
EFH Rastbühel, Graz Arch. DI Konrad Frey
2. August 2016 / Barbara Steiner
Konrad Freys Haus in Hart bei Graz
Der 82-jährige Architekt begann vor ein paar Jahren mit einem neuen Projekt: sein eigenes Wohnhaus in Hart bei Graz. Auf einem Nachbargrundstück zum vormaligen Wohnhaus, das zu groß geworden war, entstand ein Gebäude, das komplett aus standardisierten Architekturelementen errichtet ist – im Grunde genommen erhältlich in jedem Baumarkt. Freys Haus ist als Prototyp gedacht, der später auch anderen zur Verfügung stehen kann. Für mich war es faszinierend zu sehen, dass es sich um ein von der Nutzung her überlegtes und höchst durchdachtes, durch und durch ökonomisches Haus handelt, das auch ästhetisch überzeugt, selbst wenn dieser Aspekt vermutlich für Konrad Frey am wenigsten im Vordergrund steht.
Ich musste sofort an die französischen Architekten Lacaton & Vassal denken. Berühmt wurde ihr Tour Bois Le Prêtre in Paris. Sie hatten das in die Jahre gekommene 17-geschossige Wohnhochhaus mit einfachsten Mitteln umgebaut, wobei der ökonomisch bestechende Umbau mit weniger Kosten auskam, als der Abriss gekostet hätte, und allen alten Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit gab, im Haus wohnen zu bleiben.
Ökonomisches, energieeffizientes, funktional durchdachtes und sozial verträgliches Bauen – das sind aktuelle Anforderungen an Wohnungsbauten. Konrad Frey begann sehr früh sich mit diesen Themen zu befassen. Dass er sich dem Einfamilienhaus widmet, nimmt die Sehnsucht vieler Menschen ernst, in einem eigenen, erschwinglichen, energieeffizienten Haus zu wohnen.

Foto: Konrad Frey
Schlagworte: Logbuch Barbara Steiner