Bildinformationen
Laufzeit
17.05. - 31.10.2026
Eröffnung
17.05.2026 11:00
Ort
Österreichisches Freilichtmuseum Stübing
Kuratiert von
Michaela Steinböck-Köhler und Reinhard Tuder
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In früheren Jahrhunderten war medizinische Hilfe auf dem Land oft nur schwer zugänglich. Die Wege zum nächsten Arzt waren weit, eine Behandlung war für viele Bauern kaum leistbar und die Abgeschiedenheit vieler bäuerlicher Höfe verlangte nach größtmöglicher Selbstständigkeit. Daher vertraute die ländliche Bevölkerung auf das über Generationen überlieferte volksmedizinische Wissen und versuchte sich zunächst selbst zu kurieren. Die Ausstellung Blühende Medizin im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing bietet einen Überblick über die Entwicklung und Bedeutung der Heilpflanzen – von der Antike über die Klostergärten des Mittelalters bis hin zur Volksmedizin und ihrer Wirkung in der heutigen Zeit. Dabei wird deutlich, wie eng das Leben der Menschen einst mit der Natur verbunden war – und wie viel von diesem alten Wissen bis heute erhalten geblieben ist und weiterhin genutzt wird.
Fast jeder Bauernhof verfügte über einen eigenen Hausgarten, in dem Heilpflanzen, Gewürzkräuter und Blumen kultiviert wurden. Die Bewohner*innen kannten die Wirkung der Kräuter aus ihrer Umgebung genau. Aus ihnen stellten sie Tees, Salben, Pflaster und Tinkturen her – basierend auf überliefertem Wissen, das vor allem von Frauen weitergegeben wurde. Neben heimischen Kräutern wurden auch teure Gewürze und „Wunderdrogen“ aus dem Orient gehandelt, die sich nur Wohlhabende leisten konnten. Die Landbevölkerung nutzte das, was sie selbst sammelte oder anbaute.