o.T.

Matt Mullican, 2003

Diese Arbeit entstand durch Mullicans Beschäftigung mit dem urbanen Raum und der Erschaffung von virtuellen Städten bzw. Welten. Mullican arbeitet mit Symbolen und alten Begriffen der Welterklärung. Die fünf Teile dieser Arbeit ähneln Archivboxen bzw. Setzkästen, die den reduzierten Charakter von virtuellen Modellen thematisieren. Die Behälter können aber auch an industrielle Komplexe erinnern. Sie thematisieren den Verlust alter Weltvorstellungen und bauen auf die Schöpfung utopischer Ideale, die für alle Zeiten ihre Gültigkeit behalten.

Die fünf Teile dieser Arbeit bestehen aus Beton und ähneln Archivboxen bzw. Setzkästen, die den reduzierten Charakter von virtuellen Modellen thematisieren. Die fünf Teile dieser Arbeit bestehen aus Beton und ähneln Archivboxen bzw. Setzkästen, die den reduzierten Charakter von virtuellen Modellen thematisieren.

Bildinformationen

Autor*in

Teresa Lošonc, Kurztext adaptiert von Lisa Schantl und Lukas Sperlich 

Planübersicht

Besitzer*in

ARGE Bauwirtschaft

Künstler*innenbiografie

Matt Mullican

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Zum Werk

Matt Mullican studierte in den frühen 1970er-Jahren am California Institute for the Arts und schuf in dieser Zeit kartografische Diagramme, Frottagen, Plakate, Systemzeichnungen – zum Teil unter Hypnose. Matt Mullicans Werk gilt heute als eines der einflussreichsten Beiträge zur bildenden Kunst der Gegenwart und präsentiert sich als vielseitiges Œuvre, das trotz seines großen Umfangs und seiner Vielfalt durch Klarheit, Struktur, Komplexität und Einfallsreichtum gekennzeichnet ist.

Mullican entwickelt Modelle, programmiert Computeranimationen, formt Skulpturen, fertigt Collagen und zeichnet. Die Intention des Künstlers ist es, die Welt zu systematisieren, zu ordnen und zu archivieren.

Seit den 70er-Jahren setzt er sich mit Zeichensystemen auseinander. Auch ließ er sich zu dieser Zeit mittels Hypnose z. B. in Räumlichkeiten versetzen, die er während seiner Trance beschreibt und somit auch andere an seinen subjektiven Erfahrungen teilhaben lässt. In weiterer Folge entwickelte er Installationen, die er als „Kosmologien“ zusammenfasst. Diese zeichnen sich durch sein persönlich entwickeltes Sprachsystem aus, mittels Diagrammen können unterschiedliche Zeichen und Darstellungen erfahrbar gemacht werden.

Seit den 80er-Jahren benutzt er hierfür auch neue Technologien wie Internet und Computer und erschafft dabei virtuelle Räume. Diese meist architektonisch wirkenden Gefüge zeugen von großer städtebaulicher Kenntnis.

Mullicans Arbeit o. T. im Österreichischen Skulpturenpark entstand in den Jahren, in denen er sich mit dem City-Project beschäftigte. Hierbei reizte ihn der urbane Raum und regte ihn zu Zeichnungen, Skizzen, Installationen und Videos an, die eine virtuelle Stadt bzw. Welt zeigen. Es entstehen reduzierte, einfache Modelle, die Geheimnisse in sich bergen.

Matt Mullican arbeitet mit Symbolen und den alten Begriffen der „Welterklärung“. Seine fünfteilige Arbeit gehört zu einem Werktypus, der Archivboxen bzw. Setzkästen ähnelt. Diese Boxen können sowohl Modelle für eine Stadtentwicklung, als auch eine Abart industrieller Komplexe darstellen. Sie thematisieren den Verlust alter Weltvorstellungen und bauen auf die Schöpfung utopischer Ideale, die für alle Zeiten ihre Gültigkeit behalten.