10. August 2016 / Barbara Steiner
trigon 67
Spektakulär war das Eingangsgebäude von Eilfried Huth und Günther Domenig: ein mit halbtransparentem Kunststoff überzogener, futuristisch aussehender Pavillon. Dieser bildete den Eingang zur Ausstellung Ambiente, in deren Zentrum Raumfragen standen. Das bereits 1951 errichtete Künstlerhaus wurde intelligent in das Raumkonzept integriert. Ein Parcours führte in und durch das Haus, wieder hinaus, über die Apsis zurück und erneut ins Freie, in den sogenannten Skulpturengarten. Damit veränderte sich die Raumwahrnehmung in Bezug auf den Ort des Geschehens komplett, ohne das Haus selbst großartig umzugestalten.
Faszination trigon 67
Aus heutiger Sicht formulierten die Künstler mit ihren Installationen ziemlich abstrakte Überlegungen zu Raumfragen. Das tut der Faszination von trigon 67 keinen Abbruch; in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Einrichtungen tauchte diese Ausgabe von 1967 immer wieder als Bezugspunkt auf. So denkt etwa Günther Holler-Schuster, Kurator in der Neuen Galerie Graz, schon lange über eine Ausstellung zu trigon 67 mit Werken aus der Sammlung der Neuen Galerie nach. Markus Bogensberger vom Haus der Architektur arbeitet in einem Forschungsprojekt die Geschichte von trigon 67 auf, verbunden mit einem Aufruf an Studierende von heute. Wir alle – und dazu gehören auch Sandro Droschl und Christian Egger vom Künstlerhaus – Halle für Kunst & Medien – haben uns gefragt, in welcher Weise man Ansätze und Überlegungen zu trigon 67 aktualisieren könnte. Welche Formulierungen würden zeitgenössische Künstler/innen heute wählen, würden sich die abstrakten Überlegungen von trigon 67 konkretisieren? Von welchen Räumen sprechen wir überhaupt?
Ein Ergebnis unserer Treffen gibt es bereits: die Entscheidung, unsere Betrachtungen auf die trigon-Ausgaben 1969, 1971 und 1973 auszuweiten, da sich bereits in diesen Ausstellungen Vorstellungen von Raum bzw. vom Umgang mit Räumen ausdifferenziert hatten.
Schlagworte: Logbuch Barbara Steiner