Transformationen

13 Positionen österreichischer Skulptur einer neuen Generation

31.03. - 20.04.1992
Transformationen

Laufzeit

31.03. - 20.04.1992

Ort

Neue Galerie Graz

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Über die
Ausstellung

In dieser Ausstellung zeigen dreizehn junge österreichische Bildhauer ihre Arbeiten. Eine neue Generation von Künstlern tritt uns in ihnen entgegen die einen neuen Begriff von Skulptur verwirklichen. Seit der neuen Skulptur (1985 in der Biennale Trigon als »Synonyme für Skulptur« bezeichnet), hat sich der Begriff der Skulptur grundlegend verwandelt. Die klassischen Funktionen der Skulptur, die verwendeten Materialien und der Skulpturbegriff an sich veränderten sich grundlegend. In einem vielschichtigen Prozess der Distanzierung von klassischen Idealen, eines bewussten Ansatzes an archaischen oder ethnopoetischen Positionen, im installativen Charakter vieler Arbeiten und in der ironischen Grundhaltung im Umgang mit den plastischen Werten und der Inhaltlichkeit kennzeichnete diese Phase der neuen Skulptur, die am Beginn der 80er Jahre einsetzt.

Gegen Ende der 80er Jahre und differenziert in den 90er Jahren zeigt sich eine neue Anspruchslosigkeit, von manchen neue Bescheidenheit genannt, als eine Rückkehr zu fundamentalen Gegebenheiten plastischen Gestaltens, in der Materialbehandlung, in den einfachen verwendeten Materialien, in einer unpretentiösen Haltung gegenüber der Kunst und in einer freien Anwendung unterschiedlicher Medien, die um das Zentrum der Skulptur sozusagen kreisend angesiedelt werden. Eine ständige Transformation des Skulpturenbegriffes, eine prozesshafte Transformation der verwendeten Materialien, der Gestaltungsmittel und der Gestaltungsziele kennzeichnet in groben Umrissen diese neue Situation.

Dabei steht die Skulptur in diesem erweiterten Sinne im Zentrum des Kunstgeschehens. Die Malerei ist an einen Rand gedrängt, kann nicht den Anspruch auf eine wirkliche Dominanz erheben und so strömen offenbar alle neuen Kräfte in das vielgestaltige Tun mit skulpturalen Ansätzen. Die Kreativität und der Reichtum überrascht und erweist einmal mehr die Chancen des Neuen für junge Künstler und zugleich die Chancen eigener Gestaltungen und Weiterentwicklungen für die jungen Künstler selbst. Eine neue Generation tritt auf und fordert ihre Rechte. Sie beschränkt sich nicht auf den schönen Schein der Kunst, die traditionellen Techniken oder auf die verifizierte Handschrift am Artefact. Was sie entwickelt, sind oft reduzierte eigene Vorstellungen, die weit entfernt sind von überkommenen Qualitätskriterien für autonome Kunstwerke, die ebensosehr die klassischen Gesetze der Bildhauerkunst hinter sich gelassen hat und die mit ihrem Schaffen mehrschichtig, mehrdeutig und multimedial arbeitet.

Die Ausstellung wird vom 25.11.-16.12.1992 (E: 24.11.1992) unter dem Titel Transformacije -13 pozicij avstrijskega kiparstva nove generacije in der Mestna galerija Ljubljana gezeigt.

Künstler*innen