisches, und er ruft weit entfernte Erinnerungen aus der Kindheit wach, unbewusste Wünsche, vom Drachen gefressen zu werden, oder das zarte Vergnügen, wenn wir die raue Zunge einer Katze auf unserer Haut spüren. Im schwarzen Loch des Walfischbauches findet man alle möglichen Dinge: alte Stiefel, verlorene Schätze, verirrte Fische, sogar Jonas selbst. Und genau das muss ein Museum sein, ein Ort, der mit unserem Wunsch nach Überraschung und dem Unerwarteten spielt. Bizarre Konfrontation, Dinge, die noch nicht ganz verdaut sind. (Colin Fournier, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, aus: A Friendly Alien. Kunsthaus Graz, Peter Cook, Colin Fournier Architekten, hg. v. Dieter Bogner/Kunsthaus Graz AG, 2004, S. 116)
Skin
In der Zeit des Wettbewerbs und auch später schrieb ich ein paar Texte über die Träume, die wir verfolgten. Eine der wesentlichen prägenden Ideen, der wir am liebsten folgten, war, dass die Außenhaut unseres Gebäudes in der Lage wäre, sich wie die Haut eines Chamäleons zu verändern, Farbwechsel, Transparenz, Reflektivität etc. Aus der Zukunftstechnologie von Hochleistungs-Yachtsegeln holten wir uns die Anregung dafür, dass die Haut eine nahtlos laminierte Membran sein könnte, innerhalb derer integrierte Photovoltaik Sonnen- und Windenergie aufnehmen und dazu lichtemittierende Dioden enthalten könnte, die eine Verwendung als digitaler elektronischer Bildschirm erlauben würden. Einige dieser ambitionierten Ideen konnten in das finale Design implementiert werden, wohingegen andere auf weitere Entwicklungen der „State of the Art“-Technologien werden warten müssen. Was die Zukunft biomorpher Architektur betrifft, habe ich geschrieben, dass das Kunsthaus einen Wendepunkt markiert: Es definiert nur den Beginn einer Architektur, die der Natur nicht nur was die Form, sondern auch was Verhalten betrifft, analog ist, eine Architektur, die mithilfe von Robotik und künstlicher Intelligenz eines Tages wirklich lebendig werden und auf Umwelteinflüsse und sowohl menschliche Bedürfnisse als auch Wünsche reagieren könnte … (Colin Fournier, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, Gespräch mit Barbara Steiner, 08.04.2017)
Monster und andere Kreaturen
„Interessante Architekturen sind wie Monster“, schrieb Jean Baudrillard. Der französische Philosoph war fasziniert von dem, was er „monströses Architekturobjekt“ nannte, das Objekt, das in komplettem Widerspruch zu seinem Kontext steht und heraussticht wie eine Erscheinung aus dem All, eine einzigartige Singularität. Wie auch sein eigenes Denken vor dem Hintergrund zeitgenössischer westlicher Kultur als Singularität hervorstach, spürte er Objekte auf, die vergleichbare Monster sind, Abweichungen von der Norm, außerirdische Lebensformen. Die Erfindung solcher Monster impliziert die Fähigkeit, eine kulturelle Leere zu erschaffen und den omnipräsenten Diskurs der dominanten Kultur auszusetzen, sodass etwas anderem erlaubt wird zutage zu treten und Form anzunehmen.“ (Colin Fournier, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, Vorlesung „Jean Baudrillard and radical architecture“, ZKM, Karlsruhe, 2004)
Und so kennt man das Kunsthaus als Nilpferdbaby, Seeschnecke, Stachelschwein, Walfisch und so weiter. Es soll bewusst wie eine Artenmischung wirken, wie ein nicht klassifizierbares Hybrid, eine biomorphe Präsenz, die fremd und vertraut zugleich ist. Fremd, weil es keine Referenz zu einem bestimmten Tier gibt, sondern weil es aussieht wie eine Kreatur, die die Evolution durch Zufall auf einem anderen Planeten hervorgebracht hat. Vertraut, weil es den Charme eines freundlichen streunenden Bastards mit höchst fragwürdigem Stammbaum hat. (Colin Fournier, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, aus: A Friendly Alien. Kunsthaus Graz, Peter Cook, Colin Fournier Architekten, hg. v. Dieter Bogner/Kunsthaus Graz AG, 2004, S. 114)
Museologie
Die große Tugend, die dem Programm des Kunsthauses zugrunde liegt, ist, dass es keine festgelegte Substanz hat: Das Museum hat keine ständige Sammlung. Es ist sehr befreiend, ein Gebäude nicht auf eine spezifische Funktion zuschneiden zu müssen. So kann das Kunsthaus potenziell wie ein Chamäleon agieren und sein Aussehen permanent verändern, sowohl außen, durch die programmierbare elektronische Fassade, als auch innen, um sich den neuen Bedürfnissen jeder Ausstellung anzupassen. Jeder neue Kurator muss sich der Herausforderung, uns zu überraschen und jedes Mal mit einer neuen Raumerfahrung zu konfrontieren, stellen. Das Element des Neuen und der Überraschung muss erhalten bleiben. Einmal ist nicht genug. Damit das Museum auch weiterhin ein Objekt der Begierde bleiben kann, muss sein Mysterium unangetastet bleiben. (Colin Fournier, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, aus: A Friendly Alien. Kunsthaus Graz, Peter Cook, Colin Fournier Architekten, hg. v. Dieter Bogner/Kunsthaus Graz AG, 2004, S. 100)
Licht
Wir sind nicht glücklich mit der Beleuchtungssituation im Hauptausstellungsraum. Am Ende war es unsere Entscheidung, aber es war ein Kompromiss. Wir mochten diese spiralförmige Beleuchtung, die wir schlussendlich verwendeten, nicht wirklich, weil wir fanden, dass sie ästhetisch zu sehr präsent sei und für zu viele Lichtreflexionen im Ausstellungsraum sorgte. Wir wollten im Idealfall ein Beleuchtungssystem vorschlagen, das in die Oberfläche der Innenhaut integriert wäre, eher in Form von dichten Reihen kleiner LED-Lichtquellen als in Form einzelner Einbauten, sodass die ganze Oberfläche der Haut selbst zu einer leuchtenden Lichtquelle geworden wäre. Aber diese Option hätte weitere 500.000 Euro gekostet; nicht viel im Vergleich zum ganzen Baubudget des Kunsthauses, in den Augen des Kunden aber dennoch zu viel. Wir waren aufgefordert, mit den Kosten im Rahmen des Budgets zu bleiben. Experimentelle Projekte, speziell für kulturelle Programme wie Kunstmuseen, verdoppeln üblicherweise ihre Kosten, manchmal gehen sie sogar das Zehnfache über das Budget: Wir hofften im Stillen, das Budget vielleicht um 10 % oder sogar 15 % überziehen zu dürfen ... Aber wir wurden stark beschränkt und stellten das Kunsthaus schließlich etwa 2 % über dem Budget fertig. (Colin Fournier, Entwurfsverfasser, spacelab Cook/Fournier, London, Gespräch mit Barbara Steiner, 08.04.2017)
Kunsthaus Graz
Lendkai 1
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9200
info@kunsthausgraz.at
Öffnungszeiten
Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr
Führungen
Termine finden Sie im Kalender oder nach Voranmeldung
Kunsthauscafé
Mo-Sa 9-24 Uhr
So, Feiertag 9-20 Uhr
Snackkarte
info@kunsthauscafe.co.at
T +43-316/714 957
Ausnahmsweise geschlossen: