In Then Out, Version 2024

Krisenmodus, Studierende des Masterstudiengangs Ausstellungsdesign der FH JOANNEUM Graz, Klasse Anke Strittmatter

Das bestehende Metallkunstwerk "In Then Out" wird durch eine Skulptur aus gelben ineinander verschlungenen Schläuchen ergänzt. Das bestehende Metallkunstwerk "In Then Out" wird durch eine Skulptur aus gelben ineinander verschlungenen Schläuchen ergänzt.

Bildinformationen

Ort

Österreichischer Skulpturenpark

Kuratiert von

Elisabeth Fiedler

Alle anzeigen

Über das
Projekt

Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt, Energiekrise, Pandemie, Klimawandel – die Zeiten scheinen düster zu sein. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat "Krisenmodus" zum Wort des Jahres 2023 gekürt. Der Ausnahmezustand ist zum Dauerzustand geworden. Angesichts der vielen Negativ-Schlagzeilen fühlen wir uns überfordert, der Verdruss und die Nachrichtenmüdigkeit nehmen zu.

 

Wie kann das kollektive Gefühl der Überforderung sichtbar werden? Wir kennen den sprichwörtlichen "Knoten im Hals", wenn vor Angst und Sorge die Stimme versagt. Wir "stehen auf dem Schlauch", wenn wir etwas nicht verstehen. Und wir sprechen von einem "Gordischen Knoten", wenn uns ein Problem unlösbar erscheint. Der Knoten ist eine visuelle Metapher für die komplexen, verdichteten Probleme unserer Zeit.

 

Diese Metapher ist die Grundidee für die diesjährige Adaption von In Then Out. Die Besucher*innen erwartet ein überdimensional großer, aus Kunststoffschläuchen geformter Knoten, der die bestehende Installation durchdringt. Die organische, ungeordnete Form des Knotens steht in einem formalen Spannungsverhältnis zu den umgebenden Orthogonalen. 

 

Die Installation ist nicht nur visuell und haptisch, sondern auch auditiv erfahrbar. Zu hören sind kurze Audioausschnitte aus Nachrichtensendungen seit Pandemiebeginn 2020. Die Tonspuren überlagern und verdichten sich zu einem abstrakten Nachrichtengewirr. Die Schlauchenden können von den Besucher*innen wie Hörrohre verwendet werden. Das beklemmende Gefühl von Überforderung und Ohnmacht wird somit über mehrere Sinne erlebbar. Wir fühlen uns geschlaucht. Aber wie wird die Last leichter? Lassen Sie uns zuhören und miteinander ins Gespräch kommen!

 

Ausstellungsgestaltung

Studierende:

Charlotte Ehrmann, Elisabetha Fetsch, Martina Hausegger, Lars Kähler, Karoline Kirner

Lehrende:

Sigrid Bürstmayr, Christoph Neuhold, Anke Strittmatter

 

Zusatzinformationen

Der Österreichische Skulpturenpark lädt Schulklassen und Studierendengruppen zur Auseinandersetzung mit dem Park ein. Ziel ist die Entwicklung eigener temporärer Adaptierungen des Kunstwerks In Then Out, 2014, der Klasse Tobias Rehberger, Städelschule Frankfurt/Main. Für 2024 konnten Studierende der FH Joanneum, Architektur und Bauingenieurwesen, unter der Leitung von Anke Strittmatter, Sigrid Bürstmayr und Christoph Neuhold dafür gewonnen werden.