22. Juli 2020 / Elisabeth Schlögl
Was ist die BIX: BIX und Menschen
Elisabeth Schlögl: Klaus Pröpster, der das Projekt Dein Name auf der Kunsthausfassade umsetzte, meinte, dass die BIX dann Aufmerksamkeit bekommt, wenn sie etwas mit den Menschen zu tun hat. Die Idee, Menschen einzuladen, ihren Namen auf die Fassade des Kunsthauses zu schreiben, ist super simpel. Das Projekt ist auf großes Interesse gestoßen. Die Zeitslots, die vergeben wurden, um seinen Vornamen über die BIX zu schicken, waren innerhalb weniger Tage ausgebucht. Ich mochte den Zuspruch und die Aufmerksamkeit, die dieses Projekt bekam. Es gab auch einen inhaltlichen Link zur damals aktuellen Ausstellung von Jun Yang, der unter anderem Identität, Künstlersubjekt, Einzigartigkeit, Authentizität thematisierte. Spätestens seit dem BIX-Projekt von Klaus Pröpster frage ich mich, was hat die BIX – was hat das Kunsthaus – mit den Menschen zu tun? Was können wir machen, damit sich die Menschen dafür interessieren, was auf der BIX – und damit am größten Medienscreen der Stadt – läuft?
Katia Huemer: Ich glaube, das Namensprojekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass die einfachsten Ideen, gepaart mit einem interaktiven Element, auf der BIX am besten funktionieren. Das hat meiner Meinung nach mehrere Gründe: Zum einen, weil – wie du ja sagst – die Menschen nicht lange davor verweilen, um sich Kunstprojekte anzusehen, die meisten nehmen die Fassade im Vorbeigehen war. Wenn also nicht schnell und klar erkennbar ist, was da gerade läuft, beschäftigt sich niemand damit. Das andere ist eben die von realities:united so gewollte technische Simplizität – an/aus, hell/dunkel, große Pixel. Daraus ergibt sich ein schematisches Bild. Mehr kann die Fassade nicht und soll sie auch nicht können. Das Konzept hat gute Gründe, schränkt aber natürlich auch ein, denn ein komplizierter aufgebautes Bild kann nicht wahrgenommen werden, Farben und Ton gibt es auch nicht. Und drittens: Wer träumt nicht davon, sich einmal in irgendeiner Form groß und auffällig in den Stadtraum einzuschreiben?
Martin Grabner: Spannend und erwähnenswert ist doch, dass die BIX als das materiell statischste und immobilste Element des Kunsthauses jetzt, da alle Ausstellungen Corona-bedingt schließen mussten, der einzige physische Ort bleibt, an dem visuelle Kunst kommuniziert werden kann. Und gemeinsam mit den permanenten Klanginstallationen am Kunsthaus und den temporären Arbeiten von Bill Fontana einen multisensualen Kunstort im Stadtraum etabliert. Den einzigen derartigen Ort der Stadt.
Schlagworte: BIX-Medienfassade