23. März 2018 / Marion Kirbis
Forschen und Bewahren im Studien- und Sammlungszentrum
Im Studien- und Sammlungszentrum des Universalmuseums Joanneum befinden sich auf 3.796 m² rund eine Millionen Tierobjekte. Der Tierpräparator Martin Unruh hütet diese naturkundlichen Schätze, von denen viele Seltenheitswert haben.
Ausgestorbene Tiere wie der Riesenalk und seltene Tierarten sind besonders wertvoll. So auch eine der acht dokumentierten Krokodilarten, die sich in der Sammlung befinden. Bei dem Präparat handelt es sich um ein Jungtier der Gattung Alligator sinensis Fauvel 1879, der nur noch an einer einzigen Stelle im Jangtse-Flussgebiet zu finden ist und heute auf der roten Liste bedrohter Tierarten als stark gefährdet eingestuft wird. Doch nicht über alle Präparate ist so viel bekannt. Unruh, der das seltene Exemplar bei seiner Arbeit im Depot erkannte, erklärt: „Die Arten alter Exponate sind oft nur schwer richtig zu bestimmen, da wichtige Daten wie der Fundort der Tiere nicht konsequent genug dokumentiert wurden.“
Krokodile erforschen und verstehen
Für die acht Krokodilarten in der naturkundlichen Sammlung interessiert sich aktuell auch die Molekularbiologin und Phylogenetikerin Evon R. Hekkala, die an der Fordham University in New York forscht. Sie forderte Proben der Tiere an und analysiert mit ihrem Team das genetische Material der Krokodile. Zusammen mit Hunderten anderen Proben aus Sammlungen aus der ganzen Welt soll ein umfangreicher Stammbaum der Gattung Crocodylus erstellt werden. Im groß angelegten Forschungsprojekt wird so untersucht, ob und wann sich Arten im Verlauf der Evolution voneinander trennten und die tatsächlichen Verwandtschaftsverhältnisse der Arten werden aufgezeigt.
Mehr über die präparatorische Arbeit im Studien- und Sammlungszentrum könnt ihr unter anderem hier, hier und hier am Blog lesen.
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