Literatur, Theater, Musik, Film – all diese Sparten der Kultur werden von Kritikerinnen / Kritikern in die Verantwortung genommen. Die Kunst, Museen mit der Waage des Feuilletons zu messen und zu bewerten hat im deutschsprachigen Raum dagegen keine Tradition und Ausstellungskritik existiert – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nicht. Dabei könnte sie Museumsverantwortlichen, Kuratorinnen / Kuratoren und Gestalterinnen / Gestaltern ein hilfreiches Instrument sein: Kritik legt Schwachstellen offen und weist auf kontraproduktive Tendenzen hin. Gleichsam benennt sie Stärken, hebt Innovationen und paradigmatische Gestaltungspotenziale hervor. Kritik bedeutet Analyse nach nachvollziehbaren Kriterien und könnte so ein wertvolles Mittel zur Weiterentwicklung des Museums sein und produktiv genutzt werden, um die Potentiale des Mediums Ausstellung als Kommunikationsform auszuloten. Im nunmehr dritten Schreiblabor werden wir uns mit möglichen Analysekriterien für Museen und Ausstellungen befassen und uns professionell angeleitet als Kritiker / innen ausgewählter Züricher Museen und Ausstellungen versuchen.