Bezeichnung: Bandlverkäuferin in der Serie "Kaufrufe", Wien, 18. Jahrhundert
Höhe: 20,9 cm
Breite: 10 cm
Tiefe: 9 cm
Material: Porzellan
Sammlung: Kulturhistorische Sammlung, UMJ
Wie wurde asiatisches Porzellan hergestellt? Jahrhundertlang war das ein Geheimnis. Erst dem Alchimisten Johann Friedrich Böttger gelang 1708 die Produktion von Porzellan. Die erste Manufaktur für Hartporzellan entstand daraufhin in Meißen bei Dresden. Für eine kurze Zeit hatte der sächsische Kurfürst und polnische König August II. (1670–1733) eine Monopolstellung.
Herstellung
Für die Herstellung von Porzellanfiguren werden Modelle aus Ton geformt. Diese zerschneidet man in Einzelteile und stellt davon Gipsformen her. In die Formen wird dann die Porzellanmasse eingedrückt. Nach der Trocknung nimmt man die Einzelteile wieder aus der Form heraus und führt sie zu einer ganzen Figur zusammen. Als Bindemittel dient Porzellanteig. Danach folgt der erste von bis zu vier Bränden bei 1200 bis 1450 °C. Beim Brandvorgang ist auf eine konstante Hitze zu achten. Temperaturschwankungen können die Figuren beschädigen. Zum Schluss wird das „Malwerk“ aufgebracht.
Produktspionage
Das Geheimnis der Porzellanherstellung gehörte lange Zeit zu den berühmtesten in der Geschichte des Kunsthandwerks. Nur wenige kannten das aus China stammende Rezept. Die Fachleute als Geheimnisträger waren deswegen besonders begehrt. Sie wurden oft von anderen Manufakturen abgeworben. Auch Unzufriedenheit führte zum Jobwechsel. Strafen sollten jedoch die Abwanderung verhindern. Trotz aller Vorsichtmaßnahmen war das Geheimnis der Porzellanherstellung nach wenigen Jahren gelüftet.
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