Bezeichnung: Ofenkachel, Teil der Bekrönung eines Walzenofens, Graz, 19. Jahrhundert
Länge: 23 cm
Breite: 70 cm
Tiefe: 29 cm
Material: Ton
Sammlung: Kulturhistorische Sammlung, UMJ
Im Alpenraum war die Erwärmung von Wohnräumen mittels Öfen seit dem Anfang des Mittelalters üblich. Die meisten früher vorhandenen Öfen sind allerdings verloren gegangen. Die ältesten erhaltenen Kachelöfen stammen aus dem 15. Jahrhundert. Sie entwickelten sich aus der Überwölbung eines Herdes mit einer Tonne oder Kuppel. Das wichtigste Bauelement dieses Ofens ist die Kachel. Sie wurde zunehmend mit Dekorelementen und Verzierungen verschönert. Der Ofen wurde zum Raumschmuck.
Herstellung
Für diesen Film untersuchte die Hafnerin Renate Mehlmauer eine Ofenkachel aus unserem Depot und zeigt die wesentlichen Arbeitsschritte ihrer Produktion.
Zunftwesen
Zusammenschlüsse von Handwerkern der gleichen Tätigkeit zu Zechen oder Zünften sind seit dem Mittelalter bekannt. So ist eine Hafnerzunft in der Steiermark seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar. Zünfte verfolgten religiöse, kulturelle, politische und gesellschaftliche Zwecke. Von zentraler Bedeutung war die wirtschaftliche Sicherheit der Mitglieder. Sie regulierten die Zahl der Meister, Gesellen und Lehrlinge. Eine geringere Zahl an Meistern bedeutete geringeren Konkurrenzdruck durch übermäßige Produktion. Eine weitere Maßnahme war die Festsetzung von Preisen für Dienstleistungen und Waren, sodass keiner den anderen unterbieten konnte. Das Zunftsystem bildete über Jahrhunderte die Grundlage der gewerblichen Wirtschaft. Erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts trat das Prinzip der Gewerbefreiheit an seine Stelle.
Museum für Geschichte
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